Bitte Alles - nur keine Panik! |
Lieber Olaf, bereits jetzt Entscheidungen zu treffen, ob man im Oktober oder November, dieses oder jenes Reisevorhaben in Nepal durchf�hren kann oder sollte (oder auch besser nicht), ist - meiner Meinung nach - zu fr�h! Wir wissen alle nicht, inwiefern sich bis dahin die Lage ver�ndern wird oder ob sie sich �berhaupt gro�artig ver�ndern wird. Im letzten Herbst war die Situation so, dass zwischen den Maoisten und der Regierungsseite ein Waffenstillstand herrschte. Dies ist seit Ende November 2001 anders. Der Waffenstillstand wurde seitens der Maoisten aufgek�ndigt und es hat seitdem zahlreiche Konfliktsituationen gegeben, bei denen es viele Tote gab (seit November, ca. 2.500). Vor November waren es in rund 6 Jahren ca. 1.800 Tote. Diese Zahlen sind f�r nepalesische Verh�ltnisse erschreckend und man kann ganz klar eine deutliche Zunahme in der H�ufigkeit und Heftigkeit der Kampfhandlungen feststellen. Nat�rlich hat es auch damit zu tun, dass seit Ende November der Ausnahmezustand verh�ngt wurde und sich seitdem die Armee unmittelbar eingeschaltet hat. Es gab in den letzten Monaten einige Generalstreiks, die teilweise f�r die Maoisten erfolgreich verlaufen sind, der letzte Generalstreik war f�r sie nur m��ig erfolgreich. Die Konfliktsituationen sind vereinzelt n�her an Kathmandu herangekommen, der Schwerpunkt der K�mpfe und die vielen Toten sind jedoch in der direkten Auseinandersetzung zwischen beiden Kontrahenten, haupts�chlich in Mittelwest- und Fernwestnepal entstanden. Dies ist mit verst�rkten Milit�raktionen im Zusammenhang mit der Zerst�rung von Ausbildungslagern und Maoistencamps zuerkl�ren. Diese Gebiete sind zum gr��ten Teil f�r Touristen nicht zug�nglich und relativ weit weg - zumindest so weit, dass Touristen bisher in noch keinem bekannt gewordenen Fall zu Schaden gekommen sind. Auch in Zeiten heftigster Auseinandersetzungen in manchen Gebieten, hat sich die allgemeine Sicherheitslage f�r Reisende, die sich an die notwendigen Regeln halten und sich auf die klassischen Trekkinggebiete beschr�nken, nicht versch�rft. In Kathmandu und Pokhara beispielsweise, besteht im Allgemeinen, nach wie vor, die �ffentliche Ordnung. Vereinzelt mag es Einschr�nkungen oder Behinderungen geben, auch die Verkehrskontrollen haben zugenommen, jedoch kann man bisher nicht sagen, dass es unmittelbar bedrohlicher geworden sei. Die parlamentarisch-politische Situation ist chaotischer geworden, da auf Bitten des auch jetzt noch amtierenden Premierministers, vom K�nig das Parlament aufgel�st wurde. So eine Art 'M�llemann-Theater' gibt es auch in Nepal - nur etwas chaotisch-perfekter und folgenschwerer. Trotzdem ist in Nepal 'die Welt bisher nicht davon untergegangen' und wer Nepal einigerma�en kennt, wei�, dass dieses liebenswert-chaotische Land mit solchen Situationen klar kommt und auch unorthodoxe L�sungswege findet. Trotz teilweise in den letzten Monaten schlimmer Situationen f�r das Land, sind die Maoisten in ihrer geballten Kraft deutlich geschw�cht worden. Sie sind zwar immernoch sicherlich zu einigem F�hig, befinden sich aber auf 'absteigendem Ast'. Ich kann definitiv sagen, dass von unseren Kunden (auch in letzter Zeit!) keinerlei Klagen gekommen sind. Wir haben bisher keinen einzigen Fall, dass uns jemand gesagt hat, er sei auch nur ann�hernd in eine Gefahrensituation geraten. Auch von einzelreisenden Kundinnen oder Leuten, die vor Ort ein Praktikum absolvieren oder beispielsweise irgendwo im Krankenhaus arbeiten, haben wir keinerlei negative Negative Hinweise erhalten. Ich kann nicht sagen, ob das so bleibt - bisher ist es aber so! Mein Rat lautet, wer in diesem Jahr nach Nepal reisen m�chte, sollte die Lage weiterhin mit Besonnenheit und Vorsicht beobachten. Es besteht bisher kein Anlass zur Panik - das ist meine pers�nliche Meinung! Allen r�ckl�ufigen Touristenzahlen zum Trotz - wir haben mehr Reiseanfragen bez�glich Nepal, als je zuvor und auch sehr viele Ticketausstellungen. Das Interesse ist so gro�, dass ich mich in den letzten Wochen aus Zeitgr�nden kaum hier am Board beteiligen konnte. Eine Bitte: wer konkrete Fragen an uns hat, m�chte doch bei uns anrufen - das geht schneller und direkter; ich komme im Moment kaum nach, alle E-Mails zu beantworten. Vielen Dank! Dir, lieber Olaf und auch Deinen Freunden, rate ich, zun�chst ganz normal weiterzuplanen (das beinhaltet aber auch Flexibilit�t und evtl. Umdisponierung des �rtlichen Reise- oder Trekkingvorhabens!). Zur�cktreten kann man auch kurz vor Reiseantritt! Es gr��t Dich herzlich Yak & Yeti
> Tsch�� Olaf
|
Abgeschickt von am 06. Juni 2002 um 03:30 Uhr
Antwort zu: Panikmache von Freunden geschrieben von Olaf am 05. Juni 2002 um 22:07 Uhr: |