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- Eher ernuechternde Gedanken zur Flugsituation in Nepal -
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Liebe Nepalfreunde,
das war wohl abzusehen, dass der Freigabetermin von
heute Morgen nicht eingehalten werden kann. Wie Lissy
schon mitgeteilt hat -
Neuer Termin: Morgen, Samstag, 10:00h.
Und ob dann tatsaechlich
die Flughafenfreigabe
kommt - wer weiss?
Bei so einem Ergeignis entsteht ja, neben den
aergerlichen Wartezeiten ein riesiger finanzieller
Schaden. Wer bezahlt das alles? Ist es der Flughafen
oder Turkish Airlines? Oder bezahlen irgendwelche
Versicherungen?
Wer auch immer bezahlen muss - es bedeutet, die
Schuldfrage muss geklaert werden. Somit wird
gruendlich untersucht, welche einzelnen Faktoren
fuer diesen Flugunfall relevant sind. Es wird
genau festgestellt, was passiert ist, so dass am
Ende kein Raum fuer irgendwelche Spekulationen
bleiben wird.
Grundsaetzlich hat der Flughafen
Kathmandu temporaer Nebelprobleme.
Und natuerlich nicht nur der Flughafen
Kathmandu, sondern auch all die kleinen
Inlandsflughaefen.
Bei den meisten Flugunfaellen in Nepal
waren Nebel, Unwetter und infolgedessen
schlechte Sicht und Pilotenfehler die
Ursache. Seit 1949 sind in dem Zusammenhang
mehr als 600 Menschen toerdlich verunglueckt.
Die Frage steht dauerhaft im Raum, ob die
technischen Einrichtungen der Flughaefen,
insbesondere des Tribhuvan Int. Airport,
ausreichend sind, um die Unfallrisiken zu
minimieren. Wie steht es um den technischen
Zustand der Inlandsmaschinen und sind diese
ausreichend ausgeruestet, um den oft schwierigen
Wetterbedingungen gerecht zu werden? Auch der
Frage, ob die Piloten ausreichend geschult und
erfahren sind, den Flugverhaeltnissen zu ent-
sprechen, muss nachgegangen werden.
Wenn man das Flugaufkommen mit den Unfallzahlen
in Relation setzt, ist das Fliegen in und nach
Nepal zwar immernoch recht sicher, dennoch ist
jedes Unglueck zuviel!
1992 war ein 'schwarzes Jahr' fuer die Luftfahrt
in Nepal. Am 28. September des besagten Jahres
stuerzte eine Maschine der PIA (Pakistan Int.
Airways) rund 50 Kilometer suedlich von Kathmandu
bei zu niedriger Flughoehe gegen einen Hoehenzug
der Mahabaratha-Kette (167 Tote). Die Fluglotsen
am Flughafen Kathmandu bemerkten zwar, das die
Maschine zu niedrig flog, trauten sich aber
offenbar nicht, dem Piloten Korrekturanweisungen
zu geben. Was fuer ein tragisches Fehlverhalten?
Am 31. Juli - gut 2 Monate vor dem PIA Absturz -
stuerzte eine Thai Airways Maschine am Langtang
Nationalpark ab (113 Tote). Vorangegangen waren
technische Probleme der Maschine und geradezu
katastrophale Kommunikationsprobleme zwischen
dem Piloten und dem Tower des Flughafens Kathmandu.
Es gab sprachliche Schwierigkeiten und ausbleibende
bzw. falsche Anweisungen aus dem Tower, die von
einem Praktikanten gegeben wurden, der gerade mal
seit 9 Monaten angelernt wurde. Der Pilot hatte
viermal um genaue Anweisungen gebeten, die im
Prinzip ausgeblieben waren. Daraufhin traf er in
der Hoffnung, die richtige Entscheidung zu treffen
genau die falsche Enstscheidung (er lenkte die
Machine in die falsche Richtung), die dann zum
Absturz fuehrte.
Man kann da nur den Kopf schuetteln und es kaum
glauben, wenn man solche Unfallberichte liest.
Auch wenn man die derzeitige Bergung der Turkish
Airlines Maschine mitverfolgt, beschleicht einen
das Gefuehl, dass, abgesehen von der technisch
mangelhaften Ausruestung des Flughafens Kathmandu,
die Bergungsaktion absolut unprofessionell gemanaged
wird. Ich frage mich, ob es nicht von internationaler
Seite moeglich bzw. dringend erforderlich ist, dem
Flughafen mal fuer eine gewisse Zeit ein wirklich
professionelles Team an die Seite zu stellen. Es
muesste ueberprueft werden, welche Defizite hinsichtlich
von Flugablaeufen, Sicherheit und technischer Einrichtungen
bestehen, welche personellen Qualifikationen vorliegen
und ob intensive Schulungen angebracht sind. Es muesste
nach einer Art Masterplan vorgegangen werden, um Schwach-
punkte Schrit fuer Schritt zu beseitigen. Der Tribhuvan Int.
Airport ist kein kleiner Sportflughafen, sondern bewegt
ein Passagieraufkommen von jaehrlich hunterttausenden
Passagieren. Wie kann man es von internationaler Seite
zulassen, dass hier ein derartiges Mass an Dilletantismus
vorherrscht. Und wenn hier mit mangelnden finanziellen
Mitteln argumentiert wird, muss man die Frage stellen,
wo die ganzen Flughafengebuehren hinfliessen. Es kommt doch
eine ganze Menge Geld rein. Da muss man doch auch bereit
sein in moderne Technik und Sicherheit zu investieren.
Natuerlich, es gibt auch Laender, da sind die Zustaende noch
sehr viel schlimmer - z.B. in vielen afrikanischen Laendern.
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Es geht um die Sicherheit von vielen tausenden Passagieren;
und auch um die Bevoelkerung in Kathmandu. Der Flughafen
liegt ja sehr nah an dicht besiedeltem Stadtgebiet. Muss
erst noch schlimmeres passieren, bis richtig reagiert wird?
Es muss hier auf jeden Fall sehr viel geschehen.
Nur wer packt die notwendigen Dinge endlich mal an?
Mit besten Wuenschen
Andreas
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