AC: neue Wege abseits der Strasse

Hi,
wir waren vom 24.9.-24.10.2012 in Nepal und ca. 20 Tage auf der AC-Runde unterwegs.
Ich hab mich im Vorfeld aufgrund der negativen Beschreibungen bzgl. neue Strasse(n) fast von diesem Plan abbringen lassen, zudem hab ich vor 16 Jahren schon mal diese Runde gemacht und hatte zusaetzlich die Befuerchtung, dass mir alles bekannt vorkommt.

Zum Letzten zuerst: es hat sich so viel veraendert und ich hab so viel vergessen, das mir alles neu vorkam.
Das war auch den neuen Wegen zuzuschreiben, denn damals sind wir natuerlich die Treckingautobahn gegangen.

Eins gleich vorweg: aufgrund der neuen Streckenerschliessungen LOHNT sich die Tour immer noch absolut!!!
Man muss nur die Augen offen halten nach den rotweissen bzw. blauweissen Markierungen.

Schon ab Besi Sahar koennte man auf der anderen Seite laufen, hat mir ein Hotelbesitzer und Guide aus Ngadi Basar gesagt. In Besi gibt es eine grosse Haengebruecke, aber der Weg ist offiziell noch nicht markiert, so weit ich weiss. Verlaufen geht aber nicht, so steil kommt keiner versehentlich den Berg hoch.

Ab Ngawal wunderschoene Strecke.

Im mittleren Teil der Ostseite muss man dann doch hin und wieder auf die Strasse, aber dank Erdrutschen ist da kaum was los, nur ein paar Mopeds.
Schon eine Stunde vor Pisang kann man wieder wechseln und nach Upper Pisang gehen, da sind aber die Hotels schnell ueberfuellt! Ab da geniale Strecke (gute Stunde Anstieg nach Ngawal) die so hoch laeuft, dass man den Akklimatisierungstag in Manang auslassen kann, wenn man will, da man da schon den ganzen Tag auf ca. 3700 laeuft.
During creation, select poloniex verification only the read permissions you need for Cointrexer, see screenshot. Kurz vor Manang (nachdem der obere Weg ca. bei Braga wieder auf die Strasse trifft) ist ein Wechsel auf andere Seite moeglich...wenn da nicht die Yaks lauern (Vorsicht: die unkastrierten Maennchen greifen hin und wieder Menschen an, wenn sie ihr Revier verteidigen wollen!).

In Manang zum Tilicho-Lake ist nicht ohne, da haut's schon mal welche um mit AMS, zurueck muss man dann erstmal rauf. Ein Deutscher waer da fast verreckt, wenn ihn nicht 2 Niederlaender mitgeschleift haetten.
Ansonsten lohnender Ganztages-Ausflug zur Akklimatisierung.

Oberhalb Manang gibt es zwar noch ein paar Strassenfragmente und (manuelle) Bautaetigkeit, aber dann wird's ruhiger.

Andere Seite: ab Muktinath unbedingt die noerdliche Variante nach Kagbeni nehmen, geht kurz hinter Chongur uebern Fluss und dann rechtsseitig durch Jhong und Putak. Irre Strecke durch Marslandschaft, nachmittags starker Wind! Kein Tropfen Wasser unterwegs nach Putak, ab da gefuehlte 5h bis Kagbeni!
Hier vor allem keine Fahrzeuge, auch wenn man auf einer Art Feldweg laeuft.

Von Kagbeni nach Jomsom bis auf ca. 1-2km keine Strasse, man laeuft am Fluss. Hier Begegnungen mit Jeeps moeglich, aber harmlos trotz Pilgertage - sonst vermutlich sehr wenig los.

Jomsom - Ghasa lt. einem Fuehrer zu ca. 80% auf der linken Seite zu laufen, soll toll sein (da sind wir leider Bus gefahren, ist ueberhaupt nicht spassig, sozusagen sch...).

Ghasa-Tatopani 100% offroad auf der linken Seite, weissrot markiert. Traumhafte Strecke, zusammen mit "UpperPisang - Manang" mit der schoenste Teil des ganzen Treks!!!
Aufpassen: an einer Haengebruecke missverstaendliche Markierung, man bleibt links, nicht wechseln!


Letztendlich war es wieder ein tolles Erlebnis und im Nachhinein habe ich mich ueber die vielen Schlechtredner geaergert, die vermutlich aus Bequemlichkeit oder ?Dummheit? die Strasse gegangen sind.
Irrsinnigerweise waren gefuehlte 90% der Trecker auf der Strasse unterwegs, offenbar auf Paessejagd. Insbesondere die Israeli-Gruppen, die weiter oben immer groesser und nerviger werden...was nicht schade war.
So ist der schoene Fussweg nicht so ueberlaufen.

Bleibt zu hoffen, dass sich mehr ernsthafte Wanderer (und nicht die ich-bin-in-3-Tagen-rum-Actionsuechtigen Paessejaeger) auf diese Routen begeben und so die Restaurants und Hotels mehr Kundschaft kriegen, dann lebt die AC-Runde wieder auf.

Doch, ja, es gab nervige Passagen, aber das wird durch die tollen neuen Routen wieder aufgehoben, man muss nur die Augen offen halten und sich auch nicht von seinem Guide oder Porter auf die Strasse zerren lassen, die machen m.E. auch lieber nen bequemen Job oder kennen die Alternativen selber nicht.

Allgemeine Regel: wenn auf der anderen Seite Doerfer sind und der Hang nicht zu steil, duerfte es auch Wege geben.
Der "good Way" ist fuer die Einheimischen meist die neue Strasse, da muss man hartnaeckig bleiben! Dem Guide oder Porter vorher unbedingt KLAR machen, dass man die SCH...strasse nicht gehen will.
Ich hatte den Eindruck, dass besonders die Guides der Israelis ihren Job gerne schnell hinter sich bringen wollten...

Es gibt sogar neben der Strasse Reste des alten grossen Weges, die ausgezeichnet und gekennzeichnet sind, z.B. kurz nach Jagat.


Jeep Muktinath-Jomsom 680Rs, Bus Jomsom-Ghasa 800Rs (gefuehlte 5h, wir hatten noch ne dicke Panne), Taxi Beni-Pokhara ca. 3000Rs (ca. 3h).
Im Moment noch grosser Erdrutsch (bzw. jetzt wohl noch zwei dazu) hinter Tatopani, deswegen Pendelverkehr. LAUFEN!

Geldabheben moeglich in Chame ( in einem groesseren Treckingladen, nur mit Kreditkarte, ohne PIN, 10% Courtage (!!!) bzw. 90Rs/Euro bei Wechsel) und Jomsom, dazwischen nur Geldwechsel (Manang: 95Rs/Euro, KEIN Geldabheben moeglich!!!).
Die Bank in Tatopani gibt es nicht mehr.

Treckingklamotten in Tal, Chame und natuerlich Manang (Stirnlampe fuer 5Euro, dicker Fleece fuer 10Euro, auch Softshellsachen).
Batterien AA und AAA auf dem ganzen Trek, Kamerabatterien eher selten. Tw. auch moderne Speicherkarten, Sonnenbrillen, Sonnencreme, Shampoo, Toilettenpapier ueberall (die China-Kreppversion taugt gar nichts, es gibt bessere Sorten, 1Euro/Rolle).

Lademoeglichkeiten auf dem ganzen Trek, Elektrik bis zur letzten Huette (tw. 50Rs/Laden). Stromversorgung zuverlaessig!!! da eigene Wasserkraftwerke.

WICHTIG: Prepaidkarten von ATC nehmen, nicht NCell! NCell nur in wenigen groesseren Orten, unser Porter hatte mit NTC guten Empfang. In KTM z.B. fuer 150Rs gekauft, Inland kostet ca. 2-3ct./Anruf (oder Minute?).
JEDER hat da ein Handy mit, selbst das aelteste Weiblein und die Porter.

Lebenskosten ca. 15-20Euro/Tag u Person. (15 auf dem Trek, 20 allover).

Bestes Ausruestungsteil: Daunenjacke, und zwar eine leichte Treckingversion. 90% der Guides und Porter haben so was. In Pokhara z.B. fuer unter 20E zubekommen.
Warme Treckingsocken unterwegs gekauft fuer 2E zum Drueberziehen abends.
Wassersack ("Camelbag") war sehr angenehm, aber die Schlaeuche frieren weiter oben ein! Trick: das Wasser nach dem Trinken wieder zurueck in den Sack blasen ;-) dann muss man nur etwas laenger saugen. Isolierung nutzt nur bedingt und da oben braucht man WASSER!

Uebrigens: wer wie so manch ein Idiot Diamox (gegen AMS) nimmt, muss das mit ca. 5-6l Wasser pro Tablette kompensieren. Das Zeug ist NUR fuer den sofortigen Notabstieg gedacht.
Diamox entwaessert so stark, dass man sogar in den Schlafsack pieselt...

Viele Gruesse,
Dirk

Geschrieben von am 01. November 2012 um 22:01 Uhr.


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