Re: Lass dich nicht beirren ... |
Lieber Andreas,
ich moechte mich Deinen waisen und vernuenftigen Ausfuehrungen gerne anschliessen und moechte Dir, liebe Veronika, genauso wie Andreas keine konkreten Ratschlaege erteilen, die Reise anzutreten oder nicht, sondern die Entscheidung Dir selbst ueberlassen. Jedoch wuerde ich Dir gerne zusaetzlich ein paar Hinweise an die Hand geben, die moeglicherweise fuer eine Entscheidungsfindung fuer Dich wichtig sein koennten. Anteilnahme zu zeigen ist fuer die Menschen in Nepal in dieser Situation wirklich sehr wichtig. Man spuert foermlich die verstaendliche Verunsicherung der Menschen vor Ort und fuehlt wie dankbar Mitgefuehl von aussen aufgenommen wird. Diese Anteilnahme kann man direkter zeigen und ist vielleicht selbst beruhigter, wenn man die Umstaende dort selbst miterleben und ggf. mit Hand anlegen kann. Man kann aber natuerlich auch ueber Telekommunikation Kontakt halten und zeigen, dass man praesent ist und die Sorgen der Menschen teilt. Auch kann man ueber Spenden an vertrauenswuerdige Hilfsorganisationen etwas erreichen. Was die Inanspruchnahme touristischer Angebote betrifft, weiss ich aus Telefongespraechen mit einem Einheimischen, der als Tourguide im Chitwan Nationalpark arbeitet, dass dort Touristen, gerade jetzt, wirklich willkommen geheissen werden. Das Gebiet des Chitwan Nationalpark ist wohl weitgehend von den Erdbebenschaeden verschont. Jedoch herrscht dort unter den Guides, deren einzige Einnahmequelle der Tourismus ist, eine grosse Verunsicherung. Denn die Monsumzeit, in der Gaeste generell ausbleiben, steht unmittelbar bevor, und gerade in dieser Situation ist man dort jetzt noch dringend auf Einnahmen angewiesen. Der ein oder andere mag nun vielleicht einwenden, wirtschaftliche Interessen einzelner, die ohnehin von den schlimmen Auswirkungen der Beben verschont seien, sollten doch hinter dem unermesslichen Leid vieler Betroffener hintanstehen. Diese Einschaetzung wuerde ich so jedoch nicht teilen. Denn es sind bereits ausreichend Menschen auf dringende Hilfe angewiesen, die bislang ohnehin nur unzulaenglich eingetroffen ist, so dass ich die Bemuehungen der Leute, die ihre eigenen Arbeitskraft noch einsetzen koennen, fuer unterstuetzenswert halte. Diese Menschen koennen nun wirklich nichts fuer die eingetretenen Schaeden in weiten Teilen des Landes und sollten darunter nicht zusaetzlich leiden muessen. Ob und inwieweit dieses Gebiet momentan gut erreichbar ist kann ich nicht genau sagen. Ich hatte allerdings gelesen, der Pritivi Highway sei weitgehend unbeschaedigt und deshalb befahrbar. Es gibt hier wirklich viele Aspekte zu beruecksichtigen. Insbesondere das Gebiet Kathmandu und das Kathmandu Valley und auch die anderen von vorhergehenden Beben betroffenen Gebiete scheinen, nach Aussage von Experten, wohl noch bis zu 3 Monaten lang durch Nachbeben gefaehrdet zu sein. Auch scheint es, Berichten zufolge, aufgrund bislang unzulaenglicher Hilfslieferungen, gerade auch in Kathmandu zu ersten Auseinandersetzungen zu kommen. Es liegt nun an Dir, das Fuer und Wider gut abzuwaegen und Deinen Gefuehlen und Einschaetzungen zu folgen! Auch ich wuensche Dir eine gute Entscheidungsfindung! Viele Gruesse Sabine |
Geschrieben von am 01. Mai 2015 um 19:28 Uhr.
Antwort zu: Lass dich nicht beirren ... geschrieben von Andreas Khanal am 29. April 2015 um 15:23 Uhr. |