Re: Strom Situation im Moment

Hallo Mathias,
sehr genau wie du eine bestimmte Klientel der Besucher Nepals beschreibst. Trotzdem wuerde ich nicht so schnell urteilen, weil hinter jedem eine persoenliche
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Es faellt mir sehr schwer das System Nepal zu beschreiben. Manchmal denke ich das ich 5% begriffen habe, dann wieder das ich null Ahnung habe. Allerdings wehre ich mich dagegen die Menschen in Nepal als lethargisch, antriebslos usw. zu bezeichnen. Klar es gibt sie auch, aber um die zu treffen kann ich auch nach Rostock Evershagen fahren. Es ist fuer alle schwer, mit wenig Perspektive, jeden Morgen den Alltag zu meistern. Ich glaube wir kommen hier mit solchen Zuweisungen nicht weiter. Die Karten werden weiter oben gemischt. Und da denke ich das die organisierte auslaendische Hilfe zwar schlimmeres verhuetet, aber auch Eigeninitiative bremst und abhaengig macht. Auf diesem Markt gibt es viel Geld zu verdienen. Man koennte vermuten das ist so gewollt. Mir sind dann die kleinen Projekte von Leuten die sich in Nepal verliebt haben allemal lieber. Es geht in der heutigen Zeit nur gemeinsam, und ein Austausch unterhalb der staatlichen Gremien ist vorhanden. Das macht mir Mut. Als groesstes Hinderniss sehe ich die verschiedenen Rollen an, die wir alle erfuellen. Einen ehrlichen Austausch zwischen den Kulturen wird es erst geben wenn wir uns auf Augenhoehe befinden. Das heisst hier weniger, und dort mehr.

Jetzt kann ich mir eine Bemerkung zu Bernd's Kommentar "Auch wenn sich hier einige Monarchisten unter uns befinden, die die Republik verabscheuen, vergessern wir nicht, dass sich unter den Maoisten gebildete und selbstlos handelnde Personen befinden, die unerwuenschten Entwicklungen Einhalt gebieten werden." nicht verkneifen:

Ich habe mich das schon oefter gefragt wann man in deinen Augen ein Monarchist ist. Findest du nicht das es an der Zeit ist die alten schwarz-weiss-Bilder zu verlassen. Es ist einfach arm, immer zur Entscheidung zwischen einer royalen Moerdertruppe, die ihre Besitzstaende wahren oder wiedererhalten will, und einer dogmatischen Partei gedraengt zu werden. Weder royale, feudale Besitzstaende noch ueberlebte dogmatische Ideologien sind die richtige Antwort auf die heutige Zeit. Sie brauchen Gewalt um zu ueberleben. Bei den Royals weiss ich das sie machtgeil sind. Den "gebildeten selbstlosen" Maoisten nehme ich ihren Hass auf alles was nicht in ihr Weltbild uebel. Unter anderem weil sie viele junge Menschen missbrauchen, die wirklich was besseres wollen. Gegen Schwule, selbstdenkende Frauen, Punks und Kritiker usw. vorzugehen ist reaktionaer und hat mit Fortschritt nix zu tun.
viele Gruesse, tomas*


> Hallo Tomas,
> danke fuer Deine Nachricht. Meine Erfahrung in Nepal ist zwei Jahre alt, habe aber dort, nochmal zur Klaerung... viele , zu viele getroffen (nicht pauschal "ALLE") die unter diesem Helfersyndrom leiden.

> Manche fallen in Ohnmacht vor Ehrfurcht wenn sie bei Yoga und Haschisch ihre ersten Ommmmmmmmm's aushauchen. Wenn dann noch die Exotic , der Sonnenaufgang am Himalaya im Hintergrund , im Tempel ein Punkt auf die Stirn dazu kommt, steht der Entschluss vorschnell fest, sein Leben zu aendern . Man muss nur noch Nepalis finden, denen man seine Hilfe angedeihen
> lassen kann, in Deutschland gibt man ja nichts "von Wert" auf. Einige
> Nepalis wissen das geschickt ein zu setzen und hinterfragen die Errungenschaften der westlichen Zivilisation mit Flachbildschirm und Zweitwagen.(natuerlich in aller Bescheidenheit!!)
> Einfachheit, Askese sind die wahren Werte,die von manchen Nepalis,die gerne Wein trinken wuerden und Wasser predigen, als Ideal dargestellt werden. Zufaellig loest sich der verwoehnte und verweichlichte Juenger aus Europa
> auch von einigem finanziellen Ballast :-).
> Hat man irgendwelchen Einfluss,im
> Land, einen Posten, z.B. als Politiker relativiert
> sich diese Einstellung zu Einfachheit und Askese.

>
> Manche aus Europa kratzen
> ihre letzten finanziellen Reserven zusammen und stellen erst nach Jahren fest, diese Investition war ein Satz mit x......
> Nochmal, den Nepalis helfen diese Typen nicht mit ihren Geschenken,diese
> werden davon nicht selbstaendiger. Wenn man nach 5 Jahren aelter,
> evt. krank zurueck nach D kommt, steht man den Errungenschaften der dekadenten, westlichen Zivilisation nicht mehr sooooooo abgeneigt gegenueber. Jedenfalls empfindet man ploetzlich deutsche Krankenhaeuser als Luxusherbergen.
> Mathias

>
> > Hallo Mathias,
> > mit einigen Dingen hast du ja recht. Allerdings ist der von dir beschriebene Helfertyp doch arg in der Unterzahl. Ich war 5mal in Nepal und habe wesentlich mehr Leute getroffen die anpacken. Und das aus den verschiedensten Gruenden. Du machst es dir mit deinen pauschalisierungen zu einfach. Bernd ist sicher gut informiert, aber die persoenliche Erfahrung fehlt ihm da er seit ueber 20 Jahren nicht mehr in Nepal war. Daher sind viele seiner Einschaetzungen zumindest mit Vorsicht zu geniessen. Sicher ist das Hilfesystem in Nepal zu hinterfragen. Das geht bei der Organisation, Ausbeutung der Hilfskraefte wie auch der Nepalis los und hoert bei der Entmuendigung der Nepalis nicht auf. Nach 10 Monaten Nepal solltest du das wissen und eigentlich eine etwas differenziertere Sicht auf die Lage haben. Die Motivation nach Nepal zu gehen ist ungefaehr genauso vielseitig wie das Leben dort.
> > viele Gruesse, tomas*

> > > Hallo Bernd, danke fuer deinen sachlichen Beitrag, scheinst die internen Verhaeltnisse sehr gut zu kennen.
> > > Ich kann da leider nur begrenzt mithalten, habe etwa 10 Monate in Nepal gearbeitet.
> > > Ich kennen auch andere sog. "Entwicklungslaender" , stelle aber fest, dass der Fatalismus der in Nepal herrscht, nur mit wenigen Laendern uebertroffen wird. Nur in Afghanistan, auch dort verharren die Menschen in einer gewissen,erzwungenen Lethargie, herrscht eine vergleichbare Mentalitaet vor. Die Antwort von Fachleuten z.B. der Gtz oder DED ist eine "starke Hand", nur so wird etwas bewegt.

> > > Einfach unsere demokratisch gefuehrten Unternehmen,Verbaende, Parteien und Organisationen, auf Nepal zu uebertragen waere -nach meiner Ansicht- ein Fehler. Die Neaplis muessen weg von der Bakschisch-Mentalitaet und selbst anpacken. Bakschisch zu erhalten ist ja viel bequemer und ausserdem moegen die Auslaender die "bescheidenen und dankbaren" Nepalis lieber. Nur die nepalesischen Politiker sind die Boesen, wenn die nicht nur in die eigene Tasche wirtschaften waere alles in Butter. Ich meine, jedes Land bekommt die Politiker, die es verdient. Auch die Politiker in Nepal sind Nepalis und nicht von einem fremden Stern.
> > > Heute lese ich z.B. wieder, dass ein Streik der Transportunternehmer stattfindet, das ist nur ein Mosaikstein in den regelmaessigen Arbeitsniederlegungen (bandh). Wenn wir anschliessend die armen Nepalesen bedauern weil sie Logistikprobleme und Versorungsprobleme mit Nahrungsmitteln haben, setzen wir an der falschen Stelle an.
> > > Auch bei uns gibt es Menschen die Jeden und Alles fuer ihr Elend verantwortlich machen,sich nicht den Problemen hier stellen, z.B. nach Indien oder Nepal ausbuechsen um dort ihr Seelenheil zu finden, Blinder unter den Einaeugigen zu sein, Helfer zu denen die Nepalis aufschauen. Sie selbst sind nicht verantwortlich, die Gesellschaft, die Familie, der Ehepartner in Deutschland, Angela Merkel, der Arbeitsminister oder die boesen Unternehmer tragen die Schuld daran, dass sie hier in D unzufrieden sind.
> > > Ich wiederhole noch einmal, Gesundbeter und Moralapostel die hier in D aussteigen, bzw. wenig auf die Reihe bekommen und die herrliche Zurueckgebliebenheit der Neaplesen geniessen, sind nicht geeignet das Land voran zu bringen. Unternehmer, aktive Leute die Anpacken braucht das Land und keine depressiven Spinner.
> > > Im Prinzip denken die nur an sich, geben aber vor, etwas fuer die Bevoelkerung zu tun. Ich hoffe Du verstehst was ich meine, in der Psychiatrie gibt es Patienten die meinen staendig etwas fuer andere tun zu muessen (Helfersyndrom), wollen sich aber selbst nur helfen,Helfen wird zur Sucht. Anschliessend sind sie total enttaeuscht, wenn ihr Vorhaben nicht genau so funktioniert wie sie es sich vorgestellt haben und geben am Ende den Beguenstigten die Schuld, ziehen sich nach einigen Jahren frustriert aus Nepal zurueck, "die sind es nicht wert dass man ihnen hilft". Solche Menschen,die mit ihren Wohltaten sich selbst helfen wollen, braucht das Land Nepal nicht. Davon gibt es aber leider,leider viel zu viele in Nepal, auch das sollten die Nepalis erkennen.
> > > Mathias
> > >

>
> >
> > > > Den Herrschenden war bisher die Versorgung der Bevoelkerung gleichgueltig. Wenigstens die koeniglichen Swimmingpools werden jetzt nicht mehr elektrisch beheizt, ein Tropfen auf einen heissen Stein. Wir erinnern uns an die Stromrechnung, die die Palastbetreiber sich zu zahlen weigerten, obwohl der Strom geliefert worden war.
> > > > Hoffen wir, das wir keine allzu fundamentalistische Regierung bekommen, der es dann endlich auch um das Wohl der Bevoelkerung geht. Elektrifizierung ist mit eine Grundvoraussetzung fuer den Anschluss an den Rest der Welt.
> > > > Mit dem derzeitigen Durchschnittseinkommen kann sich kein Nepali eine Auslandsreise erlauben. Allenfalls zu Fuss ueber die indische Grenze, wie auch damals unsere Flucht aus Kathmandu geplant war.
> > > > Natuerlich schaetzen wir alle die Rueckstaendigkeit Nepals mit seiner naturnahen Lebensweise, ohne Strom und ohne Anschluss an die restliche Welt.
> > > > Aber wir sollten auch an die Menschen Nepals denken und ihnen Hoffnung machen, dass man die Zukunft selbst planen kann, die die Nepalis in eine bessere Welt fuehren.
> > > > Wir sehen alle die Schwierigkeiten, die sich in dem korrupten Land auftun. Nehmen wir aber nicht den Menschen noch den letzten Mut, aus dem Chaos herauszufinden.
> > > > Auch wenn sich hier einige Monarchisten unter uns befinden, die die Republik verabscheuen, vergessern wir nicht, dass sich unter den Maoisten gebildete und selbstlos handelnde Personen befinden, die unerwuenschten Entwicklungen Einhalt gebieten werden. Ich erinnere allein an den Minister Dr. Barburam Bhattarei, dem es allen Unkenrufen hier im Forum zum Trotz zum ersten Mal gelang, einen ausgeglichenen Staatshaushalt zu uebergeben, bzw. der sogar Ruecklagen fuer soziale Investitionen bilden konnte...
> > > > Ich halte es fuer einen grossen Vorteil, wenn das Geld endlich im Lande bleibt und ich gewisse Personen nicht mehr so oft in St. Moritz, Davos und Salzburg antreffe.
> > > > Auch Birendra pflegte gute Beziehungen zu Peking, mitsamt der Verfolgung tibetischer Fluechtlinge, wenn ich daran erinnern darf.

Abgeschickt von am 15. August 2010 um 16:24 Uhr.

Antwort zu: Re: Strom Situation im Moment geschrieben von Mathias am 15. August 2010 um 14:33 Uhr.


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