Stimme aus Kathmandu die Aufloesung

Stimme aus Kathmandu die Aufloesung

Die Zustimmung zu meinem Pamphlet: �ein Kenner des Landes�; respektive die Aussage: �wenn das ironisch gemeint sein sollte, dann h�tte er noch etwas st�rker zulegen muessen�, haben mir zu denken gegeben. Das ganze war eine Parodie auf selbsternannte Nepal-Freunde. Gemessen an Eueren Reaktionen habe ich womoeglich noch zu wenig �bertrieben.
Anscheinend k�mmert sich eine gr�ssere Anzahl von Nepal-Freaks lediglich um das eigene leiblich Wohl, begr�sst sich mit �Namaste� und ignoriert alles Andere. Diese Typen werden auch nach Kathmandu kommen, wenn sie zuerst die Leichen auf dem Weg zwischen Flughafen und Thamel wegraeumen muessen. Sie werden dann im Nepabord diskutieren wo man im Thamel daf�r die guenstigsten Einweghandschuhen kaufen kann. Dies solange ihnen selbst nicht zustoesst. Die immer wieder gehoerte Solidatitaet mit den Nepalesen hoert anscheinend beim Bier mit dem Trekking guide nach beendeter Tour auf. Nepal ist doch f�r viele dieser �Landesfreunde nur ein presiguenstiger Freizeitpark. Nun haben sie ein Eintrittsticket und sind in Panik weil moeglicherweise die Elekterizitaetsversorgung im Park bald zusammenbricht.
Depending bitstamp trade on Sheets settings, the sheet can constantly update the tickers and generate. Beaengstigend ist die Tatsache, dass die Trekker der Entwicklung ihres Lieblingslandes diametral entgegenstehen. Die Solardusche und die Torten in Manang will man, die Strasse dorthin jedoch waere ein Werk des Teufels. Aus der Optik eines Einwohners von Manang ist dies der blanke Hohn. Wer schon mal das einzige Spital in Mustang gesehen hat, weiss was ich meine. Als ich dort vorbeiwanderte, war der Arzt der einzige Anwesende. Nicht dass es in Mustang keine Kranken gaebe. Wenn der Arzt jedoch keine Medikamente hat, und es auch keine Apotheke gibt, man auch keine Geld hat, dann kann man auch zu Hause leiden und sterben.
Habt Ihr Euch schon einmal gefragt, warum es mit dem so geliebten Nepal immer mehr runter geht?
Dies kommt davon, dass die Herrschenden Geld verdienen indem sie das Nichtstun perfektioniert haben. Wir zahlen fuer ein Visum oder Trekkinggebuehr ohne erkennbare Gegenleistung. Geht man nach Mustang oder Dolpo, dann sind exorbitante Betraege faellig. Dafuer bekommt weder der Trekker einen Tee im Polizeiposten, noch die Bevoelkerung in Mustang ein Spital mit Arzt und Medikamenten. Es geht jedoch noch weiter. Wenn korrupte Beamte diese Trekkinggebuehr in Kathmandu unter sich aufteilen, so foerdert man die Rueckentwicklung dieser Region noch weiter. Damit wird sie auch nochmals attraktiver fuer Trekker, die dort garantiert das lebendige Mittelalter finden werden.
Es ist nicht so, das wir Trekker die einzigen Suendenboecke fuer den Niedergang sind. Unsere wohlgemeinte staatliche Entwicklungshilfe ist noch effizienter. Bevor Hilfe geleistet werden kann, muss eine Agentur sich gegen Geld registrieren lassen, Ihr Projekt gegen Geld genehmigen lassen. Der vom Geberland geschenkte Strassenbau kann auch nur dann bewilligt werden, wenn alle bei der Bewilligung involvierten Beamten mit einem gelaendegaengigen Fahrzeug beschenkt werden. Also Profit durch Leistungsverweigerung! Damit wird aus gutgemeinter Entwicklungshilfe, wirkungsvolle Korruptionsfoerderung. Ein Teufelskreis!
Der normale Nepalese leidet unter dem, indem er nach erfolgreichem Schulabschluss zuerst Schmiergeld fuer sein Diplom aufwerfen muss. Auf diesem Naehrboden wachsen die Maos. Glaubt aber nicht dass die einen Deut besser waeren. Sie kassieren Schutzgelder von den Lodgen Besitzer und uns naiven Trekkern. Sie gehen noch einen Schritt weiter indem sie Infrastruktur wie Bruecken sprengen und dort Wegzoelle erheben. Bald wird es den ultimativen Kick fuer Trekker geben. Trekking im befreiten Gebiet. Unter kundiger Fuehrung der Maositen kann man das steinzeitliche Westnepal erleben!
Wie weiter?
Sicher nicht die naive Demo in Thamel!
Ihr Trekker: Ueberlegt euch mal, ob nicht Trekking im indischen Himalaya was waere.
Ihr Nepalreisebueros: Euer Geschaeft ist im Stuzflug. Setzt Euch zusammen. Droht der nepalesichen Regierung (wer immer das auch ist) mit dem Streichen von Reisen in Restricted Areas, wenn nicht 50 % der Gebuehren an private Entwicklungsorganisationen mit klar definierten Projekten fliessen. Siehe unten:
Ihr Entwicklungshelfer: Stellt Euere Projekte ein, wenn ihr auch nur eine Rupie an Registrirungs- oder Bestechungsgelder (an wen auch immer) bezahlen muesst. Entwicklungshilfe sollte es nur dann geben, wenn die Regierung sagen wir 10 % der Gesamtkosten dafuer einspeist. Geld dafuer hat es durchaus in Nepal. Bisher verschwanden die fuer Stromleitungen, Krankenhauesern budgetierten Betraege einfach in den Taschen irgend welcher Politiker und Beamter. Die hatten dann noch die Frechheit einen 100% Fertigstellungsreport fuer ein nichtexistierendes Spital zu erstellen.
Klar dies sind Wuensche oder Illusionen. Wenn jedoch nicht bald etwas geschieht, werden wir tatsaechlich aufgrund der zerfallenden Infrastruktur bald von der indischen Grenze nach Katmandu trekken duerfen.

Peter

Abgeschickt von am 06. Februar 2005 um 08:09 Uhr


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