Hallo Andreas K,
sehe Deine Beitraege oft kritisch, finde aber Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.
Manche fuehlen sich in Nepal als Heilsbringer und wundern sich hinterher wenn sie ueber den Tisch gezogen werden.
Vielleicht geschieht es diesen Heilsbringern sogar zu recht, trotz aller Warnungen und bei Einschaltung des Hirns sollte man erkennen, dass es sich nicht lohnt fuer diese Namastebeterei sein Geld, seine Freunde und moeglicherweise sogar seine Familie auf's Spiel zu setzen.
Unfortunately there is no logic in the url Coinmarketcap account verification poloniex uses for tickers. Das hast Du richtig beschrieben,
Gruesse
Mathias
>
> Liebe Feli,
> ich denke, man sollte im Einzelfall sorgfaeltig abwaegen,
> ob finanzielle Unterstuetzung Sinn macht, oder nicht.
> Oft scheint es mir bedenklich, aber es gibt sicher
> auch Ausnahmen.
> Wer in der Lage und grundsaetzlich Willens ist, Geld
> zu geben, sollte sich erst einmal nach den eigenen
> Motiven fragen, worin diese Bereitschaft begruendet
> ist. Hat es tatsaechlich mit der Situation zu tun oder
> eher mit der eigenen Person? Moechte ich wirklich helfen
> und wird durch die geplante Massnahme die gewuenschte
> Hilfe auch tatsaechlich erreicht, oder versuche ich,
> in erster Linie fuer mich selber etwas zu kompensieren?
> Jeder sollte fuer sich selbst entscheiden, ob es richtig
> ist, Geld zu geben oder nicht, oder ob es vielleicht eher
> Sinn macht in einer anderen Weise zu helfen.
> Man sollte mit seinem Rat auch vorsichtig damit sein, zu
> sagen 'dies ist richtig' und 'dies ist falsch'. Es handelt
> sich bei den Personen, fuer die eine Hilfe gedacht ist
> schliesslich um Menschen, fuer die eine gegebene oder
> eine nicht gegebene Hilfe direkt Einfluss auf ihr
> persoenliches Leben haben kann.
> Einen Rat in so einer Sache zu geben, hat auch mit
> Verantwortung zu tun und sollte nicht leichtfertig
> 'dahingesagt' werden.
> Du kennst die naeheren Umstaende dieser Familie und
> kannst letztendlich nur aus dir heraus entscheiden,
> was du fuer richtig haeltst und was nicht.
> Einen direkten Rat fuer diesen Fall kann ich dir
> nicht geben und ich moechte da auch nicht eingreifen.
> ---
> Meine eigene Sichtweise ist wie folgt:
> Wenn man Geld nach Nepal gibt, sollte - wie Dagmar
> richtig sagte - gut ueberlegt sein, wofuer das Geld
> verwendet wird. Dafuer ist eine genaue Planung
> notwendig. Das Geld sollte nicht in grosser Menge
> ausgehaendigt werden, sondern ueber zuverlaessige
> Kontaktpersonen, portionsweise - und zwar so, dass
> eine Moeglichkeit besteht, die richtige Verwendungs-
> weise zu kontrollieren. Es muss kontrolliert werden
> koennen, dass die Hoehe der Geldausgaben angemessen
> und nicht uebertrieben ist und dass die jeweilige
> Massnahme auch durchgefuehrt wird.
> Ich wuerde kein Geld fuer ein 'Risikogeschaeft' geben
> oder dafuer, dass jemand ins Ausland geht, um dann
> mehr Geld zu verdienen. Um ueberhaupt ins Ausland
> zu kommen, muss erst einmal verhaeltnismaessig viel
> Geld an Agenturen oder einzelne Personen gezahlt
> werden, die dann die Vermittlung ins Ausland er-
> moeglichen. Oft steckt eine Gaunerei dahinter und
> diejenigen, die das Geld in der Hoffnung gegeben
> haben, dass sie einen guten Auslandsjob bekommen,
> werden betrogen. Und selbst wenn es klappt, kann
> sich der Job als pure Ausbeutung und eine Art
> 'moderner Sklaverei' entpuppen. Auf diese Weise
> ist gar nicht geholfen. Im Gegenteil! Die Situation
> wird noch schlimmer und eine bisher existierende
> Familie wird auseinandergerissen, vielleicht gar
> zerstoert.
> Wenn man Geld gibt, sollte es nicht an den Mann
> in der Familie sondern an die Frau ausgehaendigt
> werden. Die Frau ist in der Regel in Nepal die
> Hueterin der Familie und achtet viel genauer
> darauf, dass das Geld nicht sinnlos verschwendet
> oder in Alkohol investiert wird. Vielleicht sollte
> zunaechst auch gar nicht gesagt werden, dass das
> Geld 'geschenkt' wird sondern es sollte, wie ein
> 'Mikrokredit' vergeben werden. Dadurch besteht
> eher die Chance, dass mit dem Geld sorgsam umge-
> gangen wird. Oder man setzt kleine Ziele fest und
> sagt, dass wenn ein bestimmtes Etappenziel erreicht
> ist, die Rueckzahlung erlassen oder teilweise er-
> lassen wird.
> So etwas funktioniert aber nur, wenn man eine kleine
> Infrastruktur aufbaut, die eine halbwegs zuverlaessige
> Kontrolle ermoeglicht. Das ist in der Regel schwierig!
> Leider gibt es in Nepal zahlreiche Projekte, die von
> kleinen Vereinen hier in Deutschland fleissig unter-
> stuetzt werden - teilweise seit Jahren und im guten
> Glauben, dass alles richtig laeuft - und in Wirklichkeit
> hat sich eine korrupte Struktur gebildet, die das Geld
> hier aus Deutschland 'abzapft' und nur zu einem Minimum
> so verwendet, wie es eigentlich gedacht ist. Die Unter-
> stuetzer sind teilweise 'gluehende' Helfer und meinen
> es ueberaus gut, wollen aber kaum wahrhaben, dass sie
> von ihren liebgewonnenen Freunden aus Nepal abgezockt
> und betrogen werden.
> Wir haben im Laufe der Jahre des oefteren auf Nepali
> verfasste Briefe und Dokumente uebersetzt, aus denen
> klare Betrugsfaelle aufgedeckt werden konnten (ich
> betreibe ja mit meine Frau u.A. einen Uebersetzerdienst).
> Die persoenliche Enttaeuschung war in manchen Faellen
> sehr bitter. Besonders dann, wenn sich herausstellte,
> dass eine Jahrelange Freundschaft in Wahrheit gar keine
> Freundschaft war, sondern seitens des Counterparts
> in erste Linie eine 'Geschaeftsidee'.
> Andererseits muss ich entgegenhalten, dass es auch
> Faelle gibt, in denen es recht gut laeuft und Freund-
> schaften bestehen, die den Namen 'Freundschaft' auch
> in der Tat verdienen. Ich moechte nicht pauschalisieren
> und bin der Meinung, man sollte immer den Einzelfall
> sehen. Es gibt Einzelpersonen und Vereine, die super
> gut arbeiten und helfen!
> ---
> Wenn man helfen will, merkt man manchmal, dass das gar
> nicht so einfach ist. Ich finde - wenn man es wirklich
> tut, sollte man es mit gebotener Achtsamkeit tun und
> absolut vom Herzen! Wer sich gut ueberlegt entscheidet
> zu geben, sollte dies auch wirklich gerne tun und dann
> auch ohne 'wenn und aber'.
> Es ist genauso mit Spenden. Ich finde, wenn man spendet,
> soll man gut ueberlegen, an wen und wofuer man das
> macht. Wenn die Entscheidung dann aber gefallen ist,
> sollte man es gerne tun und auch gute Gedanken senden.
> Ist das Geld dann 'uebergeben' sollte man sich davon
> wirklich verabschieden. Mit dem Geld ist auch die
> Verantwortung ueberttragen und man sollte 'los-
> lassen'. Selber hat man es dann in den wenigsten
> Faellen in der Hand, ob alles richtig laeuft. Mehr
> als sein bestes kann man nicht tun. Und eine Garantie,
> dass alles 100 Prozent so funktioniert, wie gedacht,
> gibt es einfach nicht!
> Wer geben will, soll gerne geben -
> bitte aber auch mit ein wenig Verstand.
> Zum Geben gehoert auch Verantwortung.
> Mit herzlichem Gruss
> Andreas
>
>
>
>
>
>
>
|