Zu meiner Glosse (Kurzversion!)


Liebe(r) Brun,

falls Du oder andere nicht so viel lesen moegen,
so kann ich natuerlich auch eine ganz kurze Antwort geben:

Anlass fuer meine Glosse waren die aktuelle Situation
in Nepal und die von manchen vertretene Ansicht, dass
die Maoisten fuer das Land doch eigentlich gut waeren.

Meine Meinung dazu: weder die Maoisten, noch der Koenig,
noch die 7 Parteien sind eine gute politische Option, um
The important can take some poloniex api manual time, some poloniex api manual time more then a minute depending on the Google cloud. das Land in eine bessere Zukunft zu fuehren. Die ganze
Situation ist voellig absurd und ungewiss.

Gruss
Andreas


> bei diesem Beitrag handelt es sich um eine Glosse,
> d.h., es ist eine Form des Kommentars. Eine Glosse
> muss man normalerweise nicht naeher erlaeutern oder
> begruenden. Sie steht da fuer den Betrachter, so
> wie sie ist. Manches versteht man, manches nicht,
> es ist heiteres, aber im naechsten Moment vielleicht
> auch bitter boeses oder eine gewisse Ironie enthalten.
> Egal ob sie Zuspruch oder Ablehnung findet, sie ist
> gedacht, zum Nachdenken anzuregen (was Dich anbetrifft,
> so ist das ja gelungen:-).

> Ich moechte Dich mit Deinem Grundanliegen nicht im
> Regen stehen lassen und auch nicht, dass das arrogant
> verstanden wird, wuerde ich nicht naeher darauf
> eingehen.

> Gerne versuche ich, diese Glosse in eine klarer
> verstaendliche Sprache zu 'uebersetzen' und ich
> werde meinen Standpunkt auch noch weiter ausfuehren.
> Ich hoffe, das dadurch Missverstaendnisse ausgeraeumt
> werden.

> Ich haette als Titel auch waehlen koennen:

> 'Kommentar zur aktuellen Lage in Absurdistan'

> oder so aehnlich.

> Es gab in letzter Zeit einige Beitraege, die die
> Rolle der Maoisten als positive Option fuer Nepals
> politische Zukunft zum Ausdruck gebgracht haben.

> Das sehe ich ganz anders.

> Die derzeitige Ausgangslage ist der gerade beendete
> Generalstreik, die Ruecktrittsforderungen an den
> derzeitigen Premierminister und der zum Stillstand
> gekommene Friedensprozess.

> Der ganze Komplex ist fuer Nepal
> natuerlich aeusserst negativ beladen.

> Die Maoisten haben meiner Meinung nach in den Jahren
> immer wieder ein falsches Spiel gespielt. Sie sind
> gewiss nicht die Retter der Nation und gewiss nicht
> die 'Loesung ueberhaupt'! Dies wollen uns manche
> Glauben machen, vielleicht aus Unkenntnis, vielleicht
> aus ideologischen Gruenden, vielleicht aus Naivitaet -
> die Motive moegen da unterschiedlich sein.

> Ich gehoere zu denjenigen, die sich seit Jahren und auch
> recht intensiv mit der politischen Problematik des Landes
> auseinandersetzen. Obwohl ich mich bemuehe, stoesst mein
> Durchblick in diesem ganzen Wust und Durcheinander
> immer wieder an seine Grenzen. Ich bin ganz sicher
> nicht allwissend und mir ist die Kompliziertheit von
> alldem voellig klar. Eine 'beste' oder auch nur 'gute'
> Loesung hat natuerlich keiner - auch wenn uns manche
> das glauben machen wollen.

> Was die Monarchie diesem Land gebracht hat, wie sie
> ihr Volk belogen und betrogen hat, steht ausser Frage.
> Koenig Gyanendra ist entmachtet - ohne Macht ist er
> jedoch keineswegs. Ohne Zweifel zieht er hinter den
> Kulissen weiterhin Strippen. Der Moment fuer ein
> politisches Comeback ist bisher nicht gekommen.
> Vielleicht wird er auch nie wieder kommen. Wenn
> sich aber eine Gelegenheit fuer ihn bietet, wird
> er sie nutzen. Gerade Gyanendra ist meiner Einschaetzung
> nach fanatisch Machtbesessen. Er ist gewichen, weil es
> gar nicht anders ging, jedoch wird er sich mit dieser
> Rolle in der nepalischen Geschichte nicht zufrieden
> geben. Er wird irgendwann versuchen, selber wieder
> Macht auszuueben oder den Weg fuer Paras zu ebnen.
> Das waere natuerlich verhaengnisvoll und wuerde das
> Land keinen Schritt voran bringen - im Gegenteil!

> Zwar hat sich das Volk insgesamt vom Koenig und der
> Monarchie getrennt, die Strukturen sind aber noch
> vorhanden und koennen nicht einfach beseitigt werden.
> Der Koenig ist noch immer irrsinnig vermoegend und
> 'haellt seine Pferde am Laufen'.

> Ich sehe keine grosse akute Aktion seitens des Koenigs,
> dennoch muss man da immer ein Auge darauf haben.

> Was hat die Abloesung von der Monarchie gebracht?

> Es besteht eine 'demokratische' Regierung aus 7 Parteien.
> An Geld und Macht sind natuerlich alle interessiert
> (das duerfte jedem einleuchten), um das Volk und seine
> wirklichen Belange schert aber von denen kaum jemand.
> In Wirklichkeit ist das ein zerstittener 'Sauhaufen',
> bei dem jeder versucht, sich an der Macht zu halten.

> Die Maoisten, deren Wurzeln auf die seit 1949
> entstandenen kommunistischen Stroemungen Nepals
> zurueckreichen, sind ein eigener politischer
> Machtfaktor. Es gibt verschiedene kommunistische
> Gruppierungen, die Maoisten jedoch sind die staerkste
> davon.

> Nicht dass der Kommunismus oder Maoismus in reinster
> Urform etwas schlechtes waeren. Die nepalischen Maoisten,
> die historisch und natuerlich aus ihrer Ideologie her
> begruendet die Erzfeinde der Monarchie und des politischen
> Establishments sind, haben sich deswegen von den anderen
> in etwa gleichgesinnten Gruppierungen abgehoben, da
> sie am radikalsten, militantesten, aggressivsten, brutalsten und fanatischten vorgegangen sind.

> Ihr 'Erolg' begruendet sich nicht auf gute, saubere
> Ueberzeugungsarbeit und Vorbildfunktion, sondern
> basiert auf die Verbreitung von Angst und Schrecken.

> Die Maoisten haben ab einem bestimmten Punkt die
> Gewalt in aeusserster Form gewaehlt, so dass es
> im 'Zusammenspiel' mit der Armee, die in der
> Gewaltausuebung keinen Deut besser war, zu ganz
> schlimmen Handlungen kam. Leidtragend war immer
> die einfache Bevoelkerung.

> Die Menschen moechten eigentlich einfach nur halwegs
> friedlich leben und wuenschen sich kleine Verbesserungen,
> die ihr Leben erleichtern und ihren Kindern eine bessere
> Zukunft bereiten. Bildung ist da ein ganz wichtiger Punkt.
> Sie werden jedoch zerrieben, zwischen dem bestehenden
> Ausbeutersystem und dem Terror der Maoisten, die ihnen
> ihre Ideologie aufzwingen. Die Menschenmassen, die
> mobilisiert werden, kommen durch massiven Druck zustande.

> Wenn die Maoisten nicht gekaempft haben, so haben sie
> immer wieder das Land mit ihren Generalstreiks lahmgelegt
> und das Leben der Menschen noch mehr erschwert. In erster
> Linie fuehren sie ihren Weg zum Selbstzweck durch um
> Macht ausueben zu koennen.

> Besonders die Frauen, die in Nepal die Hauptlast tragen,
> haben doch auch in Einflussgebieten der Maoisten keine
> wirklichen Erleichterungen erfahren. Und wenn, dann doch
> nur diejenigen, die sich der maoistischen Ideologie
> gegenueber kooperativ und konform verhalten haben.

> Wessen sich viele sich nicht so sehr bewusst sind, ist,
> dass Nepal eine totale 'Maennergesellschaft' ist. Bei
> den Maoisten mag es 'Vorzeigefrauen' geben, in der
> Fuehrungsspitze und an Schluesselpositionen sind sie
> jedoch nicht zu finden. Sie werden, wie eh und jeh als
> Mittel zum Zweck oder als ausfuehrende Gewalt verwendet.
> Wirklich zu sagen haben sie nichts - auch bei den
> Maoisten nicht!

> Die Anspielung auf Paras und seinen Zopf ist eine
> spielerische Andeutung auf das uebersteigerte
> Maennlichkeitsgehabe, dass sich durch das ganze
> Land zieht. Das ist nicht immer vordergruendig
> oder aeusserlich zu erkennen, in der Sache stellen
> sich die Maenner jedoch immer voran. Das ist im Rest
> der Welt nicht ganz so viel anders, in Nepal ist es
> aber sehr viel staerker ausgepraegt als viele ahnen.

> Besonders die Gewalt, die von allen Seiten, ganz
> besonders aber von den Maoisten den Frauen, Kindern
> und Jugendlichen angetan wurde, ist nicht zu
> entschuldigen.

> Mir ist nicht bekannt, dass die Mainstream-Parteien
> (vom Koenig ganz zu schweigen) oder die Maoisten
> jemals oeffentlich eroertert haben, welch schlimme
> Geschehnisse ihr Konflikt fuer die Bevoelkerung
> hervorgerufen hat. Welches Ehlend fuer manche
> Menschen dadurch entstand.

> Wer hat sich in irgend einer Weise entschuldigt oder
> sein Bedauern ueber Opfer geaeussert. Nein, es wurde
> immer nur gerechtfertigt, dass diese Opfer notwendig
> gewesen seien.

> Die Maoisten haben auch Kinderheime erpresst, um
> Geld zu bekommen, da diese ja Geld aus dem Ausland
> erhalten. Und sie tun es immer noch!

> Dass Prachanda im Mai 2009 von seinem Amt des
> Premierministers zurueckgetreten ist, hat er
> doch nur aus Strategie und politischem Kalkuel
> getan, da er nicht durchsetzen konnte, dass
> die maoistischen Kaempfer in die Armee integriert
> wurden.

> Es geht um die Machtuebernahme fuer das ganze Land.

> Der Hauptmachtfaktor ist die Armee und Prachanda
> versuchte ueber seinen politischen Aufstieg die
> Macht darueber zu erlangen. Klar, dass er seine
> Chance darin sah, die Armee mit seinen Maoisten
> aufzufuellen und einen dadurch einen groesseren
> Einfluss zu haben.

> Wer die Armee im Griff hat, bestimmt wo es lang
> geht. Das restliche Parlament versucht alles,
> um zu verhindern, dass die Armee in die Haende
> der Maoisten gelangt.

> Es sollte eigentlich jedem klar sein, dass eine
> richtige Regierungsuebernahme durch die Maoisten
> nicht einfach nur ein Machtwechsel in der Parteien-
> landschaft bedeutet, sondern damit waere in Nepal
> letztendlich ein Wechsel des politischen Systems
> verbunden.

> Aus mit 'Demokratie'.

> Zwar gibt es auch jetzt keine wirkliche Demokratie,
> aber das System an sich hat sich dazu bekannt, und
> wenn ueberhaupt kann nur auf dieser Basis vielleicht
> eines Tages eine 'Halbwegs'-Demokratie entstehen.

> Die Maoisten sind sicher keine Demokraten. Sie
> druecken dem Land ihren Stempel auf und die Freiheit
> bleibt auf der Strecke. Wie es in Kuba aussieht,
> duerfte seit langem bekannt sein.

> Nepal ist in der jetzigen Situation und
> eigentlich schon seit Langem unregierbar.

> Keine der jetzigen Kraefte verheisst etwas Gutes.

> Seit Ausrufen der Republik hat sich nichts wirklich
> Postitives bewegt. Das Land ist im Stillstand und
> in Gefahr, dass es noch schlechter wird.

> Das Ganze ein absurdes Theater.

> Nepal hat nur eine Chance auf eine bessere Zukunft,
> wenn das Land mit sich selber aufraeumt und integere
> Personen in die Politik geraten, die modern und
> im wirklichen Sinne des Volkes denken und handeln.

> Es ist nicht so, dass es solche Leute nicht gaebe,
> aber es wuerde wohl Jahre dauern, bis da etwas
> ernsthaftes aufkeimt.

> Liebe(r) Brun, ich weiss nicht, ob Du meine Sichtweisen
> teilst, vielleicht sin dsie aber deutlicher geworden.

> Allen einen schoenen Feiertag!

> Mit herzlichem Gruss
> Andreas
>

>
>

>
>

>

>


>

>

>
>

>
>
>

>

Abgeschickt von am 13. Mai 2010 um 08:56 Uhr.

Antwort zu: Zu meiner Glosse geschrieben von Andreas khanal am 12. Mai 2010 um 21:14 Uhr.


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