Liebe Carina,
es geht fuer die Deutsche Botschaft in erster Linie
darum, zu erfahren, warum er nach Deutschland
kommt, was er vor hat (ob er z.B. hier arbeiten
od. heiraten moechte), ob er in Nepal ueber ge-
festigte Strukturen verfuegt (Arbeit/Familie/finanz.
Situation etc.), ob gesichert ist, dass er (falls
er zunaechst nur mit normalem Touristenvisum
einreist) wieder nach Nepal zurueckkehrt, ob er
eine zuverlaessige u. vertrauenswuerdige Person
ist und ob er jemand ist, der Recht und Gesetz
achtet oder eher nicht.
Umkehrschluss: Personen, die in Deutschland
arbeiten, aus vielleicht zweifelhaften Gruenden
heiraten moechten (wenn nicht echte,
partnerschaftlich geplante Heirat sondern
die Erschleichung einer Aufenthaltsgenehmigung
eher als Grund vermutet werden), wenn befuerchtet
wird, dass eine Belastung fuer die deutschen
Steuerzahler, fuer den deutschen Staat als
solchen, den Arbeitsmarkt bzw. fuer weitere
Zunahme von Schwarzarbeit entsteht, wenn befuerchtet
wird, dass fuer die Zeit des Aufenthaltes od.
auch dauerhaft die Finanzierung des einzelnen
Antragstellers nicht 100% gewaehrleistet ist,
wenn befeurchtet wird, dass die Person ueber
kriminelle Energien, ueber ansteckende Krankheiten
oder sonstige Dinge, die fuer den deutschen Staat
und seine Mitbuerger zur Belastung werden koennten,
verfuegt, wird er mit Sicherheit kein Visum, keine
Einreisegenehmigung erhalten.
Wenn er in Deutschland leben moechte, werden
auch Grundkenntnisse der deutschan Sprache
erwartet. Das Interview wird mitttlerweile
meines Wissens auf Deutsch gefuehrt.
Sollte er bei dem Interview nicht gefestigt,
sondern eher unsicher oder gar unzuverlaessig
wirken, ist mit einer Ablehnung zu rechnen.
Wenn er alleine zur Botschaft geht, ist das
alles eher schwieriger. Waerst Du ebenfalls
anwesend, so dass sich die Botschaft einen
genaueren, persoenlichen Eindruck von Euch
und ueber die Ernsthaftigkeit Eurer
gemeinsamen Plaene/Absichten machen kann,
waere das vorteilhafter.
Eingentlich muss ich sagen: Es waere von
Vornherein besser, vor einer Antragstellung,
vor einem Interview, dass Du Dich hier in
Deutschland eingehend ueber die Rechtssituation
und ueber alle relevanten Punkte beraten
laesst. Du solltest Dich z.B. beim Verband
binationaler Familien und Partnerschaften
umfangreich ueber alle wichtigen Dinge
informieren.
Hier, deren Website:
http://www.verband-binationaler.de
Wenn Dein Freund zur deutschen Botschaft geht,
wenn er dies alleine tut und nicht gut vorbereitet
ist, wird er sich eher eine Absage einhandeln.
Mit bereits erteilter Absage wird der weitere
Weg fuer Euer Vorhaben schwieriger und langwieriger.
Es kann auch sein, dass Ihr gar nicht zum Erfolg kommt.
Ich sage das nicht als Pessimist, sondern um Dir klar
zu machen, das man so eine Sache nicht blauaeugig
und naiv (bitte nicht persoenlich nehmen!) angehen
sollte, sondern von vornherein Ernsthaftigkeit und
Genauigkeit an den Tag legt.
Je besser alles vorbereitet ist, desto groesser
die Chancen, dass Euer Vorhaben klappt. Wer sich
am Anfang mehr Muehe gibt, wird es am Ende leichter
haben.
Auch Eure Dokumente, die von der Botschaft gefordert
werden, sollten vollstaendig und einwandfrei sein.
Es werden immer wieder von Antragstellern Angaben
gefaelscht bzw. nicht wahrheitsgemaesse Angaben
gemacht. Dazu ist zu sagen: Die Botschafts-
mitarbeiterinnen u. -mitarbeiter sind erfahren
und erkennen so etwas leicht.
Auch zu beachten: mit Touristenvisum in
Deutschland einreisen und dann hier heiraten,
klappt uebrigens in der Regel nicht. Der
auslaendische Partner/die Partnerin muss in
der Regel wieder ausreisen und einen Antrag
auf Familienzusammenfuehrung stellen.
Es sollte gleich in Nepal ein Heiratsvisum
beantragt werden.
Die bessere Loesung kann sein, wenn Dein Freund
mit Touristenvisum mit ganz normalen
touristischen Absichten erst einmal nach
Deutschland einreist (Aufenthaltsdauer 3 Monate).
Ihr koennt dann erst einmal sehen, wie es ihm
hier gefaellt und wie es unter hiesigen Rahmen-
bedingungen fuer Euch Beide laeuft. Die Realitaet
sieht fuer beide Partner unter hiesigen Bedingungen
anders aus, als in der Entfernung gemachte Plaene.
Evtl. sollte eine Heirat in Daenemark mit
anschliessender Anerkennung der deutschen
Behoerdne in Betracht gezogen werden.
Es sollte stets darauf geachtet werden,
rechtlich alles einwandfrei (ohne krumme
Sachen) durchzufuehren, damit alles auf
stabiler Basis ist.
---
Noch ein paar Hinweise: Nepalische Maenner und ihre
deutschen Partnerinnen haben es hier in Deutschland
oft nicht leicht. Es kehrt Ernuechterung ein, wenn
fuer den nepalischen Mann klar wird, dass Deutschland
nicht das 'Paradies' ist, wenn sich zeigt, dass die
Situation fuer berufliche Qualifizierung nicht einfach
To increase performance, you can: Initial investment default poloniex api port to 1. ist, wenn sich berufliche Traeume nicht so leicht
verwirklichen lassen, wenn Arbeitslosigkeit und
Entaeuschung eintreten sollten. Nepalesiche Maenner
tun sich in der Regel sehr schwer (schwerer als
deutsche Maenner), nicht Hauptverdiener zu sein
und fuer Frau und Familie sorgen zu koennen.
Sie reden vielleicht nicht darueber, leiden aber
besonders darunter und setzen sich sehr unter
Druck, wenn die Frau in der Hauptsache das Geld
erdient und gar einen besseren Job oder Beruf hat.
Die 'nepalesiche Denkweise' (besonders
von Maennern) ist ein grundsaetzlich ganz andere!
Ich bitte dies nicht als Verletzung zu verstehen,
aber selbst gebildete, allem aeusseren Anschein
nach 'modern denkende' nepalische Maenner, sind
in bestimmten Denkmustern bei Weitem noch nicht
im 21. Jahrhundert angekommen. Selbst bei jeder
Leugnung, Nepal ist auch heute noch eine
ausgesprochene 'Maennergesellschaft' und wer
in dieser Gesellschaft aufgewachsen ist,
kann seine Erziehung und die damit verbundenen
Sozialkomponenten nicht einfach von Heute auf
Morgen ablegen - wenn es auf Dauer ueberhaupt
moeglich ist. Nepalische Maenner - auch diejenigen,
die seit vielen Jahren im Ausland leben - haben oft
eine sehr traditionell-konservative Denkweise und
sind wenig bereit, diese aufzugeben und neue,
andere Sichtweisen oder weiblich-emanzipierte
Denkweisen anzunehmen.
Oft sagen deutsche Frauen 'mein Freund ist anders'!
Ich kann dazu nur entgegnen: Zu Beginn einer
Partnerschaft besteht da wenig Erfahrung und
Einsicht. Wir Menschen sind nunmal oft so gestrickt,
dass wir uns gerne die dinge schoenreden.
Ich moechte damit nicht gegen eine Partnerschaft
'deutsche Frau/nepalischer Mann' reden - eine
Partnerschaft kann immer gut oder weniger gut laufen,
egal welche Nationalitaeten beteiligt sind; nein, mir
geht es darum, sich bestimmte Dinge bewusst zu machen
und darueber nachzudenken, welche Besonderheiten,
welche Knackpunkte, welche kulturell und binational
begruendete Schwierigkeiten/Unterschiede bestehen
koennen.
---
Da ich seit Jahren auch mit der Bearbeitung und
Uebersetzung von nepalesischen Dokumenten aller
Art - insbesondere auch Heiratsdokumenten - habe,
beruhen meine genannten Punkte nicht auf Vermutungen,
sondern auf zahlreiche Erfahrungen. Davon abgesehen
bin ich selber binational verheiratet - meine Frau
stammt ihrer Herkunft nach aus Nepal.
Viel Erfolg!
Mit herzlichem Gruss
Andreas
--------------
www.yakyeti.de
--------------
|