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> Stefan, wir waren ebenso erstaunt wie Du, und uns war die normale Anwendung von "Clont" sehr wohl bekannt. Meine Freundin ist niedergelassene Aerztin und Amtsaerztin. Es gibt nur wenige Mittel, auf die die hartschaligen Einzeller ansprechen, und der Wirkstoff von "Clont" gehoert eben dazu. Mit ein Grund fuer die Entscheidung zur Anwendung war auch eine Wirkung auf anaerobe Keime, denn die Kora hatte tiefe Schaedelverletzungen mit herausgeschlagenen Knochenstuecken und gestoerter Blutversorgung hinterlassen. Wir waren im Gebirge und uns blieb keine Wahl, zumal die Reiseapotheke meiner Freundin gestohlen war. Es gibt dort keine Apotheken und wir hatten grosses Glueck, auf die zwei Pfaelzer dort gestossen zu sein, die eine volle medizische Ausruestung dabei hatten und diese nicht zum Vergnuegen durch die Gegend schleppten. > Die Eiterung, insbesondere aus meiner rechten Augenhoehle und die der Hand liessen keinen Spielraum, um auf geeignetere Hilfe zu hoffen. Jedenfalls war der Wirkstoff effektiv und auch die erwarteten Nebenwirkungen blieben aus. > Weder Sehstoerungen, noch Leberschaedigungen, noch Verdauungsstoerungen traten auf und uns wurde spaeter vom Tropeninstitut bestaetigt, dass die Massnahme richtig war. > Nepalis sind von Kindheit an diesen Erregern ausgesetzt und dadurch, sofern man die Kindheit ueberlebt, weitgehend gegen weitere Infektionen dieser Art,im Gegensatz zu uns, gefeit. Infektionskrankheiten stehen in Nepal, wie in China, immer noch an der Spitze der Todesursachen. Die Kindersterblichkeit ist immer noch erschreckend hoch, insbesondere wegen mangelnder hygienischer Zustaende. > Das Kukri, wie auch die Kora der beiden Angreifer waren ueber und ueber mit verkrusteten schwarzen Blutresten (nicht von mir) bedeckt, die noch bei der Operation in Deutschland aus den Wunden entfernt wurden. Also auf jeden Fall hochinfektioes. Kora und Kukri sind die Standardwaffen der Ghurkasoldaten, die bei uns im Westen als Nahkaempfer ueberaus beliebt sind (Feuerland, Afghanistan, Afrika, deutsche Wehrmacht). Das Kukri, dass ich dem Angreifer abnehmen konnte, brachte ich dann mit nach Kathmandu. Die Angreifer waren nach einem Tag identifiziert, die Hintergruende der Tat waren aufgeklaert. > Also, bitte nicht so voreilig mit vermeintlich sicheren medizinischen Wissen! > Ich trank uebrigens im Gebirge neben Chai auch ungekochtes Wasser aus offensichtlichen Quellen, ohne zu erkranken. Aber auch davor wird gewarnt. > Kot ist in den Staedten ein infektioeser Bestandteil des Strassenstaubes, ein wichtiges Zukunftsprojekt ist die Kanalisation. > Was unter den Mallas noch funktionierte, ist unter den Regimen der nahen Vergangenheit in Vergessenheit geraten. > Ich denke, unter der neuen Regierung wird sich die medizinische Versorgung, auch fuer uns Touristen, endlich bessern... > bernd