Re: Aktuelle Sicherheitslage |
Unver�ndert g�ltig seit: 14. August 2002
Aktuelle Hinweise: Nach neuerlichen Auseinandersetzungen innerhalb der Regierungspartei "Nepali Congress" hat K�nig Gyanendra am 22. Mai auf Antrag der Regierung das Parlament ("Unterhaus") aufgel�st und Neuwahlen f�r den 13. November 2002 angek�ndigt. Die nahezu im ganzen Land pr�senten maoistischen Aufst�ndischen hatten die Ende Juli 2001 vereinbarte "Waffenruhe" und die politischen Verhandlungen mit der Regierung am 21. November 2001 einseitig beendet und in einer Serie von blutigen �berf�llen erstmals auch Armeest�tzpunkte angegriffen. Seit dem 26. November besteht ein landesweiter Ausnahmezustand, der am 27. Mai 2002 f�r weitere 3 Monate ausgerufen worden ist. Armee und Polizei sind mobilisiert, Grundrechte wie z.B. die Versammlungs- und Bewegungsfreiheit sowie die Pressefreiheit suspendiert bzw. eingeschr�nkt worden. Hiervon k�nnen auch ausl�ndische Besucher betroffen sein. Die Lage bleibt landesweit angespannt. Gewaltsame Aktionen der Aufst�ndischen k�nnen trotz des hohen Sicherheitsaufgebots nirgendwo ausgeschlossen werden. Der f�r den 16. August angek�ndigte Generalstreik ("bandh") ist angeblich auf den 16. September 2002 verschoben worden. Aus diesem Anlass muss mit Behinderungen im Transportwesen und Einschr�nkungen der Bewegungsfreiheit auch f�r Touristen gerechnet werden. In der Nacht zum 17. Februar 2002 haben die Aufst�ndischen ihren bisher schwersten Schlag gegen Sicherheitskr�fte (Polizei und Milit�r) gef�hrt. Im Distrikt Achham in Westnepal (ca. 450 km westlich von Kathmandu) sind bei Angriffen auf Polizei- und Milit�reinheiten und bei einem Anschlag auf einen kleinen Flughafen mehr als 150 Menschen ums Leben gekommen, die meisten von Ihnen Polizisten und Soldaten. Auch die Zahl der Opfer unter den Aufst�ndischen, die bei dieser Gro�aktion u.a. zuvor vom Milit�r erbeutete moderne Waffen einsetzten, war hoch. Am 5. Juli 2002 explodierte in Kathmandu in der Zentrale der Regierungspartei "Nepali Congress" eine Bombe, die 10 Personen leicht verletzte. 4 leicht Verletzte gabe es am 8. August 2002 bei einer Bombenexplosion in einer privaten Handelsschule. Eine Studentenorganisation der "Nepal Communist Party (Maoist)" hat hierf�r die Verantwortung �bernommen. Dar�berhinaus herrscht hier wie in den anderen gr��eren St�dten des Landes weitgehend Ruhe. Die Strassen werden weiterhin besonders nachts streng kontrolliert. Zwischen 22.00 und 5.00 Uhr besteht Ausweispflicht auf den Stra�en. Seit Verk�ndung des Ausnahmezustands kam es vor allem in den maoistischen Hochburgen im mittleren Westen des Landes zu weiteren Kampfhandlungen mit zahlreichen Toten und Verletzten auf beiden Seiten, bei denen Armee und Polizei bisher �berwiegend die Oberhand behalten haben. F�r eine Reihe von Orten z.B. in den Distrikten Dhading, Shyangja, Siraha, Sindhupalchowk (Helambu-Trekkingregion), Sindhuli, Gorkha, Lamjung (z.B. Besisahar), Rajbiraj und Rautahat sowie in den Orten Lukla und Namche Bazar (Mt. Everest-Gebiet) gelten n�chtliche Ausgangssperren. Auch wichtigere �berlandstra�en wie z.B. der "Arniko-Highway" �stlich von Kathmandu werden meistens nachts zwischen 20.00 und 04.00 Uhr v�llig gesperrt. Trekking-Routen: am 23.12.2001 fand auf der Annapurna-Route nahe der Distrikthauptstadt von Lamjung, Besisahar, ein Schusswechsel zwischen Maoisten und der Armee statt, bei dem es angeblich mehrere Tote gab und auch Touristen einen Tag lang in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschr�nkt waren. Dar�berhinaus gab es auf den Haupttrekkingrouten um das Annapurna-Massiv, Langtang-Tal und in der Everest-Region in der Vergangenheit kaum Zwischenf�lle. Dies gilt auch f�r das Kathmandu-Tal und Pokhara-Lakeside. Allerdings gab es Berichte von vereinzelten �bergriffen (Raub, Erpressung) auf Touristen in der Umgebung von Jiri, im Rolwaling-Tal (noerdliches Dolakha) und im Gebiet des Karnali Flusses. Es h�ufen sich Berichte �ber "Transitgeb�hren" (erhoben von "Khaobadis, jugendlichen Kleinkriminellen, die sich als Maoisten ausgeben) auf der Kangchenjunga-Route, im Chitwan-Gebiet, auf s�mtlichen Rafting-Strecken sowie im Distrikt Humla (Hauptreiseroute Nepal-Tibet, Mount Kailash). Die im Distrikt Humla geforderte "Transitgeb�hren" soll inzwischen auf 100 US $ angestiegen sein. Am 5. April 2002 sind angeblich 3 Expeditionen bei der Besteigung des Makalu in Sedua von bewaffneten Maoisten zu gr��eren "Geldspenden" gezwungen worden. In weiten Landesteilen greifen die Maoisten systematisch Relaisstationen an, um Telefonverbindungen zu unterbrechen. Davon sind auch die Ortschaften zwischen Ghandruk und Jomosom auf dem "West Trail" im Annapurna-Gebiet teilweise betroffen. Die Organisation evtl. notwendiger Rettungsaktionen kann dadurch erheblich behindert sein. Am 3.2. gab es einen Anschlag auf den Flughafen Lukla (Einfallstor f�r Trekking im n�rdlichen Mt. Everest-Gebiet: Namche Bazar, Base Camp, Mera, Gokyo, Island Peak). Der Flughafen ist wieder in Betrieb. Im Distrikt Sankhuwasabha wurde bei Chainpur eine Reisegruppe beim Trekking von Maoisten ausgeraubt und aufgefordert, sich aus dem Gebiet fern zu halten. Allgemein gilt aber weiterhin, dass Ausl�nder und Touristen nicht Zielscheibe terroristischer Angriffe sind. Die "maoistische" F�hrung hat in einem "offenen Brief" am 15. M�rz ausl�ndische Touristen ausdr�cklich - auch f�r die Zukunft - in Nepal willkommen gehei�en. Sie sollten sich allerdings von Kampfzonen fern halten. Ausk�nfte �ber die aktuelle Entwicklung geben die Reiseveranstalter. Das Ausw�rtige Amt legt Nepalreisenden allgemein erh�hte Vorsicht und Wachsamkeit nahe. In jedem Fall sollten Menschenansammlungen gemieden werden. Trekkern wird allgemein dringend empfohlen, vor Reisebeginn die aktuellen Entwicklungen und die neuesten Nachrichten aus Nepal zu verfolgen, nur bekannte Routen zu benutzen, in Gruppen zu bleiben und sich ausschlie�lich seri�sen Agenturen und F�hrern anzuvertrauen.
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Abgeschickt von am 16. August 2002 um 11:24 Uhr
Antwort zu: Trekking in Nepal geschrieben von Hans am 13. August 2002 um 09:36 Uhr: |