Umweltbelastungen in KTM - berechtigter Einwand! |
Liebe Anne, ich finde Deine Einw�nde f�r sehr berechtigt. Auch ich mache mir gelegentlich Sorgen, �ber mangelndes Umweltbewu�tsein in Nepal. Grunds�tzlich sollten wir �berall auf der Welt dar�ber nachdenken, wie wir uns verhalten sollten, um unsere Umwelt m�glichst zu schonen. Nepal, d.h. im Besonderen das Kathmandutal, hat in verschiedenen Bereichen erhebliche Umweltprobleme. Das Verhalten von jedem Einzelnen ist sehr entscheidend. Gr��ere Sorgen mache ich mir bei der Einheimischen Bev�lkerung in Nepal; und zwar nicht nur bei den einfachen Menschen mit geringem Bildungsniveau, sondern auch - vielleicht sogar ganz besonders - bei den Gebildeten und wohlhabenderen Menschen. Die haben n�mlich ein erh�htes Konsumverhalten und benehmen sich schon mal nach dem Motto 'nach mir die Sinnflut'. Sogar innerhalb meiner eigenen Gro�familie in Nepal beobachte ich immer wieder, dass man sich herzlich wenig Gedanken �ber umweltbewu�tes Verhalten macht, obwohl man es eigentlich wissen m�sste. Seit Jahren versuche ich, wenn ich dort bin, manche Dinge zu thematisieren. Dabei gehe ich sehr vorsichtig vor, um niemanden zu verletzen und nicht 'der Klugschei�er aus Deutschland' zu sein. Ich stelle oft fest, das man sich in Nepal �ber Manches �berhaupt keine oder zumindest kaum Gedanken macht. Es steckt keine B�swilligkeit dahinter oder gewollte R�cksichtslosigkeit, sondern schlicht, mangelndes Umweltbewusstsein; und dies bei einfachen Dingen. Die Menschen haben aber auch h�ufig keine anderen M�glichkeiten. Beispiel: M�llentsorgung der einzelnen Haushalte. Es gibt in vielen Bereichen des Kathmandutales kein funktionierendes M�llentsorgungssystem. Plastik, Verpackungsmaterial etc. werden im Garten verbrannt, was die Luft mit Emissionen belastet. Oder stinkende M�llhaufen werden an offener Strasse angeh�uft, bis der M�llwagen dieses Zeug abtransportiert - wenn er dann kommt?! Offene M�lhalden, beispielsweise am Bishnumati River, entstehen. Farbreste, Chemikalien, Arzeneimittelreste, Kunstsoffe, Schwermetalle, Computerschrott, Leichengift belastete Tierkadaver und vieles mehr lagern dort als tickende Zeitbomben und belasten das Grundwasser in erheblichem Ma�e. Kinder laufen in dem M�ll herum, um noch irgend etwas zu finden, aus dem sich noch ein paar Rupies herausschlagen lassen. Ich wei� nicht wieviele Teppichbtriebe es im Kathmandutal noch gibt, jedoch waren es mal rund 2000! Neben Kinderarbeit, die es in manchen Betrieben auch in Nepal gibt, werden die Fl�sse durch F�rbe- oder Eulanisationsmittel von bekannten Europ�ischen Chemiekonzernen stark belastet. Man hat schon von staatlicher Seite Ma�nahmen ergriffen, aber ausreichen tut das nat�rlich nicht. Wir laufen dann hier in Deutschland (dies ist das Hauptexportland f�r Nepalteppiche) stolz auf diesen 'ach so sch�nen Teppichen' herum. Ich habe �brigens selber auch welche - keine Frage. Nur, was soll man denn machen? Wie will man all die vielen Teppichbetriebe kontrollieren? Und so ist es in anderen Bereichen nicht sehr viel anders. Auch die Flugzeuge belasten die Umwelt in Kathmandu. Die Flugzeugemissionen d�rften auch nicht so problematisch sein, da diese Abgase sich in den Weiten des Himmels verfl�chtigen. Die Fahrzeugemissionen sind ein echter Hammer! Die PKW- und LKW-Zulassungen steigen st�ndig. Die Diesellaster blasen ihren Dreck in die Luft. Lange Zeit waren auch die Tempos, das sind die dreir�drigen Taxigef�hrte mit ihren umweltbelastenden Zweitaktmotoren ein gro�es Problem. Zum Gl�ck sind keine Neuzulassungen mehr erlaubt und die Dinger verschwinden mit der Zeit und werden gegen Safa Tempos, die umweltfreundlichen Elektrobetriebenen Fahrzeuge, ausgetauscht. Sehr problematisch sind auch die st�ndig wachsende Zahl von Motorr�dern (ebenfalls Zweitakter), im Kathmandutal. Hinzu kommt, dass durch ein vernachl�ssigtes Strassenwesen, sandiger Stra�en und 'Sandpisten' viel Staub aufgewirbelt wird. Der Innenstadtbereich von Kathmandu hat erschreckend viele Staubpartikel in der Luft. Das ist ein 'Superproblem'! Man kann mittlerweile durch Untersuchungen unmittelbare Zusammenh�nge zwischen steigenden Lungenkrankheiten und der st�ndig wachsenden Staubbelastung feststellen. Der Staub ist �berhaupt eine der Hauptbelastungen f�r Mensch, Tier und Natur. Trotzdem - auch im Kathmandutal gibt es Gegenden, in denen die Belastungen nicht so hoch sind. Ein tierliebender Hundebesitzer wird seinen Dackel - um bei dem hiesigen Beispiel zu bleiben -, sicher darauf achten, seinen Liebling nicht den ung�nstigsten Situationen auszusetzen. Es gibt auch im Kathmandutal Bereiche, in denen man mit Hund sicher gut unterwegs sein kann. Ich w�rde das nicht gleich als Qu�lerei oder dergleichen sehen. Es gibt viele Hunde in Nepal die keine andere Wahl haben und ihr ganzes Leben unter erb�rmlichen Verh�ltnissen verbringen m�ssen. Dem Dackel wird es immer noch recht gut gehen - da habe ich keine Sorge und vertraue auf die liebenden Begleiter. Insgesamt kann man sicher eine gro�e Umweltkonferenz �ber die verschiedensten Umweltbelastungen des Kathmandutales abhalten - und es wird dabei sicher nicht langweilig! Wir sollten alle in diesem Punkt m�glichst bewu�t und vern�nftig reisen - wir Deutschen neigen allerdings ein wenig dazu uns in Umweltprobleme hineinzusteigern. Ich m�chte die Probleme damit nicht kleinreden - jedoch entsteht immer umweltbelastung, wo Menschen sich aufhalten und leben. Es gibt Probleme die lassen sich leider nur langsam und schwer �ndern. Notwendige Gesellschaftsver�nderungen, �nderungen in der Politik und beim Einzelnen, sind leider nicht so leicht zu bewirken. Aufgeben sollte man aber nie und es ist wichtig solche Themen zu diskutieren. Ich finde Annes hinweisenden Einwand, wie schon gesagt, f�r sehr berechtigt! Hoffentlich bewirkt es bei uns, die so gerne nach Nepal reisen, immer wieder dar�ber nachzudenken und unser Verhalten zu verbessern. Mit herzlichen Gr��en Yak & Yeti
> > Der Hund ist wirklich ein armer Hund !!! In dem Smog ! Wir fliegen nun schon das 5.mal nach Nepal und sind begeisterte Nepalfans, aber unseren Hund dorthin mitzunehmen w�rde mir im Traum nicht einfallen. Das ist eine Quelerei f�r das Tier. > Liebe Boardnutzerinnen und -nutzer, bin seit l�ngerem Mitleserin und freue mich (fast)t�glich �ber Eure Fragen und Antworten. Aber hat sich eigentlich schon mal jemand Gedanken �ber unseren Anteil an der Luftverschmutzung in Kathmandu bzw. Nepal gemacht, den wir durch unser Einfliegen, Taxifahren, Busfahren, durch unseren Konsum dort mitverursachen? Und unter dem nicht nur die armen Hunde in Nepal leiden, sondern schlicht und einfach auch die Menschen?! Ich m�chte niemandem seine Reise miesmachen und ich hoffe, ich habe auch irgendwann mal wieder die Gelegenheit, in diese wunderbare Gegend zu reisen und mich dort wohlzuf�hlen, aber es ist einfach eine Tatsache, dass Tourismus ein zweischneidiges Schwert ist! So, das wollte ich jetzt loswerden, w�nsche trotzdem allen Hunden und Menschen eine gute Zeit in Nepal und �berall! Und w�rde gerne Eure Meinung zu diesem Thema wissen. Anne
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Abgeschickt von am 04. M�rz 2003 um 22:55 Uhr
Antwort zu: Smog geschrieben von Anne am 04. M�rz 2003 um 21:03 Uhr: |