Zum Stand der Dinge - auch in flugtechnischer Hinsicht! |
Liebe Freunde, liebe Nepal-Reisenden, da ich in den letzten Wochen sehr viel zu tun hatte, insbesondere mit der Betreuung unserer Nepalreisenden, die bei uns Fluege buchen und ausserdem selber eine 4-woechige England/Schottland Rundreise durchgefuehrt habe, von der ich gestern zurueckgekommen bin, habe ich mich einige Zeit lang nicht zu Wort gemeldet. Natuerlich habe ich die Situation in Nepal mitverfolgt und mich auch waehrend meiner Reise via Internet ueber Geschehnisse, Zusammenhaenge, Hintergruende etc. zeitweise informiert. Was die derzeitige Lage in Nepal anbetrifft, so zeichnet sich nach den gewaltvollen Ausschreitungen eine Entspannung ab. Ob sie sich weiter fortentwickelt oder durch neue Gewalt gestoert wird, werden die naechsten Tage zeigen. Da allerdings bereits einiges, was im Zusammenhang mit den schrecklichen Ereignissen im Irak von den Radikalen zur Zielscheibe gemacht und zerstoert bzw. beschaedigt wurde, bleiben nun nicht mehr so viele mit dem Islam in Zusammenhang zu bringende Einrichtungen uebrig, an denen sich die Wut entladen koennte. Es gab in Nepal im Laufe der Jahre des oefteren Ereignisse, an denen sich der Volkszorn entlud. Ich moechte beispielsweise daran erinnern, dass vor etwa zwei Jahren durch in einem veroeffentlichten Interview ungluecklich gewaelte Formulierungen eines populaeren indischen Schauspielers schwere Ausschreitungen in der Newroad entstanden, da sich Nepalis beleidigt fuehlten. Die Gewalt war sehr heftig und es gab 6 Tote. Im Falle des Koenigsmordes gab es auch anschlie�end starke Gewaltausschreitungen mit einigen Toten, die fuer das Land zur erheblichen Bedrohungslage haetten werden koennen. Es war jedoch jedesmal so, dass sich nach wenigen Tagen alles wieder normalisierte. Ich denke und hoffe, dass es auch diesmal so sein wird. Was die Fluege anbetrifft, so wurden die Inlandsfluege in Nepal aus Sicherheitsgruenden eingestellt. Bei den internationalen Fluegen hat Qatar Airways, deren GSA Buero am Kantipath stark beschaedigt wurde zunaechst bis zum 7. September alle Flugverbindungen ausgesetzt. Die Fluggastbetreuung wird am Flughafen durch QR selber (nicht durch GSA / General Sales Agent) weitergefuehrt. Betroffene Fluggaeste werden mit Thai Airways nach Bangkok gebracht und fliegen von dort aus mit Qatar Airways weiter. Gulf Air hat am 01. und 02. September Ihre Fluege von und nach Kathmandu gestrichen. Ab heute Abend fliegt Gulf Air wieder und momentan ist davon auszugehen, dass sich der weitere Flugbetrieb bei Gulf wieder normalisiert. KLM/Martinair und Austrian Airlines sind nicht betroffen, da sie im Moment Saisonbedingt nicht fliegen. Es ist derzeit davon auszugehen, dass die AUA puenktlich zum 17. September ihren Saisonbetrieb mit Fluegen nach und von Kathmandu aufnehmen wird; KLM/Martinair am 3. Oktober. Wie es mit der BIMAN aussieht kann ich derzeit nicht sagen (wir bieten diese Airline selber nicht an). Welche Fluege nach Dehli stattfinden und welche nicht ist am Flughafen zu erfragen. Grundsaetzlich sehe ich es positiv, dass der Flugverkehr zeitweise unterbrochen wurde. Die Sicherheit der Fluggaeste und des Flugpersonals geht in jedem Fall vor und es war vollkommen richtig, keine Risiken einzugehen. Was die Ausstrahlung der Fersehbilder ueber die Hinrichtung der Nepalis im Irak anbetrifft, so halte ich dies fuer hoechst unverantwortlich. Wer bei Nepal Television auch immer ueber die Ausstrahlung entschieden hat, musste wissen, dass hier Oel ins Feuer gegossen wird. Ich kann mir kaum vorstellen, dass diese Entscheidung am Koenigshaus oder deren Zensurinstanzen vorbeigegangen ist. Natuerlich musste ueber das Geschehene berichtet werden - Live Bilder haetten jedoch nicht sein muessen. Ich muss allerdings einschraenkender Weise dazu sagen, dass ich nicht weiss, ob CNN oder vielleicht andere internationale Nachrichtensender, die man in Nepal empfangen kann, direkte Bilder gezeigt haben. Sollte dies so sein, so sind natuerlich auch deren Programmchefs und Redaktionen mitverantwortlich. Wie so oft waere dies ein Beispiel mehr dafuer, dass Grenzen der Berichterstattung schamlos ueberschritten werden. Ebenfalls stimmt mich nachdenklich, dass das GSA Office der Qatar Airways am Kantipath nur etwa 500 Meter vom Haupteingang des Koenigspalastes entfernt liegt und trotz wiederholter Hilfsanfragen von dort keine der zahlreich vorhandenen Sicherheitskraefte eingeschritten sind. Gibt es moeglicherweise Kraefte, die an Gewaltausschreitungen interessiert sind oder sie zumindest billigend in Kauf nehmen, um die demokratischen Strukturen weiter zu schwaechen? Diese Frage steht auf jeden Fall im Raum! Falls es keine weiteren gravierenden Vorfaelle im Zusammenhang mit den Irak-Ereignissen gibt, denke ich nicht, dass diese Angelegenheit auf die Gesamtlage Nepals langfristige Auswirkungen haben wird - abgesehen von den betroffenen Muslimen im Land, deren Stand nun zweifellos schwieriger ist. Die grundsaetzliche Situation fuer das Land, im Zusammenhang mit dem Maoistenproblem, ist nach wie vor alles andere als gut. Besonders die Bevoelkerung ist in ihrem Alltag davon betroffen. Eine Besserung ist nicht abzusehen. Reisende sind in mancher Hinsicht eingeschraenkt und musssen sich ueber regionale Sicherheitslagen auf dem Laufenden halten - evtl. Reiserouten oder Terminplanungen aendern -, sind bisher aber insgesamt nicht annaehernd in der Weise betroffen, wie Einheimische. Die Situation kann sich auch fuer Reisende zum Negativen aendern - derzeit ist dies aber nicht der Fall! Der Tourismussektor ist nach wie vor sehr wichtig fuer Nepal - sowohl fuer die Bevoelkerung, als auch fuer den Staat und nicht zuletzt fuer die Maoisten! Dies wissen alle am Konflikt beteiligten sehr wohl. Um abschlie�end noch eines klarzustellen: Das Auswaertige Amt hat seinen Sicherheitshinweis der aktuellen Lage entsprechend klar formuliert und deutlich auf einzelne Gefahrenpotentiale hingewiesen. Reisende sollten die Hinweise und Empfehlungen unbedingt beachten. Eine Reisewarnung - dies ist die dringende Aufforderung der Bundesregierung an Bundesbuerger, ein Land wegen unmittelbarer Gefahrenlage zu verlassen bzw. nicht dorthin zu reisen - hat es bisher seit dem Koenigsmord vor drei Jahren zu keinem Zeitpunkt gegeben. Auch in den letzten Tagen gab es keine Reisewarnung und es wird derzeit beim Auswaertigen Amt auch nicht daran gedacht eine herauszugeben, sofern keine zwingenden Gruende dafuer vorliegen. Damit jeder den aktuellen Sicherheitshinweis nachlesen kann, fuege ich ihm in Originaltext nachfolgend bei (www.auswaertiges-amt.de). Mit herzlichen Gruessen Yak & Yeti
--- Weltweiter Hinweis Die weltweite Gefahr terroristischer Anschl�ge besteht fort. Als vorrangige Ziele m�ssen weiterhin Orte mit Symbolcharakter gelten. Dazu z�hlen religi�se Versammlungsst�tten, Regierungsgeb�ude, Verkehrsinfrastrukturen (einschlie�lich Luft- und Seeverkehr), Wirtschafts- und Tourismuszentren sowie Orte mit gro�en Menschenansammlungen. Besonders hoch ist die Gefahr von Anschl�gen im Nahen und Mittleren Osten und in Afghanistan. Dar�ber hinaus besteht sie insbesondere in Regionen, in denen bereits in der Vergangenheit Terroranschl�ge ver�bt oder Terrororganisationen aufgedeckt wurden, in denen Terroristen �ber R�ckhalt in der lokalen Bev�lkerung verf�gen oder in denen Attentate mangels effektiver Sicherheitsvorkehrungen vergleichsweise leicht ver�bt werden k�nnen. Eine Gef�hrdung ist jedoch auch anderswo nicht auszuschlie�en, etwa in den USA, Russland oder den Mitgliedstaaten der Europ�ischen Union. --- Es folgt der l�nderspezifische Hinweis: Sicherheitshinweis Stand: 3. September 2004 Die Ermordung von 12 Nepalesen im Irak l�ste im Kathmandu-Tal gewaltsame Unruhen aus, die sich vor allem gegen die Regierung und moslemische Einrichtungen und einzelne Privatpersonen im Lande richten. Am 01.09.2004 wurde ab 14.00 Uhr eine Ausgangssperre verh�ngt. Es wird dringend empfohlen, diese einzuhalten. Die Lage in der Hauptstadt Kathmandu hat sich wieder leicht entspannt. Der Internationale Flugverkehr ist eingeschr�nkt, seitdem Qatar Airways und Pakistan Airways ihre Nepalfl�ge eingestellt haben. Dadurch kommt es vor allem zu Engp�ssen bei den �brigen Gesellschaften, insbesondere bei Thai Airlines. Inlandsfl�ge werden derzeit nicht durchgef�hrt. Seit dem 02.09.2004 wird die Ausgangssperre morgens und abends f�r einige Stunden aufgehoben. Die entsprechenden Ank�ndigungen werden nur kurzfristig �bers Radio bekanntgegeben. Die Tourismusbeh�rde hat f�r Passagiere einen Shuttledienst zu den wichtigsten Hotels in der Stadt eingerichtet, der auch w�hrend der Sperrstunden verkehrt. Reisen nach Nepal sind gegenw�rtig besonderen Unw�gbarkeiten ausgesetzt. Der Drohung der Maoisten, mehrere gr��ere Unternehmen, darunter auch das 5-Sterne-Hotel Soaltee Crown Plaza in Kathmandu, zu schlie�en, wurde am 16. August 2004 mit vier kleineren, wenig Schaden anrichtenden Sprengstoffanschl�gen im Randbezirk des genannten Hotelgel�ndes Nachdruck verliehen. Das Hotel hat daraufhin, ebenso wie die �brigen der individuell bedrohten Industrieunternehmen, vorerst geschlossen. Die Sicherheitslage in Nepal wird auch in den n�chsten Wochen angespannt bleiben. Zum einen besteht f�r Reisende die Gefahr, in Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskr�ften und maoistischen Aufst�ndischen hinein zu geraten. Zum anderen k�nnen sich f�r Reisende Behinderungen durch Streiks und Stra�ensperren ergeben. Seit Ank�ndigung einer neuen Kampagne durch die Maoisten haben sich Bombenanschl�ge auf Regierungseinrichtungen und T�tungen von rangniederen Staatsbediensteten geh�uft. Wer trotzdem reist, sollte folgendes beachten: In den vergangenen Monaten haben die Aufst�ndischen einen �ffentlichen Fernverkehrsbus auf der Strecke von Jiri nach Kathmandu angegriffen. Wegen der sich h�ufenden �berf�lle in dieser Gegend wird empfohlen, die Umgebung von Jiri im Dolakha-Distrikt zu meiden. Ferner haben die Rebellen in Pokhara einen Sprengsatz im Speisesaal der "Fishtail-Lodge" nach vorheriger R�umung gez�ndet. Damit hatten sie zum ersten Mal ihre vor Monaten ausgesprochene Drohung wahr gemacht, gegen Wirtschaftsunternehmen des K�nigshauses (Rana- und Shah-Familien) vorzugehen und die touristische Infrastruktur getroffen. Seit Beginn des Jahres wurden drei Distrikthauptst�dte von Maoisten angegriffen. Mit weiteren Attacken und Gegenaktionen der Sicherheitskr�fte muss gerechnet werden. Bombenanschl�ge, auch in Touristengebieten, und andere terroristische Aktionen der Maoisten sind auch k�nftig nicht auszuschlie�en. Auch Protestaktionen von verschiedenen Organisationen und politischen Parteien sind noch jederzeit m�glich. Dabei kann es zu Ausschreitungen kommen. Reisende sollten sich von gr��eren Menschenansammlungen und Stra�ensperren fernhalten. Kurzfristig angesetzte Ausgangssperren werden oft nur �ber Radio angek�ndigt. Um die Beachtung der Anordnungen durchzusetzen, k�nnen die Sicherheitskr�fte von der Schusswaffe Gebrauch machen.. Nach wie vor wird empfohlen, die Mittelwestregion (Distrikte Dolpa, Rukum, Rolpa, Salyan, Surkhet, Jajarkot, Dailekh, Kalkot, Syangja, Gulmi und Arghakhanchi) und die Ostdistrikte Sankhuwasabha und Taplejung sowie Beni (S�d-Annapurna) und Bhojpur (Ost-Nepal) ganz zu meiden. Bei Inlandsfl�gen besteht angesichts schwieriger Start- und Landeverh�ltnisse ein erh�htes Unfallrisiko. Von Fahrten per �berlandbus wird wegen der Vielzahl von Verkehrsunf�llen und der Gefahr von �berf�llen durch die Rebellen abgeraten. Bei Fahrten �ber Land sollten gekennzeichnete Touristenbusse benutzt werden. Infolge starker Monsunregenf�lle muss auf allen Durchgangsstra�en zus�tzlich mit Erdrutschen gerechnet werden, wodurch die Stra�en zeitweilig nicht oder nur einseitig passiert werden k�nnen. Hinweis f�r Trekking-Touren: Die Rebellenpr�senz in verschiedenen Gegenden des Annapurnagebietes ist nach wie vor sehr hoch , u.a. auch auf der Strecke Ghorepani (Schreibweise auch: Ghodepani), Tadapani, Ghandrung (auch: Ghandruk) und Landrung (auch: Landruk). H�ufig fordern bewaffnete Maoisten Wegegelder von Trekkern - auch in Lodges oder Hotels. Es gibt zahlreiche Berichte �ber �berf�lle und Erpressungen, insbesondere in der Umgebung von Jiri, auf Teilstrecken des s�dlichen Annapurna-Trails und im Gebiet des Karnali Flusses. Infolge zerst�rter Infrastruktureinrichtungen wie z.B. Br�cken und vor allem Relaisstationen muss auch auf bekannten Touristenrouten weiter mit Kommunikationsschwierigkeiten gerechnet werden (u.a. im Annapurna-Gebiet), was Rettungsaktionen behindern kann. Es wird empfohlen, nicht alleine zu trekken; nur bekannte Routen zu benutzen, in Gruppen zu bleiben, ausschlie�lich seri�se Agenturen und F�hrer zu nutzen, vor Aufsuchen abgelegener Gebieten aktuelle Informationen �ber die Sicherheitslage einzuholen (z.B. bei der Deutschen Botschaft in Kathmandu, Tel.: 00977-1-4412786; Fax: 00977-1-4416899; E-Mail: [email protected], oder bei Reiseveranstaltern) und eine Registrierung bei der Botschaft unter Angabe der Trekking-Route vorzunehmen (auch "online" m�glich: http://www.deutschebotschaft-kathmandu.org.np/de/home/kontakt_touristen.html ).
Eine Gew�hr f�r die Richtigkeit und Vollst�ndigkeit sowie eine Haftung f�r eventuell eintretende Sch�den kann nicht �bernommen werden. Gefahrenlagen sind oft un�bersichtlich und k�nnen sich rasch �ndern. Verweise auf Reisehinweise in den Gesch�ftsbedingungen von Reiseveranstaltern sind f�r das Ausw�rtige Amt nicht verbindlich. Gesetzliche Vorschriften eines Landes k�nnen sich �ndern, ohne dass das Ausw�rtige Amt hiervon unterrichtet wird. Kontaktaufnahme mit der zust�ndigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Landes wird im Zweifelsfall empfohlen. Ausw�rtiges Amt
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Abgeschickt von am 03. September 2004 um 21:51 Uhr |