Reispreise 25% gestiegen

Danke, Navyo, dass Du auch auf dieses Kapitel eingehst, das fuer die Armut in Nepal verantwortlich ist. Ausgerechnet ein Rana hat die frueher in Nepal verbreitete Sklaverei abgeschafft, die natuerlich eine gewaltige Ausbeutung der Armen und den Reichtum der Besitzenden bedeutete. Aber auch heute noch lebt diese Art der Ausbeutung durch Grossgrundbesitz und Kastenunwesen weiter. 0,15 Hektar ist der durchschnittliche Landbesitz einer nepalesischen Bauernfamilie, viel zu wenig zum Leben. Der Grossgrundbesitz ist demgegenueber staerker denn je. Es gibt in Nepal Gesetze, die nur dem die Fruechte des Landes zusprechen, der es auch bestellt, es hat auch ein Gesetz zur Beschraenkung des Landbesitzes auf sieben Hektar pro Person (nicht pro Bauern, da hast Du recht, da wird kein Unterschied gemacht) gegeben, das aber umgangen wird.
Ich habe den Streik eines Dorfes gegenueber den Grossgrundbesitzern westlich von Pokhara mitbekommen, die die Polizei geschickt hatten, die die zahlungsunwilligen Paechterfamilien ueberfallen und ausgepluendert hatten. Im gleichen Dorf arbeiteten zeitgleich andere Paechter mit ungeheurem Fleiss auf den Paddyfeldern, normalerweise zu einem Hungerlohn. Sie erklaerten mir, dass man das fremde Eigentum nicht mit der gleichen Liebe pflegte, wie das eigene. Ich hatte sie wegen der vielen vernachlaessigten Felder angesprochen. Wenn man von einem Bauernlandgesetz in Nepal sprechen kann, dann sind es mehr die Gestze zur Sicherung des Lebensunterhalts der Paechter, gegen das aber immer mehr verstossen wird. Ein Teufelskreis, den schon viele Machthaber zu durchbrechen versuchten.
Circle’s focus has been on consumer protection and self-regulation from its inception, so they’re just poloniex api currency doing what they do best. Das Land wird durch unbedachtes Abholzen, auf kurzfritigen Gewinn absehendes Ausbringen von chemischen Duengemitteln und unbedachtes auf-den-Markt-Werfen landwirtschaftlicher Erzeugnisse durch die Grossgrundbesitzer ohne landwirtschaftliche Erfahrung zertoert.
Die unglaubliche Not veranlasst immer mehr Bauern, sprich eigentlich gut durch Gesetze gesicherte Paechter, diese Gesetze zu umgehen und sich immer staerker bei den Grossgrundbesitzern, meist Staedtern, zu verschulden und so die Gesetze, die sie eigentlich schuetzen sollen, zu umgehen.
Tatsache ist, das Land wird unfruchtbarer, die Produktivitaet sinkt, die Bevoelkerung waechst und die Not wurde in den vergangenen Jahrzehnten immer groesser.

Nein, diese Not betrifft nicht alle Teile der Bevoelkerung. Das war schon immer so.
An den Einnahmen durch den Tourismus haben Nepals Bauern keinen Anteil. Auch das koennte man aendern. Bauern? Es sind meist nur Paechter - ein sehr ungesunder Zustand fuer eine Landwirtschaft, ein Bauer ohne eigenen Besitz. Das war einmal anders und das ist genau das, was ich mit der "Umgehung der Landwirtschaftsgesetze" ansprechen wollte.
Allzu verschieden sind die Landwirtschaftsgesetze in Deutschland und in Nepal nicht, nur die Umsetzung ist eine andere. Bauern oder Paechter, auch in Deutschland ist die Grundlage fuer Paechter eine ungesunde, aber hier steht derjenige, der das Land bestellt, noch im Mittelpunkt.
Wie ich gerade in englischsprachigen Uebersetzungen lese, betraegt der Anteil unbestellten Ackerlands in Nepal zur Zeit etwa 80%. Darin allerdings eingerechnet die Flaechen, die im Rahmen der Fruchtfolge turnusmaessig brach liegen.
Man kann davon ausgehen, dass das Land, als die intensive Landwirtschaft in den Haenden der Bauern als Eigentuemer noch funktionierte, bis auf die turnusmaessigen Brachflaechen, zu 100% bestellt wurde.
Nein, den Reichtum eines Landes nur an den vom Koenigshaus oder den staedtischen Industriellen veroeffentlichten Zahlen zu messen, ist ein Fehler. Der Reichtum Nepals liegt auf dem Land und in seiner Bevoelkerung. Land und Bevoelkerung werden heute vernachlaessigt. Das muss nicht sein. Die Polizei (=Militaer) kann das nicht aendern.
In Zusammenarbeit mit den Bauern (heute noch Paechter) koennten diese aber dafuer sorgen, dass das ganze Land gesichert und endlich dem Tourismus geoeffnet wird. An uns als Besuchern wird es dann nicht fehlen. bernd

Abgeschickt von Bernd Schlueter am 02. Juni 2009 um 06:52 Uhr.

Antwort zu: Re: Reispreise 25% gestiegen geschrieben von Navyo am 02. Juni 2009 um 03:41 Uhr.


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