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> Ich war nicht in Pokhara im Krankenhaus. Das Bir-Krankenhaus versorgte auch das Hanumandoka. Dort bekamen wir Verbindung zu den Maoisten und zur politischen Opposition. Ich lag im Nachbarzimmer von diesen. Erst, als gesichert war, dass der Auftrag, uns in die Berge zu entfuehren, undurchfuehrbar war, konnte ich ins Teaching umziehen. Von dort konnte ich dann weitere Verbindungen knuepfen, die schliesslich zu unserer Freilassung fuehrten. > Da im Bir-Krankenhaus die normale Bevoelkerung und auch die Widerstandskaempfer behandelt wurden, waren die Zustaende dort nicht in jeder Hinsicht optimal, trotz guter Aerzte. > Im Teaching fehlte es dann an nichts. > Es gibt Leute, denen sehr daran gelegen ist, dass nichts von dem, was man uns damals von einer gewissen deutschen Seite antat, in die Oeffentlichkeit gelangt. Ich kann nur jedem, der Spiegelausgaben aus den 90er Jahren besitzt, einmal nach der "Suedamerikaconnection" mit den Namen Bernd Schmidtbauer und Werner Mausss, damals beim Bundeskanzleramt unter Wolfgang Schaeuble und August Hanning taetig, zu suchen. > Ja, das will keiner wahrhaben, was da geschah. Die Betroffenen natuerlich erst recht nicht. > Die Personen, von denen damals jene kriminellen Aktivitaeten ausgingen, sind heute noch im Amt, inzwischen in einem anderen Ministerium. > Ihr meint, deutsche Regierungsangehoerige seien zu solchen Verbrechen nicht faehig? Dann fragt mal im Ausland, beispielsweise in Israel. Oder lest einfach die entsprechenden Artikel im Spiegel! Solche Leute gehen ueber Leichen. > Zum Glueck sind nicht alle so und viele versehen ihren Dienst tadellos. Ohne deren Hilfe waeren wir vermutlich, wie viele andere, einfach in Nepal verschollen. > Die erste, wichtigste Hilfe, kam jedenfalls von indischen Medizinern und den Widerstandskaempfern. > Ansonsten, tut Euch das moeglichst nicht an, in ein beliebeiges nepalesisches Krankenhaus zu gehen. es ist wirklich nicht alles vorbildlich in Nepal. > Nach Patan wurde ich zweimal gefahren, von der Polizei. dort befand sich die Roentgenstation. Dort wurden meine Schaedelbrueche festgestellt. Die Aufnahmen befinden sich im Besitz der Polizei. > Klar ist das aergerlich fuer Leute, die vom Tourismus leben, dass in Nepal Touristen ermordet werden. Aber, wenn die Nachrichten darueber einfach unterdrueckt werden oder wir bedroht werden, nicht die Presse zu kontaktieren, dann aendert sich an den Vehaeltnissen nie etwas. > "Es ist in Nepal noch nie etwas passiert" antwortete mir der erste Sekretaer der deutschen Botschaft, Herr Green, auf meine entsprechende Frage, zwei Tage vor dem Raubmordanschlag auf uns. > Dabei hing gleichzeitig unten im Foyer der Botschaft die Suchmeldung eines Vaters, der seine verschollene Tochter suchte, aus. Herrmann Roediger war gerade vor uns ueberfallen und ermordet worden, ein Ehepaar aus Frankfurt war verschollen und wir wurden zunaechst mit dem Ehepaar Schueler aus Lindau verwechselt, das von einem Trekk nach Gosainkund nicht zurueckgekehrt war und auch nie mehr auftauchte. > Wozu ich aber einfach nicht schweigen kann, was uns nachher, nachdem wir ueberlebt hatten, angetan wurde. Ich bin seit der von den deutschen Stellen eingefaedelten Aktion koerperbehindert, weil meine schweren Verletzungen nicht rechtzeitig behandelt werden konnten. Es betrifft zwar nur mein rechtes Auge und meine rechte Hand, der Rest sind Schoenheitsfehler, aber solche Verbrechen deutscher Beamter sollten einfach nicht mehr vorkommen. Es ging um Loesegelderpressung, nicht von nepalesischer Seite. Dazu wurden wir zunaechst im Gefaengnis, dann im Krankenhaus unter "Polizeischutz" festgehalten. Die nepalesische Seite war nur daran interessiert, das nichts in der Presse erschien und, dass die Sperrung von Helambu fuer den Tourismus wieder aufgehoben wurde. > Es gibt auch in Nepal und in Indien Archive zum Zeitgeschehen und den Themen, die im Parlament (damals Panchayat)behandelt wurden. Da koennte ja einmal jemand nachlesen. Es ergingen eine Reihe Parlamentsbeschluesse bezueglich Morden an Touristen in jener Zeit und Sperrung der Touristenpfade. > Zeitraum: 1985. > Wir haben eine neue Regierung in Nepal. Es ist an der Zeit, dass einmal darueber aufgeklaert wird, was unter dem Vorgaengerregime in Nepal alles moeglich war. Ich moechte dazu aufrufen, dabei mitzuwirken und mitzuhelfen, damit in Nepal endlich menschenwuerdige Verhaeltnisse einkehren. > Wir sollten dabei der neuen Regierung unser Vertrauen entgegenbringen. > Wer soll denn sonst die Verhaeltnisse zum Guten aendern? > Was da von Beamten unseres Landes ausging, das ist noch ein ganz anderes Kapitel. > Bernd > >