Re: Strom Situation im Moment

Hallo Bernd, danke fuer deinen sachlichen Beitrag, scheinst die internen Verhaeltnisse sehr gut zu kennen.
Ich kann da leider nur begrenzt mithalten, habe etwa 10 Monate in Nepal gearbeitet.
Ich kennen auch andere sog. "Entwicklungslaender" , stelle aber fest, dass der Fatalismus der in Nepal herrscht, nur mit wenigen Laendern uebertroffen wird. Nur in Afghanistan, auch dort verharren die Menschen in einer gewissen,erzwungenen Lethargie, herrscht eine vergleichbare Mentalitaet vor. Die Antwort von Fachleuten z.B. der Gtz oder DED ist eine "starke Hand", nur so wird etwas bewegt.

Einfach unsere demokratisch gefuehrten Unternehmen,Verbaende, Parteien und Organisationen, auf Nepal zu uebertragen waere -nach meiner Ansicht- ein Fehler. Die Neaplis muessen weg von der Bakschisch-Mentalitaet und selbst anpacken. Bakschisch zu erhalten ist ja viel bequemer und ausserdem moegen die Auslaender die "bescheidenen und dankbaren" Nepalis lieber. Nur die nepalesischen Politiker sind die Boesen, wenn die nicht nur in die eigene Tasche wirtschaften waere alles in Butter. Ich meine, jedes Land bekommt die Politiker, die es verdient. Auch die Politiker in Nepal sind Nepalis und nicht von einem fremden Stern.
Heute lese ich z.B. wieder, dass ein Streik der Transportunternehmer stattfindet, das ist nur ein Mosaikstein in den regelmaessigen Arbeitsniederlegungen (bandh). Wenn wir anschliessend die armen Nepalesen bedauern weil sie Logistikprobleme und Versorungsprobleme mit Nahrungsmitteln haben, setzen wir an der falschen Stelle an.
Another PC, Paypal To Bitcoin Exchange Instant Ethereum Mycelium incognito browser window or clear your browsers cookies and bittrex script cache. Auch bei uns gibt es Menschen die Jeden und Alles fuer ihr Elend verantwortlich machen,sich nicht den Problemen hier stellen, z.B. nach Indien oder Nepal ausbuechsen um dort ihr Seelenheil zu finden, Blinder unter den Einaeugigen zu sein, Helfer zu denen die Nepalis aufschauen. Sie selbst sind nicht verantwortlich, die Gesellschaft, die Familie, der Ehepartner in Deutschland, Angela Merkel, der Arbeitsminister oder die boesen Unternehmer tragen die Schuld daran, dass sie hier in D unzufrieden sind.
Ich wiederhole noch einmal, Gesundbeter und Moralapostel die hier in D aussteigen, bzw. wenig auf die Reihe bekommen und die herrliche Zurueckgebliebenheit der Neaplesen geniessen, sind nicht geeignet das Land voran zu bringen. Unternehmer, aktive Leute die Anpacken braucht das Land und keine depressiven Spinner.
Im Prinzip denken die nur an sich, geben aber vor, etwas fuer die Bevoelkerung zu tun. Ich hoffe Du verstehst was ich meine, in der Psychiatrie gibt es Patienten die meinen staendig etwas fuer andere tun zu muessen (Helfersyndrom), wollen sich aber selbst nur helfen,Helfen wird zur Sucht. Anschliessend sind sie total enttaeuscht, wenn ihr Vorhaben nicht genau so funktioniert wie sie es sich vorgestellt haben und geben am Ende den Beguenstigten die Schuld, ziehen sich nach einigen Jahren frustriert aus Nepal zurueck, "die sind es nicht wert dass man ihnen hilft". Solche Menschen,die mit ihren Wohltaten sich selbst helfen wollen, braucht das Land Nepal nicht. Davon gibt es aber leider,leider viel zu viele in Nepal, auch das sollten die Nepalis erkennen.
Mathias

> Den Herrschenden war bisher die Versorgung der Bevoelkerung gleichgueltig. Wenigstens die koeniglichen Swimmingpools werden jetzt nicht mehr elektrisch beheizt, ein Tropfen auf einen heissen Stein. Wir erinnern uns an die Stromrechnung, die die Palastbetreiber sich zu zahlen weigerten, obwohl der Strom geliefert worden war.
> Hoffen wir, das wir keine allzu fundamentalistische Regierung bekommen, der es dann endlich auch um das Wohl der Bevoelkerung geht. Elektrifizierung ist mit eine Grundvoraussetzung fuer den Anschluss an den Rest der Welt.
> Mit dem derzeitigen Durchschnittseinkommen kann sich kein Nepali eine Auslandsreise erlauben. Allenfalls zu Fuss ueber die indische Grenze, wie auch damals unsere Flucht aus Kathmandu geplant war.
> Natuerlich schaetzen wir alle die Rueckstaendigkeit Nepals mit seiner naturnahen Lebensweise, ohne Strom und ohne Anschluss an die restliche Welt.
> Aber wir sollten auch an die Menschen Nepals denken und ihnen Hoffnung machen, dass man die Zukunft selbst planen kann, die die Nepalis in eine bessere Welt fuehren.
> Wir sehen alle die Schwierigkeiten, die sich in dem korrupten Land auftun. Nehmen wir aber nicht den Menschen noch den letzten Mut, aus dem Chaos herauszufinden.
> Auch wenn sich hier einige Monarchisten unter uns befinden, die die Republik verabscheuen, vergessern wir nicht, dass sich unter den Maoisten gebildete und selbstlos handelnde Personen befinden, die unerwuenschten Entwicklungen Einhalt gebieten werden. Ich erinnere allein an den Minister Dr. Barburam Bhattarei, dem es allen Unkenrufen hier im Forum zum Trotz zum ersten Mal gelang, einen ausgeglichenen Staatshaushalt zu uebergeben, bzw. der sogar Ruecklagen fuer soziale Investitionen bilden konnte...
> Ich halte es fuer einen grossen Vorteil, wenn das Geld endlich im Lande bleibt und ich gewisse Personen nicht mehr so oft in St. Moritz, Davos und Salzburg antreffe.
> Auch Birendra pflegte gute Beziehungen zu Peking, mitsamt der Verfolgung tibetischer Fluechtlinge, wenn ich daran erinnern darf.

Abgeschickt von am 15. August 2010 um 11:27 Uhr.

Antwort zu: Re: Strom Situation im Moment geschrieben von Bernd Schlueter am 15. August 2010 um 02:48 Uhr.


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