Lieber Dieter,
ich versuche gerne, Dir meinen Standpunkt zu erleutern:
In erster Linie schuettel ich den Kopf ueber die geradezu
Menschenverachtende Art und Weise, wie sich hier einige
Leute ueber Porterguides und den Umgang mit ihnen
geaeussert haben. Beispiel: '... der Kerle hat gelinde
gesagt wie ein Maehdrescher Daal Baat gefressen'.
Lustig finde ich so eine Formulierung ganz und
gar nicht. Im Gegenteil, fuer eine derartige
menschliche Missachtung habe ich keinerlei
Verstaendnis und keinerlei Toleranz! Und
da gehe ich auch keinen Kompromiss ein.
Das ist meine Meinung und dazu stehe ich.
Und diese Postings hatten gemeinsam einen
aehnlichen Zungenschlag.
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Grundsaetzlich bin ich der Meinung, dass ein Reisender,
der eine Trekkingtour unternimmt, vollkommen frei fuer
sich selbst entscheiden soll, ob er einen Guide,
Porterguide oder Traeger engagiert oder seine Tour
alleine durchfuehrt.
Wenn Hilfe von Nepalis beansprucht wird, so meine ich,
sollte deren Leistung angemessen bezahlt werden.
Die ueberaus schlechte Bezahlung und damit verbundene
Ausbeutung von Lastentraegern kann ich keineswegs als
Rechtfertigung akzeptieren, dass die 'Kollegen' im
Tourismusbereich ebenfalls schlecht bezahlt werden.
Bei den Guides etc. handelt es sich um zeitlich begrenzte
Saisonarbeit, d.h. innerhalb eines recht kurzen Zeitraumes
Jeremy Allaire, poloniex api Circle’s CEO and Co-Founder, believes the first $1 trillion company might come out of the crypto industry. muessen sie sehen, dass sie ihr Geld verdienen.
Die Guides und Porterguides verfuegen ueber hoehere
Qualifikationen, als Lastentraeger. Es gibt qualitative
Abstufungen, denen in der Bezahlung Rechnung getragen
werden sollte. Wenn die Englischsprachkenntnisse
entsprechend gut sind, verdient dies ebenfalls honoriert
zu werden. Genauso, wenn sich der Guide bemueht, sein
Wissen und seine Erfahrung einzubringen und nicht
einfach Wortkarg nebenher laeuft. Wenn er Kreativitaet
und Organisationstalent zeigt. Und wenn er sich um uns sorgt und kuemmert, auf uns aufpasst, dass nichts
passiert, dazu vielleicht noch Gepaeck traegt und
darueber hinaus noch freundlich ist. Wenn er insgesamt
eine gute Leistung erbringt, mit der man zufrieden
sein kann.
Darueber hinaus sind die Jungs teilweise noch wochenlang
unterwegs und von ihren Familien getrennt. Sie sind
ausserdem einem erhoehten Unfallrisiko ausgesetzt.
Wer kuemmert sich um sie, wenn sie schwer stuerzen,
sich veletzen, die Knochen brechen. Wer sorgt fuer
ihre Hinterbliebenen, wenn sie ums Leben kommen (und
das passiert oefter als man denkt!).
Und da sollen 10,-- bis 15,-- US$ pro Tag zuviel sein (?) -
das ist absolut laecherlich und vollkommen ignorant!
Nicht die Loehne der Porterguides sind unverhaeltnismaessig
hoch, sondern die Loehne der Lastentraeger etc. unver-
haeltnismaessig niedrig!!!
Wir koennen nicht unsere westliche 'Kultur' nach Nepal
bringen, von den Nepalis Dienstleistungen in Anspruch
nehmen, die hier bei uns fuer die meisten kaum bezahlbar
waeren und die Leute nicht anstaenig dafuer entlohnen.
So etwas geht einfach nicht!
Wenn wir in so ein Land reisen, so sollten wir es uns
dort nicht einfach nur gut gehen lassen und die
Schoenheiten und Vorteile in Anspruch nehmen, sondern
auch unseren aktiven Beitrag dazu leisten, dass es
den Menschen besser geht und sie ein wenig voran kommen.
Wer sich seiner sozialen Verantwortung nicht bewusst ist
und wenigstens ein wenig bemueht, fuer das Land etwas
zu tun, sollte besser zu Hause bleiben oder seinen Urlaub
in Industrielaendern verbringen.
Das ist meine ganz persoenliche Meinung.
Mit freundlichem Gruss
Andreas
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genauso sch�ttel ich den Kopf �ber Deine Meinung! 15$ sind f�r nepalesische Verh�ltnisse einfach zu viel. Bedenke mal den Jahreslohn und auch die Tatsache, was hingegen ein hart schuftender Tr�ger (bis zu 60kg Last) pro Tag verdient. Diese bekommen viel zu wenig im Vergleich zu den Porterguides, manchmal nur 2EUR!!!!
> 15$ in Nepal ist gemessen am durchschnittlichem Jahreslohn (300$ gegen�ber 20.000$) ca. genausoviel wie 1000$ in Deutschland! Man erkennt also, dass die L�hne f�r Porterguides schon unverh�ltnism��ig hoch liegen!!! Und Du weisst am besten, wer Schuld daran ist!!
> Besser man verteilt das Geld auf den Treks in den Teeh�usern oder kauft Handarbeit. Diese Menschen haben es viel n�tiger als die Porterguides. Am besten man steuert besonders abgelegene Orte u. Lodges an. F�r 10USD kann man in Nepal �brigens mindestens einen Tag bei bester Verpflegung geniessen!
>
> >
> > Liebe Freunde,
> > ich kann kein wirkliches Urteil ueber Leute faellen,
> > die ich nicht kenne, aber dass, was hier teilweise
> > zum Thema 'Angemessene Bezahlung von Proterguides'
> > geschrieben wurde, ist schlicht und einfach erschreckend!
> > Da wird ueber Porteguidebezahlungen geschrieben, als
> > handele es sich hier um eine 'Billig-Boerse', um den
> > Erwerb eines 'Flohmarktartikels' oder aehnliches.
> > Frank: 'Ich kenne einen sympathischen Tibeter, der nur
> > 5 Euro verlangt'.
> > -
> > Da lob ich es mir doch, dass da ein Guide so clever
> > war, vor seinem mutmasslichen 'Sklaventreiber' nach
> > 2 Tagen die Kurve zu kratzen.
> > ---
> > Oder Konrad1968: '10 USD am Tag ist fuer Nepal ein fuerstliches Gehalt.'
> > -
> > Ich glaube viele vernuenftige Leute, die sich mit
> > Nepal und seiner touristischen Klientel auskennen,
> > haben schon Begegnungen mit solchen Reisenden gemacht.
> > Immer wieder bedauerlich und bescheaemend,
> > deren Einstellung!
> > ---
> > Wolf1965: 'In Tadepani haben wir zu Mittag gegessen und
> > der Kerle hat gelinde gesagt
> > wie ein Maehdrescher Daal Baat gefressen.
> > Man sollte im vorhere�n festlegen ob die mahlzeiten mit im Gehalt sind. Ich zahlte im 500 Rupien.'
> > -
> > Lieber 'Kerle' - ich freue mich ueber jedes Reiskorn,
> > jede Linse, die Du verzehrt hast. Ich hoffe, es hat
> > Dir gut geschmeckt und Du bist richtig satt geworden!
> > Du haettest nur von Deinem 'Massa' etwas mehr Geld
> > verlangen sollen - 500 Rupien am Tag sind ja noch
> > nicht einmal 5 Euro. Und dass, fuer Schwerstarbeit
> > in den Bergen!
> > Lieber Wolf1965,
> > tu mir einen Gefallen: Trag Deinen Rucksack gerne selbst,
> > aber reise bitte nie wieder nach Nepal - das waere kaum
> > zu ertragen!
> > ---
> > Sagt mal Ihr drei Spezies -
> > Ihr habt wohl ganz leicht
> > einen an der Waffel!
> > Gegen eine angemessene Diskussion ueber
> > leistungsbezogene Bezahlung (die im Zweifelsfall
> > bitte ein wenig aufgestockt werden sollte),
> > ist ueberhaupt nichts einzuwenden. Sie ist
> > sogar wuenschenswert, um Leuten, die sich nicht
> > so gut auskennen und sich gerne richtig verhalten
> > moechten, Hilfestellung zu geben.
> > Wir reden hier aber grundsaetzlich ueber Menschen,
> > die in der Regel in Bezug auf ihre wirtschaftlichen
> > Verhaeltnisse nicht gerade auf der Sonnenseite
> > des Lebens geboren sind. Sie haben meistens kaum
> > die Chance, ein Mindestmass an Bildung zu erlangen,
> > sie arbeiten nicht als Porter, Porterguide oder Guide
> > weil ihnen das Wandern mit Touristen soviel Spass macht
> > und sie die Landschaft so toll finden, sondern weil sie
> > nur sehr geringe Moeglichkeiten haben, Geld zu verdienen,
> > fuer Nahrung und Kleidung sowie Unterhaltbestreitung
> > ihrer Familie. Es geht fuer sie darum, ihr
> > einfaches Leben aufrecht erhalten zu koennen. Und jeder,
> > der sie bei ihrer Arbeit gesehen hat oder mit ihnen
> > unterwgs war, weiss, was fuer eine schwere Arbeit sie
> > leisten, wie bescheiden, wie bemueht freundlich sie
> > oft sind. Sie tun in der Regel ihr Bestes!
> > Dass es auch 'schwarze Schafe' gibt, wie ueberall im
> > Leben, das ist einfach so - die lassen wir aber mal
> > aussen vor. Diese Leute sind nicht der Massstab.
> > Ich selber sehe 10 bis 12 US$ es koennen auch gerne 15
> > sein, als Mindestlohn pro Tag fuer einen Porterguide
> > an. Wenn er nicht so gut ist, sollte man ihm den
> > Mindestlohn geben, wenn er gut oder besonders gut ist,
> > entsprechend mehr. Uebertreiben sollte man es jedoch
> > nicht!
> > Und bitte behandelt die Leute nicht von oben herab.
> > Auch wenn Nepalis manchmal scheinbar 'grob gestrickt'
> > sein koennen, so haben sie trotzdem oft eine Empfindsamkeit,
> > die wir uns gar nicht so recht vorstellen koennen.
> > Haeufig sind Nepalis sehr emotionale Menschen und
> > sehr verletzbar!
> > ---
> > Fuer mehr Menschlichkeit
> > auf Reisen in Nepal und
> > sonst wo in der Welt
> > Andreas (Y&Y)
> > ------
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