Herzlicher Weihnachtgru� mit kleiner "Weihnachtsgeschichte" |
Liebe Nepalfreundinnen und- freunde,
Euch Allen - ein sch�nes Weihnachtsfest und alles erdenklich Gute, zum neuen Jahr 2002! Nachfolgend k�nnt Ihr eine kleine Geschichte lesen, die ich in Nepal erlebt und im Jahr 1997, einmal aufgeschrieben habe, weil sie mir pers�nlich, sehr nahe ging und ich sie anderen Menschen erz�hlen wollte. Vielleicht ist es so eine Art Weihnachtsgeschichte - ich denke jedenfalls, sie passt in diese Zeit. Mit herzlichen Weihnachtsgr��en --- KRISHNA & SITA oder �DER SCHATZ, DEN DU IN DIR TR�GST!� Andreas Khanal Die folgende Geschichte ereignete sich in Nepal, dem kleinen K�nigreich im Himalaya. Es ist nicht nur eine Geschichte - nein, es ist die Realit�t; so wie sie jeden Tag stattfinden kann, in unserer �Welt der Illusion�. Ich reise immer wieder in das �Land der tausend Gesichter�, das mir mittlerweile zur zweiten Heimat geworden ist. So begegnete ich in Kathmandu vor etwa 5 Jahren einem jungen Mann namens Krishna. Er war von schm�chtiger Gestalt, hatte dunkel gelocktes Haar, braune Augen, feine Gesichtsz�ge. Mit einem einfachen Hemd, dessen Ursprungsfarbe einmal wei� gewesen sein mu� und einer zerlumpten braunen Hose stand er vor mir. An den F��en trug er durchgelaufene blau-wei�e �Flip-Flops�, die ihm als Stra�enschuhe dienten. Nach einer �halben Weltreise�, die wir zu Fu� durch das gesch�ftige Kathmandu unternahmen, kamen wir schlie�lich zu einem alten Haus, dessen �u�erlicher aber auch innerer Zustand - gelinde gesagt -, als �Bruchbude� bezeichnet werden kann. Obwohl ich nicht zimperlich bin, war mir beim Betreten des engen, dunklen Treppenhauses, dessen morsche Holzstufen bei jedem Auftritt durchbogen und knarrten, ein wenig mulmig zumute. Kein Kleiderschrank, kein Nachttischchen, kein Stuhl, kein Kocher - Nichts! Ich hatte bereits in den vorliegenden Jahren Indien, Bangladesch, den vorderen Orient sowie Ru�land, Polen und noch einige andere L�nder bereist, die nach unserer sozialen Werteskala zu den unterentwickelten L�ndern geh�ren und war schon, vor allem in �Elendsvierteln�, Menschen begegnet, die noch viel h�rteren Situationen ausgesetzt waren; das Schicksal dieser Familie bewegte mich jedoch in besonderem Ma�e. Ich erfuhr noch weitere Einzelheiten �ber die Hintergr�nde von Krischna und Sita, der zweiten Ehefrau, dessen Namen ich nie erfahren habe, und ihren Kindern, den beiden �kleinen W�rmern�, deren Spielzimmer aus dem elterlichen Bett bestand. Ich bestellte damals bei Krishna eine gr��ere Menge der �Ziehbeutelchen�, womit sich zumindest f�r eine gewisse Zeit die finanzielle Notlage entsch�rfte. In den folgenden Jahren unternam ich sechs weitere Reisen nach Nepal. Jedesmal begegnete ich �rein zuf�llig� Krishna, und jeweils an einem v�llig anderen Ort in Kathmandu. Seine Augen leuchteten immer wieder vor Freude, als wir uns trafen. Es entwickelte sich mit der Zeit eine Freundschaft zwischen uns. Ob es da wohl eine Art karmische Verbindung zwischen uns gab? Als ich im September diesen Jahres in Kathmandu ankam, um Handarbeitswaren einzukaufen, fuhr ich mit dem Taxi vom Flughafen, mitten in die turbulente Innenstadt. Innerhalb der ersten Viertelstunde stand Krishna - wie sollte es anders sein - vor mir! Einige Tage danach besuchte ich ihn und seine Familie in seiner neuen Unterkunft, die ich bereits im letzten Jahr kennengelernt hatte. Damals waren sie, trotz des schweren Lebens, auf die eine oder andere Weise gl�cklich - so war jedenfalls mein Eindruck. Als ich nun in diesem Jahr an dem besagten Tag zu Besuch kam, h�rte ich dann auch die traurige Nachricht. Das Kleine M�dchen war gestorben. Betroffen schilderten mir Krishna und Sita, dass ihnen allen, im vergangenen Winter die K�lte so sehr zugesetzt hatte. Es gab wenig zu essen. Sie haben es nicht geschafft, die Kleine zu retten. Was mich nun beunruigte, waren die beiden Jungs. Ohnehin schon k�rperlich schlecht entwickelt, konnte man feststellen, da� der Winter seine zus�tzlichen Spuren hinterlassen hatte. Der gr��ere von beiden sah mit 9 Jahren aus, wie ein 4-5 j�hriger, der 6-j�hrige, wie ein vielleicht 3-j�hriger. Meine Bestellung gab ihnen wieder ein wenig Auftrieb. Ein paar Tage sp�ter traf ich Krishna an einer belebten Stra�enkreuzung in der Stadt. Es war schon Abend. Er berichtete mir mit Kummer, da� er den ganzen Tag versucht hatte, auf der Stra�e etwas zu verkaufen - ohne Erfolg! Au�erdem hatte ihn die Polizei mit dem Schlagstock geschlagen, da die Stra�enverk�ufer oft als Bel�stigung empfunden werden. Ich gab ihm etwas Geld und sagte, da� ich ihn am n�chsten Tag zuhause besuchen w�rde. Mir ging vieles durch den Kopf, was ich an diesem Tag wieder so alles erlebt hatte, w�hrend dessen sah ich, wie die Passanten durch die Stra�en liefen. Da erblickte ich Krishna. Er war damit besch�ftigt, seine Armreifen anzubieten und steuerte auf sehr vorsichtige Art, vorbeilaufende Touristen an. Einerseits durfte er nicht die Aufmerksamkeit der gelegentlich vorbeikommenden Streifenpolizisten auf sich ziehen, andererseits hielt ihn seine Sch�chternheit und seine h�fliche Zur�ckhaltung davon ab, zu offensiv auf die Menschen zuzugehen. Ich sch�mte mich zutiefst und war sehr verzweifelt. Ich konnte nicht verstehen, warum Gott ihn und indirekt auch mich, einer so harten Pr�fung unterzog. Am liebsten h�tte ich herausgeschrien: >>Gott - wo bist Du?> - wieviel Geld hast Du verdient ? - welche Verdienste hast Du Dir
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Abgeschickt von am 24. Dezember 2001 um 15:10 Uhr |