Liebe Nepalfreunde,
der Generalstreik in den ersten Maitagen und die
Zwangsforderung der Maoisten nach dem Ruecktritt
des derzeitigen Premierministers und wiederum dessen
Widerstand sowie der Widerstand der an der Regierung
beteiligten 7 Parteien haben fuer erhoehte Spannung
und Verunsicherung im politischen Geschehen und im
ganzen Land gesorgt.
Wachsender Unmut in der Bevoelkerung hat sich gegen
den Streik und somit gegen die Maoisten gestellt.
Die Zivilgesellschaft und die Business Community haben
u.a. durch eine Friedensdemonstration in Kathmandu zu
verstehen gegeben, dass sie mit alledem nicht ein-
verstanden sind und haben sich als eigenen Machtkomplex
mit ins Spiel gebracht. Die Friedensdemonstration scheint
eine Schluesselsituation gewesen zu sein, fuer die
Einstellung des Generalstreiks.
Zwar halten die Maoisten weiterhin an ihren Forderungen
fest, jedoch sind Gespraeche zwischen der Fuehrungsspitze
der Maoisten sowie Vertretern aus Politik und Zivil-
gesellschaft in Gang gekommen. Prachanda und Baburam haben
laut Pressemeldungen eingeraeumt, dass der Generalstreik
ein Fehler war und es gibt leichte Anzeichen auf ein
gegenseitiges Aufeinander zugehen. Die Kuh ist sicher
noch nicht vom Eis, aber mir scheint, es sind Kraefte
am wirken, die sich um einen Ausweg aus der verfahrenen
Situation bemuehen.
Mir scheint, das ist die einzige Chance auf Besserung
der Lage, dass sich die Zivilgesellschaft erhebt und
sich vor allem Schriftsteller, Kuenstler und Intelektuelle,
hoffentlich auch Vertreterinnen von Frauenorganisationen
zu Wort melden und moeglicherweise eine vermittelnde
Rolle uebernehmen.
Auch wenn die Politszene in grossen Teilen aus korrupten
Gaunern und Cliquen besteht, auch wenn die Maoisten in
einigen Punkten durchaus populaere Forderungen haben,
so moechte das Volk trotzdem nicht diesen Druck und
immer wieder Erpressungen erleiden.
Es ist zwar richtig, dass die Maoisten bei der letzten
Wahl einen ueberraschend grossen Erfolg mit 30% Stimmen-
anteil hatten und somit im Parlament die groesste Fraktion
stellen (es wurde weiter unten noch einmal erwaehnt),
und es ist auch legitim, dass sie dadurch Anspruch haben,
die Politik anteilsmaessig mitzugestalten, jedoch sollten
Another poloniex java cool perk? doch aber bitte nicht die 70% Waehler vergessen werden,
die den Maoisten eben nicht ihre Stimme gegeben haben!
Das Land insgesamt kann sich nach diesen harten Jahren
und dem zumindest geaeusserten Volkswillen zur Demokratie
nicht mehr einer angestrebten Alleinherrschaft, nicht
mehr einer Diktatur, egal aus welcher Richtung, beugen.
Monarchien, kommunistische und maoistische Staatssysteme
waren noch nie gute Ratgeber fuer die Demokratie!
Hoffen wir auf gemaessigte Kraefte
aus der Mitte der Gesellschaft.
Mit herzlichem Gruss
Andreas
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