Re: Noch ein paar Gedanken zum Dalai Lama und zu Tibet |
Lieber Andreas, Ich stimme deinen Ausf�hrungen v�llig zu und du hast mir mit vielen Dingen aus dem Herzen gesprochen. Auch empfinde ich gro�en Respekt vor SH dem Dalai Lama und ich bewundere seine unerm�dliche Arbeit Jetzt geht hin und �berpr�ft es selbst und glaubt nichts nur In diesem Sinne StefanKA
> ja das ist wohl so - es gibt Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede, zwischen den verschiedenen buddhistischen Schulen. > Bisher habe ich in meinem Leben noch keinen Menschen kennen gelernt, der unfehlbar ist und �ber keinerlei Schw�chen verf�gt. > Menschen wie Jesus, Mahatma Gandhi, Eileen Caddy, Yogananda oder Gautama Buddha (man k�nnte hier noch weitere gro�artige �Lichtgestalten� nennen), hatten sicher auch ihre Fehler und Schw�chen. Das macht uns Menschen nun mal aus. Warum sollte es beim Dalai Lama, vielleicht auch beim Karmapa oder anderen geistig-religi�sen F�hrern anders sein. Ich glaube allerdings nicht, dass der Dalai Lama bez�glich der Auswahl des Karmapa die Auffassung vertritt, einen Irrtum begangen zu haben. > Wie gesagt, ich bin kein Buddhist und somit auch kein unmittelbarer Anh�nger des Dalai Lama, jedoch setze ich soviel Vertrauen in diesen Menschen, dass ich ihn sehr gut � und dazu geh�ren auch seine m�glichen Fehler � akzeptieren kann und aller gr��ten Respekt entgegenbringe. Ich habe nicht das Gef�hl, dass es mir zust�nde, so eine Person zu kritisieren. Nat�rlich habe ich auch meine eigenen Gedanken und meine �F�r�s und Wieder�s�, aber ich kann letztendlich nicht beurteilen, warum, wieso, weshalb so eine F�hrungspers�nlichkeit eine ernsthafte Entscheidung so trifft, wie sie es tut. > Bez�glich der Tibetfrage, so reden wir hier �ber ein Gebiet, in dem die Urbev�lkerung - die Tibeter - von einem anderen Volk, ihrer eigenen Rechte, ihrer eigenen kulturellen und religi�sen Existenz, ihrem Lebensraum beraubt wurden. Es hat hier ein V�lkermord stattgefunden, bei dem �ber eine Millionen Menschen get�tet, gefoltert, gequ�lt, vergewaltigt und geknechtet wurden. > Wie f�hlen sich wohl die von diesem Schicksal betroffenen Menschen? > Es geht hier nicht nur darum, eine Form des Buddhismus zu leben und innere Freiheit dabei zu empfinden. > Ich kenne seit Jahren eine gute Anzahl Exil-Tibeter. Mit ein paar wenigen bin ich ganz gut befreundet. Sie f�hren alle ein Leben, in dem sie gar nicht so recht wissen, wohin sie �berhaupt geh�ren. Nachdem sie selbst schlimmes erlebt haben und der Gewalt entronnen sind, haben sie sich im Laufe der Zeit im Ausland, z.B. hier bei uns in Deutschland, eine neue Existenz aufgebaut. Irgendwie kommen Sie zurecht, aber sie haben meistens das Gef�hl, nur eine Art 'Gast' zu sein. Sie haben keine Heimat mehr, kein wirkliches Zuhause und sind �berall nur 'Gast' � so ist das. Das westliche Leben entspricht � bei allem Bem�hen und aller Anpassungsf�higkeit � nicht so ganz ihrer eigenen Mentalit�t. > Ob f�r diese Menschen das 'Free-Tibet-Feeling' im Kopf eine ausreichende Antwort f�r ihr Leben ist? > Es geht hier um mehr, als eine inneres Freiheitsgef�hl. > Die Ausdehnung des Buddhismus auf die westliche Kultur bedeutet f�r die Tibeter �brigens sicher ebenfalls eine gro�e Ver�nderung, deren Ausgang offen ist, droht dadurch auch Authentizit�t verloren zu gehen. > Das Leben bedeutet st�ndige Ver�nderung - nat�rlich! Und: 'alles ist verg�nglich'. Ich glaube jedoch kaum, dass ich einem meiner tibetischen Freunde ins Gesicht sagen w�rde 'es gab eine Welt vor Tibet und es wird eine Welt danach geben'. Nachdem, was dieses Volk erlitten hat, h�tte ich erhebliche Bedenken, ich k�nnte damit jemanden sehr verletzten > Ich denke schon, dass Tibet eines Tages eine gewisse Form von Freiheit wiedererlangen wird, auch wenn das noch nicht abzusehen ist. Wie das dann im Einzelnen aussehen wird, wei� ich nicht; aber es wird kommen - das ist meine �berzeugung. > Mit herzlichen Gr��en
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Abgeschickt von am 29. M�rz 2003 um 19:09 Uhr
Antwort zu: Noch ein paar Gedanken zum Dalai Lama und zu Tibet geschrieben von Andreas Khanal am 29. M�rz 2003 um 17:55 Uhr: |