Re: KathmanduTal |
Lieber Nepalfreund, lieber Matthias und sonstige Freunde, die Kathmandu nur mal kurz besuchen k�nnen, ich habe bei dieser Anfrage mit meinen Tipps sehr bewusst zu 'leichter Kost' geraten. Ein Reisender, der gerade mal 2 Tage in Kathmandu zur Verf�gung hat, sollte sich eher mit dem Leben besch�ftigen, als mit dem Tod. Der Goldene Tempel beinhaltet einen der vier bedeutendsten Shivaschreine des indischen Subkontinents. Dieser Hauptthematik sollte man sich, an diesem sehr spirituellen Ort, bewu�t sein. Im 'Vorbeigehen' wird man dieser St�tte wohl kaum gerecht. Es braucht Ruhe und Zeit, um sich auf die dortige Schwingung einlassen zu k�nnen. Ich m�chte den richtigen Hinweis, dass der Goldene Tempel von 'Nicht-Hindus' nicht betreten werden darf, deutlich unterstreichen. Ein unerlaubtes Betreten des Tempels kommt einer Entweihung gleich und hat unter Umst�nden schwerwiegende Folgen. So kann es vorkommen, dass bei Nichtbeachtung, der Tempel anschlie�end in langwierigen Zeremonien und Ritualhandlungen durch die Priester gereinigt werden muss. Die 'ghats' am Bagmati-River sind nicht dazu gedacht, als Touristenattraktion f�r Schaulustige herzuhalten. Es handelt sich hier um eine St�tte, an der den Verstorbenen in heiliger Zeremonie, die letzte Ehre erwiesen wird. Die verstorbene Person wird von den tief trauernden Hinterbliebenen durch Entfachen des Scheiterhaufens, das im Normalfall durch den �ltesten Sohn geschieht, in das 'Reich der Unendlichkeit' begleitet. Dies ist eine absolut heilige Handlung und verdient gr��ten Respekt und unser aller Mitgef�hl. Wenn man einer Feuerbestattung beiwohnt, erfordert dies meiner Meinung nach die notwendige Sensibilit�t und die innere Einstimmung auf die direkte Konfrontation mit dem Tod. Man kann hier durch Fehlverhalten sehr leicht die Trauernden und sonstig anwesenden Nepalis tief in ihren Gef�hlen verletzen. Ich gehe mal davon aus, dass ein Nepalkenner sich angemessen zu verhalten wei� und mit der Situation richtig umgehen kann. Dar�ber hinaus bedeutet ein Besuch dieser Orte oft eine derart emotionale Auseinandersetzung mit dem Erlebten sowie mit sich selbst, dass man f�r weitere Erlebnisse kaum noch Sinn versp�rt. Es f�llt f�r eine gewisse Zeit schwer, wieder Heiterkeit zu erlangen. Im �brigen: Man stelle sich in seiner Phantasie einmal die Situation vor, ein Reisender aus der Ferne k�me f�r 2 Tage nach K�ln, wolle dort ein wenig die 'K�lsche Luft' schnuppern und man w�rde ihm neben einer Dombesichtigung und einer Schiffahrt auf dem Rhein empfehlen, an einer �ffentlichen Leichenverbrennung teilzunehmen - weil das ja so beeindruckend ist! Mit wohlwollenden Andreas Khanal Yak & Yeti
> > Matthias > Lieber Matthisa,
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Abgeschickt von am 26. Februar 2001 um 23:15 Uhr
Antwort zu: Re: KathmanduTal geschrieben von Der Nepalfreund am 25. Februar 2001 um 23:53 Uhr: |