Re: �berfall auf Touris

Hallo Mario, auch ich finde die Lage sehr beunruhigend, nicht nur f�r uns Touris sondern insbesonders f�r die Nepalesen. Von daher finde ich es auch gut und richtig dass die Meldungen hier ins Bord gestellt werden (Danke Ute, ich h�tte es fast am Abend vorher auch gemacht). Jetzt gibt es nat�rlich in sehr vielen Reisegebieten gro�e Spannungen, und es ist immer wieder eine sehr pers�hnliche Abw�gung zwischen Reiselust, Gefahrenabsch�tzung und nat�rlich der Frage, was mache ich �berhaupt als Tourist in einem Land, in dem gek�mpft wird? Hier unterscheiden wir uns gl�cklicherweise sehr in unseren W�nschen und der eigenen Risikobereitschaft.
Ich selber habe Nepal schon seit langen mit sehr gro�en Spannungen erlebt, die vor, w�hrend und nach dem Sturz des alten Regimes und der Einf�hrung der Demokratie zu Gewalt und vielen Toten f�hrten.
So kam ich 1981 aus Tibet an, um direkt in Kodari wegen eines Bandh festzusitzen. In Kathmandu war dann Ausgangssperre, auf dem Durbarplatz Basantpur war gerade vor zwei Tagen ein Demonstrant erschossen worden und in Patan und Bakthapur hatte die Polizei �ber 40 Demonstranten erschossen.(Achtung!, diese beiden so niedlichen St�dtchen sind meist Hochburgen des Protestes und gewalt�tiger Auseinandersetzungen, da dort viel der unterbezahlten und w�tenden Arbeiter leben). Bei weiteren Reisen fanden immer wieder Bandhs statt, die ja nicht einfach ein freiwilliger Streik sind, sondern wo jedem "Streikbrecher" mit roher Gewalt gedroht wird, �brigens auch von den legalen "artigen" UML-Kommunisten. Von daher r�hrt vieleicht auch meine eher asiatische Gelassenheit, mit der ich dann eben kurzfristig meine Reisepl�ne anpassen musste. 1998 war ich dann in Pokhara, wo eine Horde junger Demonstranten die Schlie�ung der Restaurants w�hrend des Bandhs am Lakeside durchsetzte, indem Sie jedem Gesch�ft die Zerst�rung androhten und mit Steinen warfen. Damals explodierte auch eine gro�e Autobombe vor der Eletrizit�tsbeh�rde. Nur war damals das internationale Presseecho sehr gering, dies hat sich mit dem K�nigsmord dann wesentlich ge�ndert. Nat�rlich hat sich mit der neuen Offensive der Maoisten sich die Lage wesentlich versch�rft und so sollte jeder sich so gut wie m�glich informieren und immer vorsichtig sein.
Neben diesen Erlebnissen habe ich aber immer wieder wundersch�ne Wochen erlebt, die sicher zu den sch�nsten meines Lebens geh�ren. �ber pers�nliche Freundschaften habe ich zugleich erfahren, wie lebenswichtig wir Touristen als Arbeitsgeber gerade f�r viele der kleinen Leute sind. Denn es sind ja nicht nur die Besitzer der 5 Sterne Hotels, die verdienen, sondern gerade die Lodgebesitzerein, die Bauernfamilie, die einen kleinen Teestand w�hrend der landwirtschaftlich arbeitsarmen Trekkingsaison betreibt, der Tr�ger oder Maultiertreiber. Nat�rlich erleben wir dies ganz besonders wenn wir einen Tr�ger oder F�hrer selber engagieren, doch tut jeder Trekker immer mehreren Leuten ein Auskommen geben, auch wenn er davon kaum einen pers�nlich sieht. in den Trekkingebieten habe ich selber miterlebt, wie aus jedem Dorf die Kinder der Lodgebesitzer mit dem kleinen Wohlstand eine bessere Schulbildung bekamen. Mein Freund Bachan Rai, mit dem ich mehrer Trekkingtourentouren gemacht hatte, hat mir zum Beispiel gerade geschrieben, dass er geheiratet hat. Das war schon seit Jahren sein sehnlichster Wunsch, doch konnte er es sich erst jetzt leisten, wo er als Porterguide eine gute Trekkingsaison hatte. Ohne Touristen h�tter er kaum eine Chance auf ein selbstbewusstes Leben gehabt, da seine Eltern in nicht auf die Schule gehen lie�en.
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Diese pers�nlichen Erfahrungen bringen mich dazu, auch weiterhin mit gro�er Sehnsucht von meiner n�chsten Nepalreise zu tr�umen, die netten Menschen und meine Freunde wiederzutreffen.
Viel liebe Gr��e Andr�es
Ps: einen riesen englischen hintergrundartikel gibt es in Himalhttp://www.himalmag.com/2002/april/essay.htm


> Entgegen anders lautender Antworten auf Utes Beitrag finde ich die Meldungen doch relativ beunruhigend.
> Vor Hoehenkrankheit und Lawinengefahr kann ich mich durch umsichtiges Verhalten ja einigermassen sch�tzen. Vor �berf�llen nicht, erst recht, wenn dies jetzt auch in der Everest-Region vorkommen und nicht in den sogenannten Hochburgen der Maoisten im Westen. Und dass bisher nur organisierte Reisegruppen �berfallen worden sind ist ja sch�n und gut. Nur das sch�tzt nicht davor, dass die Maoisten vielleicht bald auf den Trichter kommen, dass 20 Individualreisende, denen man die Kohle abnimmt, genauso viel einbringen, wie eine Reisegruppe.

> Bin auch ein "Individualreisender" und werde im Oktober nach Nepal reisen. Trotzdem habe ich das Gef�hl, wenn ich mir nepalnews.com etc. ansehe, dass sich die Lage dort unten versch�rft.

Abgeschickt von am 20. April 2002 um 10:32 Uhr

Antwort zu: Re: �berfall auf Touris geschrieben von Mario am 19. April 2002 um 23:01 Uhr:



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