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> Doris, Du misssverstehst da etwas. In Nepal wird nur wenig gestohlen. Uns ist nie etwas weggekommen und auch nachdem man unsere Sachen verteilt hatte, weil wir als tot gemeldet waren, haben uns sie Leute, bei denen wir wohnten, unsere im Hotel zurueckgelassenen Sachen absolut vollstaendig zurueckgegeben. Wir bekamen wirklich jede erdenkliche Unterstuetzung. Ich kann Dir versprehen: die Nepalis sind ein weit hilfsbereiteres Volk als wir Deutsche. > Nein, was uns passiert ist, kann uns in jedem Land passieren. Nur in Nepal fordern alleinreisende Touristen die wenigen Kriminellen regelrecht heraus, neben dem unverantwortlichen Anreiz des mitgefuehrten Reisegeldes, das man ja frueher nicht einer nepalesischen Bank anvertrauen konnte. Ein Ueberfall bedeutete den Aufbau einer Existenz, das erbeutete Geld ist mehr wert als in Deutschland. Der aeltere der beiden Moerder wollte die Schwester des juengeren heiraten, das war das Motiv. > Es waere nichts passiert, wenn meine Freundin nicht alleine in den Wald vorausgelaufen waere, ich war gezwungen, ihr zu folgen. Alle, wirklich alle Opfer der letzten fuenf Jahre, sind alleine getrekt. > Das Schlimme an unserem Fall ist aber das, was uns von deutscher Seite widerfahren ist. Das verstehen aber offensichtlich nur aufmerksame Spiegelleser, wenn ich sage, dass aus dem Bundeskanzleramt ein gewisser Werner Mauss gegen Loesegeld uns freikaufen sollte. Das ist insbesondere der jetzigen Bundesregierung sehr peinlich und so musst Du auch die Angriffe gegen mich verstehen, die regelmaessig gegen mich gestartet wird. > Es besteht nun Hoffnung, dass der Korruption in Nepal nun der Boden entzogen wird, denn diese war der Naehrboden fuer die schmutzigen Geschaefte, die auch Mitglieder der Bundesregierung betrieben. Die gleichen Namen, die in unserem Fall verstrickt waren, tauchten bis in die allerjuengste Vergangenheit immer wieder auf. > Was aber Deinen geplanten Annapurnatrip angeht, da ist meiner Meinung nach der November keine schlechte Zeit. Es besteht zwar die Gefahr, dass die Berge wolkenverhangen und dass es nass ist, dann bleibst Du bitte im Tal. Aber aehnlich, wie in den Alpen, aendert sich das Wetter taeglich, oft stuendlich und Du hast die Moeglichkeit, von unten die Tage abzuwarten, in denen die Aussichten gut sind. Gehe nicht alleine. Ansonsten kannst Du den Anwohnern unbedingt vertrauen. Nun, mit einer Ausnahme, aber dessen Huette wurde abgebrannt. > Ich kann Dir nur sagen, meine Freundin lief im Schwarzwald, wo sie zuhause ist, nie alleine in den Wald. In Nepal vergessen, meist Frauen, alle diese Vorsichtsmassnahmen. > Meine Warnungen beziehen sich also nicht auf Nepal, sondern einzig auf das Verhalten von Toristen, die dort die fundamentalsten Vorsichtsregeln vergessen. > Nepal ist ein sicheres Land, das kannst Du in allen Amnesty-berichten lesen. "Noch nie ist dort einem deutschen Touristen in Nepal etwas passiert!", darf ich den damaligen 1. Sekretaer der deutschen Botschaft, Herrn Green, zitieren. > Die Schweizer Konsulin Annemarie Spahr war da besser informiert. > Aber wirklich: Das Wetter ist temperaturmaessig ideal nach meinen Begriffen, die Tallagen in der Naehe des Annapurna sind sicher und meiner Meinung nach am sehenswertesten, dort und in Pokhara kann man es sehr gut aushalten, wenn Du das Pech haben solltest, das Jahrhundertunwetter zu anzutreffen. Ansonsten, Annapurna und Teile der Umgebung sind Hochgebirge mit wechselhaftem Wetter. Niemand kann Dir eine Garantie geben. Beurteile das Wetter vor Ort, bzw. nicht weit davon. > Ach so, viele Leute waren erkaeltet am Basecamp. Du wirst alleine im Gebirge eigentlich nie krank, nur durch Ansteckung. Gehe trotzdem nicht alleine! Aber gehe! > Bernd