Re: Hier ein guter Artikel zur derzeitigen Lage in Nepal |
Ich moechte gerne aus meinen aktuellen Erfahrungen (halte mich seit Anfang November im Lande auf) ein wenig ueber die Situation in Nepal berichten und zwar gerade, um Leuten, die vorhaben in naechster Zeit einzureisen, Befuerchtungen zu nehmen, gleichzeitig aber auch um auf gewisse besondere, aber gut zu ertragende, Umstaende hinzuweisen.
Inlandsflugverbindungen funktionieren wohl, wie ich zumindest ueber einen Europaeer erfahren habe, der kuerzlich die Flugverbindung zwischen Kathmandu und Nepalgunj genutzt hatte. Mit Bussen bin ich bislang vorangekommen, wenn auch mit leichten Einschraenkungen und das sogar auf den Verbindungen Ktm-Surkhet und von dort zurueck nach Pokhara, obwohl Surkhet grundsaetzlich eher schwieriger erreichbar ist (auch unter herkoemmlichen Umstaenden) als uebliche Touristenziele. Dies nun zu meinen Erfahrungen mit einer touristisch eher wenig genutzten Verbindung. Darueber wie der Verkehr auf Haupttouristenrouten abgewickelt wird kann ich momentan noch nichts sagen. Taxifahrten sind zur Zeit aufgrund hoeherer Benzinpreise teurer als sonst -im Vergleich zu europaeischen Verhaeltnissen jedoch immer noch recht guenstig. Ich empfehle allerdings, den Fahrpreis bereits vor Antritt der Fahrt verbindlich auszuhandeln!
Ich bin zum wiederholten Male in dieser Stadt und erschrecke angesichts dessen, wie ruhig es hier momentan zugeht! Kaum Verkehr auf den Strassen – vergleichsweise sehr wenige Touristen in der Stadt- die Restaurants fast leer, mehr einheimische als auslaendische Gaeste! Die Lage ist regelrecht gespenstisch! Zwar ist diese Ruhe natuerlich einerseits angenehm, insbesondere gelangt man als Fussgaenger spielend ueber die, sonst stark befahrenen, Strassen, die Luft ist weniger verpestet als sonst. Aber: die Einheimischen, vom Tourismusgewerbe stark abhaengigen Personen in Gastronomiebetrieben, sowie die Geschaeftsinhaber sind von grossem Leid gezeichnet. Verunsicherung, regelrechte Verzweiflung, Aengste sind spuerbar. Viele Gewerbetreibende ringen regelrecht um Kunden/ Gaeste. Dazu kommen fuer die Einheimischen noch weitere Einschraenkungen. Beispielsweise herrscht eine aussergewoehnliche Knappheit an Elektrizitaet. Zudem ist Kochgas kaum noch bezahlbar, so dass in Haushalten auf einer Feuerstelle im Hof/ vor dem Haus gekocht wird. In Restaurants entschuldigt man sich bei Gaesten fuer vergleichsweise laengere Wartezeiten, die entstehen, weil die Mahlzeiten mit Feuerholz zubereitet werden.
ich wuerde gerne an Leute, die sich dazu entschliessen, in naechster Zeit nach Nepal einzureisen appellieren: stellt Euch den Gegebenheiten, die jetzt gerade herrschen mit Offenheit und Toleranz! Neue Erfahrungen, die sich aus den derzeitigen Zustaenden ergeben, koennen eine Bereicherung sein und nicht nur belastende Einschraenkungen darstellen! Zeigt vor allem Verstaendnis fuer die Menschen hier vor Ort, die ihr Aeusserstes geben, um Euren Beduerfnissen gerecht zu werden! Beschwert Euch nicht ueber moegliche Einschraenkungen im Komfort oder Unregelmaessigkeiten! Sondern nehmt zur Kenntnis, was man hier -unter schwierigen Bedingungen- fuer Euch leistet! Das haben die Menschen hier wirklich verdient, die ihrerseits viel ertragen muessen und leiden und die nicht einfach irgendwohin abreisen koennen!
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Geschrieben von am 08. Dezember 2015 um 01:56 Uhr.
Antwort zu: Re: Hier ein guter Artikel zur derzeitigen Lage in Nepal geschrieben von Harry am 03. Dezember 2015 um 11:19 Uhr. |