Zu Deinem Anliegen bezueglich 'Sicherheitslage fuer Reisende' |
Hallo Julchen, Deine Fragen sind sehr berechtigt. Grundsaetzlich sollten Es ist mittlerweile hier auf dem Board zur Randerscheinung geworden, dass in dem Moment, wenn die Sicherheitsfrage Nepal ist - wie wir alle wissen - in der Sicherheitsfrage nicht im 'Normalzustand' und in sofern ist grundsaetzlich bei jeder Art des Reiseaufenthaltes eine erhoehte Aufmerksamkeit geboten. Dies ist seit Jahren so und das gilt heute mehr denn jeh. Die Tatsache, dass das Auswaertige Amt seine Sicherheitshinweise in all den Jahren nicht so sehr veraendert hat - natuerlich wurde oft auf gravierdene aktuelle Ereignisse eingegangen -, spricht vielleicht dafuer, dass die Lage fuer im Land lebende Auslaender und fuer Reisende bisher relativ konstant geblieben ist. Bis auf wenige kurzfristige 'Reisewarnungen', in all den Jahren, die jeweils nur auf wenige Tage beschraenkt waren, hat das Auswaertige Amt nur Sicherheitshinweise herausgegeben, die auf die sicherheitsrelevanten Besonderheiten des Landes hinwiesen. Diese Informationsmassnahme, die unter staendiger Abstimmung zwischen der Deutschen Botschaft in Kathmandu und dem Nepalreferat des Auswaertigen Amt in Berlin stattfindet, hat sich bisher sehr bewaehrt. Wie wir wissen, hat es in den letzten 9 Jahren bereits ueber 12.000 Tote in Nepal gegeben, die im Zusammenhang mit dem politischen Konflikt zu sehen sind. Man kann nicht ausschlie�en, dass auch Auslaender darunter sind. Ganz sicher sind einige Auslaender verletzt worden, ganz sicher wurden einige belaestigt, bedraengt oder gar fuer einige Tage gegen ihren Willen festgehalten. Natuerlich ist jeder Ausleander (ich lasse die Nepalis in diesem Zusammenhang, um nicht durcheinander zu mischen, bewusst weg!), der in irgend einer Weise zum Opfer wird oder geworden ist, zuviel - das ist doch gar keine Frage (!) - aber gemessen, am Ausmass des Gesamtkonfliktes, bin ich der Meinung, dass Auslaendern - und dazu gehoeren auch die Touristen, die im Land umher reisen - recht wenig passiert ist (da kann man eigentlich nur staunen!). Ich hoffe sehr, dass das so bleibt - garantieren kann das jedoch niemand! Was Bombenexplosionen anbetrifft oder z.B. Anschlaege auf Busse, so ist das grundsaetzlich nichts Neues. Wenn man die letzten Jahre verfolgt, so hat es immer wieder derartige Vorkommnisse gegeben. Die Besonderheit, die nun eingetreten ist, ist die, dass die beiden letzten Busattentate eine jeweils recht hohe Anzahl an Toten und Verletzten zur Folge hatten. Die Frage, ob es Anschlaege mit versehentlich getroffener Zielgruppe oder beabsichtigt auch gegen Zivilopfer geplant war, ist nicht eindeutig geklaert. Dass die Maoisten dahinter stecken, dafuer hat Prachanda bereits die Verantwortung uebernommen - dies scheint zweifelsfrei! Was von der Zeitung 'Junge Welt' und deren 'Nepaleinschaetzung' zu halten ist, darauf gehe ich mal lieber nicht ein. Derzeit kann man noch nicht sagen, ob Anschlaege, wie die der letzten Tage - fortgefuehrt werden und ob dadurch ein grundsaetzlich hoeheres Gefaerdungspotential entsteht, das letztendlich auch Touristen betreffen kann. Die Maoisten behaupten, ihre Politik - die ja Gewalt beinhaltet - haette sich nicht geaendert und Zivilisten sowie Touristen seien auch weiterhin bei Gewaltaktionen keine Zielgruppe. Ob sie sich daran halten, koennen nur die Maoisten durch ihr weiteres Verhalten beantworten. Eine Eskalation der Gesamtlage laesst sich derzeit meiner Meinung nach nicht ableiten. Die Unsicherheit, 'wann' 'wo' 'was' passieren kann, besteht allerdings durchaus; nach diesen Anschlaegen noch mehr als zuvor. Das Schwierige ist, auf der einen Seite besteht in den von Touristen ueblicherweise bereitsten Gebieten eine relative Sicherheit (dies wird von vielen Reisenden bis zum heutigen Tag immer wieder berichtet!), auf der anderen Seite kann man Gefaerdungen, die durch den Konflikt bedingt sind nicht 100 % ausschliessen. Die Abwaegung und Entscheidung muss jeder fuer sich selber treffen! Ich kann nicht fuer Andr�es und Navyo sprechen - die haben sich ja selber juengst und auch in der Vergangenheit immer wieder zu solchen Fragen selber geaeussert -, ich kann aber sagen, dass wir in wesentlichen Punkten hinsichtlich unserer Einschaetzungen der Sicherheitslage sehr aehnliche Standpunkte vertreten. Sollten die Beiden das anders sehen, so werden sie das sicher angemessen aeussern. Einen Punkt noch: Ich moechte daran erinnern, dass andere Reiserisiken (Andr�es hat ja einige erwaehnt), deren sich viele Leute nicht so bewusst sind, nicht vernachlaessigt werden sollten. Es gibt grundsaetzlich vieles, was auf einer Fernreise - so auch in Nepal - passieren kann. Man muss immer aufpassen - soweit das geht - und ein Restrisiko laesst sich einfach nicht ausschliessen. Ich kenne uebrigens mehrere Leute, die derzeit in Nepal ein Praktikum, ein Volontariart durchfuehren oder eine Arbeit im Krankenhaus leisten - von deren Seite liegen mir keinerlei Angsbeschreibungen oder Aehnliches vor. Wir stehen miteinander per E-Mail im Kontakt. Das Sicherheitsgefuehl (Vorsicht - so etwas kann auch taeuschen!) wird fuer das Kathmandutal als recht positiv beschrieben. Die Mitteilungen decken sich gegenseitig. Um Deine Eingangsfrage mit einem Satz zu beantworten: Die Sicherheitshinweise des Auswaertigen Amtes sollten beachtet werden. Mit hezrlichem Gruss ---
> Hallo,
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Abgeschickt von am 15. Juni 2005 um 15:05 Uhr.
Antwort zu: Hat sich die Lage f�r Touristen versch�rft? geschrieben von julchen am 14. Juni 2005 um 14:14 Uhr. |