Hallo zusammen,
danke, fuer Eure positiven Bemerkungen!
Ich muss erst einmal ein wenig um Entschuldigung bitten.
Manchmal tippe ich recht schnell, wohl zu schnell, in
die Tasten und da entstehen eine ganze Reihe Fehler,
die nicht sein sollten. Aus Zeitgruenden lese ich mir
dann nicht mehr alles durch, um zu korrigieren, was
ich aber doch besser tun sollte, wie ich beim
spaeteren Lesen immer wieder merke.
'Zivilgesellschaft' und 'Gesellschaftliche Mitte' sind
soziologische Begriffe. Ich kann Dir gar nicht so genau
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Mit Zivilgesellschaft sind weder die 'Arbeiterklasse'
noch die 'Kapitalisten' gemeint (Einteilung nach Karl
Marx), sondern das Spektrum von unterer bis oberer
Mittelklasse, man kann auch sagen es ist die 'Buerger-
gesellschaft' gemeint. Das sind z.B. Angestellte,
Handwerker, Gewerbetreibende, Kleinunternehmer,
mittelstaendische Unternehmer, aber auch Kuenstler,
Musiker, Schriftsteller, Intellektuelle, Menschen
die zur Bildungsschicht gehoeren etc. - Menschen,
die nicht am unteren Ende der Gesellschaft stehen,
aber auch nicht die 'Super-Reichen' die der Dekadenz
verfallen. Leute, die Schulbildung und Berufsausbildung
erfahren haben, die beruflich aber etwas tun muessen,
um ueber die Runden zu kommen. Es kann sein, dass
es Waehler sind, oder auch nicht. Sie sind weniger
Parteiorientiert, sondern eher Problemorientiert.
Menschen, die sich Gedanken machen und die es stoert,
wenn es staendig Stromausfaelle gibt, kein Wasser da
ist oder ihre Kinder nicht zur Schule gehen koennen,
weil gestreikt wird. Leute, die das Parteiengezaenk
und Perspektivlosigkeit satt haben und Verbesserungen
einfordern bzw. sich dafuer einsetzen.
Es sind nicht nur einzelne Personen, sondern auch
Vereine, Organisationen, Interessensgruppen aus der
Mitte der Gesellschaft.
Es ist ein Teil der Gesellschaft, dem besonders
in einer Demokratie eine tragende Rolle zukommt.
Die Zivilgesellschaft sorgt fuer Stabilitaet und
ist eine Stuetze fuer die Gesellschaft insgesamt.
Sie vertritt keine Extreme und ist ueberwiegend
gemaessigt, setzt sich aber gegen Ungerechtigkeiten
ein, wenn ein bestimmtes Mass ueberschritten wird.
Wenn die Probleme ganz gross werden, erhebt sie sich
in zunehmender Geschlossenheit und geht auch auf die
Strassen, um zu demonstrieren. In Nepal hat sie dies
eindrucksvoll getan, z.B. 1990, um Koenig Birendra
die Einfuehrung einer parlamentarischen Demokratie
abzuringen, oder im April des Jahres 2006, um Koenig
Gyanendra zum Ruecktritt zu zwingen. Die Zivil-
gesellschaft ist bereit zu demonstrieren und ihre
Stimme zu erheben, in schwerwiegenderen Faellen
auch zivilen Ungehorsam zu leisten oder Sitzblockaden
durchzufuehren. Sie ist aber nicht bereit, Gewalt
auszuueben. Und genau das ist es, was sie am meisten
auszeichnet und ihr die groesste Staerke verleit.
Es gibt in ihren Reihen auch Personen, die politisch
in hohen Aemtern stehen koennten. Da sie aber zu
ehrlich und zu integer sind, ist das ein schwieriges
Feld fuer sie.
Um beispielsweise konkret eine Person zu benennen, die
fuer ein hohes Staatsamt geeignet waere, so faellt mir
Kanak Mani Dixit ein, Chef-Redakteur und Herausgeber
der Zeitschrift HIMAL (in etwa eine nepalische
Variante des 'Spiegel' oder 'Time Magazine').
Mit herzlichem Gruss
Andreas
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