Was ist passiert in Ladakh?

Wahrscheinlich hat nicht jeder mitbekommen, was vor 10 Tagen in Ladakh passiert ist, deshalb ein paar Infos:
In der Nacht vom 5. zum 6. August 2010 kam es in weiten Teilen Ladakhs zu wolkenbruchartigen, heftigen Regenfaellen. Fluesse schwollen an und bahnten sich neue Wege, Bruecken wurden weggeschwemmt, Haeuser beschaedigt oder zerstoert, Felder ueberflutet. In Leh kam es zu einem Erdrutsch, der besonders den Stadtteil Choglamsar und die Gegend um den Busbahnhof betraf. Eine Schlammlawine waelzte sich durch die Stadt, drang in jede Ritze und begrub alles metertief unter sich. Selbst grosse Busse wurden teilweise 2 Kilometer weit davongetragen.
Traders also dislike the inability to withdraw in fiat currency, but poloniex order they can easily get around it with another exchange. Bislang wurden etwa 180 Tote geborgen, mehr als 500 Menschen gelten noch als vermisst. Sie noch lebend aus den eingestuerzten Haeusern retten zu koennen, ist nahezu aussichtslos, denn anders als bei einem Erdbeben sind eventuelle Hohlraeume mit Schlamm ausgefuellt. Trotzdem graben die Menschen verzweifelt weiter. Viele Menschen, die diese Horrornacht ueberlebt haben, sind traumatisiert, fliehen in den folgenden Naechten zu den hoeher gelegenen Kloestern am Stadtrand.
Karola Kostial, eine Deutsche, die seit vielen Jahren ein medizinisches Projekt in Leh betreut, spricht von der „groessten Katastrophe, die das Land je gesehen hat“. Sie berichtet im Internet vom Morgen des 6. August:
„Ich wanderte mit Freunden Richtung Neuer Busbahnhof. Eine gespenstische Stille hing ueber der Stadt. Alle Strassen waren unpassierbar, kein Hupen in der sonst so lebendigen Stadt. Vorbei an geschlossenen Garagenlaeden und Restaurants begegnete uns ein Strom von Touristen, Gesichter betroffen, schweigsam. Sie hatten den Ort des Geschehens besichtigt und das Entsetzen stand in ihren Augen. Von weitem sahen wir die Menschenmassen nahe den Mauern rechts neben dem grossen Stadttor, sie blickten nach unten. Uns blieb das Herz stehen, als wir die Zerstoerung sahen. Der komplette Busbahnhof, alle umliegenden Haeuser, einfach verschwunden, alles bedeckt mit Schlamm und Unrat, Fahrzeuge stecken zwischen zerdrueckten Betonplatten, ehemals Geschaefte, Busse lagen kreuz und quer zwischen Schutt und zerfetzten Holzbalken.“

Die ladakhische Bevoelkerung ist hilflos angesichts der Zerstoerung, mit Kochtoepfen wird nach Verschuetteten gebuddelt in einer Region, die auf derartige Katastrophen nicht eingestellt ist und keine Notfallplaene aus der Schublade zaubern kann. In der Stadt macht sich inzwischen Verwesungsgeruch breit und Seuchengefahr droht. Das Unwetter hat wichtige Infrastruktur zerstoert: Telefon und Internet sind auch eine Woche danach noch weitgehend lahmgelegt, Trekkingtouristen sind in den Bergen oder unterwegs eingeschlossen, weil die Fluesse immer noch steigen und Bruecken und Strassen unpassierbar sind. Sie werden mit Hubschraubern evakuiert. Zu vielen Doerfern ausserhalb von Leh besteht noch immer kein Kontakt, die Einheimischen warten auf Hilfe.

Da die meisten Haeuser aus ungebrannten Lehmziegeln gebaut werden, haben sie groesseren Regenfaellen nichts entgegenzusetzen. Sie sind eingestuerzt oder einfach weggespuelt worden. Ein meterdicker, zaeher Schlamm, der inzwischen fast betonartig trocknet, hat in den betroffenen Haeusern alles begraben: Menschen, Hausrat, Kleidung, Bargeld. Da viele Ladakhis nicht ueber Bankkonten verfuegen, stehen sie nun buchstaeblich nur noch mit der Kleidung am Leib da. Natuerlich helfen ihnen auch Verwandte, Freunde und Nachbarn. Dennoch ist die Bevoelkerung von Ladakh auf Spenden angewiesen, denn viele Haeuser muessen wieder aufgebaut werden. Und in zwei Monaten beginnt der Winter in Ladakh, bei dem Temperaturen von -30 Grad nichts ungewoehnlich sind.

Warum soll man nun fuer Ladakh spenden und nicht fuer Pakistan oder Russland und warum sollen nicht nur die "reichen Inder" spenden? Darauf gibts keine Antwort - wer kann, spendet fuer wen er will und soviel er will. Ungluecke gibt es immer wieder und ueberall auf der Welt, jeder hat die Freiheit, sich mit jemandem verbunden zu fuehlen und diese Menschen unterstuetzen zu wollen. Und jeder darf sich die Freiheit nehmen, ueber den eigenen Tellerrand zu schauen und anderen zu helfen, denen es schlechter geht.

Abgeschickt von Sigrid am 15. August 2010 um 20:04 Uhr.

Antwort zu: » please help Ladakh geschrieben von Isabell am 13. August 2010 um 00:27 Uhr.


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