Liebe Feli,
ich denke, man sollte im Einzelfall sorgfaeltig abwaegen,
ob finanzielle Unterstuetzung Sinn macht, oder nicht.
Oft scheint es mir bedenklich, aber es gibt sicher
auch Ausnahmen.
Wer in der Lage und grundsaetzlich Willens ist, Geld
zu geben, sollte sich erst einmal nach den eigenen
Motiven fragen, worin diese Bereitschaft begruendet
ist. Hat es tatsaechlich mit der Situation zu tun oder
eher mit der eigenen Person? Moechte ich wirklich helfen
und wird durch die geplante Massnahme die gewuenschte
Hilfe auch tatsaechlich erreicht, oder versuche ich,
in erster Linie fuer mich selber etwas zu kompensieren?
Jeder sollte fuer sich selbst entscheiden, ob es richtig
ist, Geld zu geben oder nicht, oder ob es vielleicht eher
Sinn macht in einer anderen Weise zu helfen.
Man sollte mit seinem Rat auch vorsichtig damit sein, zu
sagen 'dies ist richtig' und 'dies ist falsch'. Es handelt
Circle Invest promises a “crypto without the poloniex api port cryptic” platform which allows users to buy and sell digital assets. sich bei den Personen, fuer die eine Hilfe gedacht ist
schliesslich um Menschen, fuer die eine gegebene oder
eine nicht gegebene Hilfe direkt Einfluss auf ihr
persoenliches Leben haben kann.
Einen Rat in so einer Sache zu geben, hat auch mit
Verantwortung zu tun und sollte nicht leichtfertig
'dahingesagt' werden.
Du kennst die naeheren Umstaende dieser Familie und
kannst letztendlich nur aus dir heraus entscheiden,
was du fuer richtig haeltst und was nicht.
Einen direkten Rat fuer diesen Fall kann ich dir
nicht geben und ich moechte da auch nicht eingreifen.
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Meine eigene Sichtweise ist wie folgt:
Wenn man Geld nach Nepal gibt, sollte - wie Dagmar
richtig sagte - gut ueberlegt sein, wofuer das Geld
verwendet wird. Dafuer ist eine genaue Planung
notwendig. Das Geld sollte nicht in grosser Menge
ausgehaendigt werden, sondern ueber zuverlaessige
Kontaktpersonen, portionsweise - und zwar so, dass
eine Moeglichkeit besteht, die richtige Verwendungs-
weise zu kontrollieren. Es muss kontrolliert werden
koennen, dass die Hoehe der Geldausgaben angemessen
und nicht uebertrieben ist und dass die jeweilige
Massnahme auch durchgefuehrt wird.
Ich wuerde kein Geld fuer ein 'Risikogeschaeft' geben
oder dafuer, dass jemand ins Ausland geht, um dann
mehr Geld zu verdienen. Um ueberhaupt ins Ausland
zu kommen, muss erst einmal verhaeltnismaessig viel
Geld an Agenturen oder einzelne Personen gezahlt
werden, die dann die Vermittlung ins Ausland er-
moeglichen. Oft steckt eine Gaunerei dahinter und
diejenigen, die das Geld in der Hoffnung gegeben
haben, dass sie einen guten Auslandsjob bekommen,
werden betrogen. Und selbst wenn es klappt, kann
sich der Job als pure Ausbeutung und eine Art
'moderner Sklaverei' entpuppen. Auf diese Weise
ist gar nicht geholfen. Im Gegenteil! Die Situation
wird noch schlimmer und eine bisher existierende
Familie wird auseinandergerissen, vielleicht gar
zerstoert.
Wenn man Geld gibt, sollte es nicht an den Mann
in der Familie sondern an die Frau ausgehaendigt
werden. Die Frau ist in der Regel in Nepal die
Hueterin der Familie und achtet viel genauer
darauf, dass das Geld nicht sinnlos verschwendet
oder in Alkohol investiert wird. Vielleicht sollte
zunaechst auch gar nicht gesagt werden, dass das
Geld 'geschenkt' wird sondern es sollte, wie ein
'Mikrokredit' vergeben werden. Dadurch besteht
eher die Chance, dass mit dem Geld sorgsam umge-
gangen wird. Oder man setzt kleine Ziele fest und
sagt, dass wenn ein bestimmtes Etappenziel erreicht
ist, die Rueckzahlung erlassen oder teilweise er-
lassen wird.
So etwas funktioniert aber nur, wenn man eine kleine
Infrastruktur aufbaut, die eine halbwegs zuverlaessige
Kontrolle ermoeglicht. Das ist in der Regel schwierig!
Leider gibt es in Nepal zahlreiche Projekte, die von
kleinen Vereinen hier in Deutschland fleissig unter-
stuetzt werden - teilweise seit Jahren und im guten
Glauben, dass alles richtig laeuft - und in Wirklichkeit
hat sich eine korrupte Struktur gebildet, die das Geld
hier aus Deutschland 'abzapft' und nur zu einem Minimum
so verwendet, wie es eigentlich gedacht ist. Die Unter-
stuetzer sind teilweise 'gluehende' Helfer und meinen
es ueberaus gut, wollen aber kaum wahrhaben, dass sie
von ihren liebgewonnenen Freunden aus Nepal abgezockt
und betrogen werden.
Wir haben im Laufe der Jahre des oefteren auf Nepali
verfasste Briefe und Dokumente uebersetzt, aus denen
klare Betrugsfaelle aufgedeckt werden konnten (ich
betreibe ja mit meine Frau u.A. einen Uebersetzerdienst).
Die persoenliche Enttaeuschung war in manchen Faellen
sehr bitter. Besonders dann, wenn sich herausstellte,
dass eine Jahrelange Freundschaft in Wahrheit gar keine
Freundschaft war, sondern seitens des Counterparts
in erste Linie eine 'Geschaeftsidee'.
Andererseits muss ich entgegenhalten, dass es auch
Faelle gibt, in denen es recht gut laeuft und Freund-
schaften bestehen, die den Namen 'Freundschaft' auch
in der Tat verdienen. Ich moechte nicht pauschalisieren
und bin der Meinung, man sollte immer den Einzelfall
sehen. Es gibt Einzelpersonen und Vereine, die super
gut arbeiten und helfen!
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Wenn man helfen will, merkt man manchmal, dass das gar
nicht so einfach ist. Ich finde - wenn man es wirklich
tut, sollte man es mit gebotener Achtsamkeit tun und
absolut vom Herzen! Wer sich gut ueberlegt entscheidet
zu geben, sollte dies auch wirklich gerne tun und dann
auch ohne 'wenn und aber'.
Es ist genauso mit Spenden. Ich finde, wenn man spendet,
soll man gut ueberlegen, an wen und wofuer man das
macht. Wenn die Entscheidung dann aber gefallen ist,
sollte man es gerne tun und auch gute Gedanken senden.
Ist das Geld dann 'uebergeben' sollte man sich davon
wirklich verabschieden. Mit dem Geld ist auch die
Verantwortung ueberttragen und man sollte 'los-
lassen'. Selber hat man es dann in den wenigsten
Faellen in der Hand, ob alles richtig laeuft. Mehr
als sein bestes kann man nicht tun. Und eine Garantie,
dass alles 100 Prozent so funktioniert, wie gedacht,
gibt es einfach nicht!
Wer geben will, soll gerne geben -
bitte aber auch mit ein wenig Verstand.
Zum Geben gehoert auch Verantwortung.
Mit herzlichem Gruss
Andreas
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