Re: Freizuegigkeit in Mustang und in anderen Teilen Nepals

> Nur gegen hohes Eintrittsgeld kann ein Tourist die Menschen in Mustang besichtigen und auch fuer die dort Wohnenden gibt es wenig Freizuegigkeit, es gibt nicht einmal eine Strasse dorthin.

> http://www.zeit.de/2004/12/Grenz_2fMustang

> Eine Frage ist, wo das Geld fuer die Besichtigung verbleibt, ob es tatsaechlich an die arme, dort lebende Bevoelkerung weitergegeben wird? Selbst den bewaffneten Offizier spart man inzwischen ein, man verschweigt lieber Zwischenfaelle, wahrscheinlich ist das billiger.

> Fuer die Zoobesucher sicherlich interessant, frage ich, ob es richtig ist, Menschen so von der modernen Zivilisation auszusperren.
> Ich denke, Nepal ist am Scheideweg: soll es so weitergehen, wie bisher, oder soll die Bevoelkerung weiterhin arm, von der Umwelt abgeschnitten und so angeblich "gluecklicher" bleiben?
> Die maobadies haben ein klare Botschaft verkuendet: sie wollen den Fortschritt fuer alle Nepalis, nicht nur fuer die Staedter, die alle Resourcen bisher fuer sich beanspruchten.
> Ich denke, wir sollten uns Gedanken darueber machen, ob unsere bisherige Nepalpolitik, die allein die Gesellschaft um das Koenigtum herum unterstuetzte, die einzig richtige ist.
> Ich meine, die Nepalis haben eine Antwort darauf gegegeben.
> Duerfen wir uns ueber deren Wuensche einfach hinwegsetzen?
> Es sind Millionen Menschen in Indien und Bangla Desh, die jedes Jahr unter den Ueberschwemmungen infolge der Erosion im Himalaya leiden. Nur eine starke Regierung kann die Aufgaben, die vor ihr liegen bewaeltigen. Nicht, indem das ganze Geld, das der Tourismus einbringt, ins Ausland wandert.
> Ich bin mit engen Freunden des vorletzten Koenigs von Nepal bekannt und weiss, wo die Reichen ihren Lebensschwerpunkt sehen.
> Auch Birendra hatte einst Traeume von einer weitgehenden Demokratie, scheiterte aber an der engeren Gesellschaft, die ihn umgab. Er resignierte und das Geld landete fortan im Ausland, bis ein Mitglied des Koenigshauses schliesslich verabredete, dass dieser Zustand einmal beendet werden muesse. Dieser, damals Prinz, wollte dies auf militaerischem Wege erreichen.
> Ich denke, inzwischen gibt es weitaus friedlichere Wege, die Traeume von einem freieren und gluecklicheren Nepal wahr zu machen.
> Helfen wir mit bei diesem Versuch! Lassen wir die Schatten der Vergangenheit zurueck!
> Zweifel? Ich empfehle die Berichte von amnesty aus den letzten Jahrzehnten, Jahr fuer Jahr.
> Meine Bekannten, Freunde des Koenigs Birendra, standen natuerlich auf der Seite des Koenigshauses und wurden von maobadies angegriffen und verletzt. Ich bin aber sicher, auch diese waeren gluecklich, wenn es einen besseren Weg fuer das zukuenftige Nepal gibt. Ich kann nur sagen, dass sich diese damals auch gegen die Interessen des Koenigshauses und die unseres Botschafters Dr. Harder selbstlos eingesetzt haben und alle daraus erwachsenden Nachteile getragen haben.
> Fangen wir an, damit Menschlichkeit allen Menschen in Nepal zuteil wird! Dann wird es auch an Freizuegigkeit nicht mehr fehlen.
> Sperren wir lieber einige der Bewohner unseres Landes in den Zoo, um dann unser Beduerfnis, diese zu begaffen, auf einfachere Weise zu stillen!
> Meine Meinung: Nepal ist und bleibt eine wunderschoenes Reiseland mit Besucherzahlen, die denen in der Schweiz nicht nachstehen werden. Leider genau das, was einige nicht wollen, fuer die nur Exklusivitaet zaehlt.
> Die kleine Schweiz hat ca 50 Millionen Urlauber und zusaetzlich 100 Millionen Wochenendurlauber pro Jahr. Die Zahlen fuer das grosse und schoenere Nepal liegen weit unter einem Prozent davon.
> Wer lebt wohl in Nepal so gut von der kleinen Touristenzahl, dass er nichts an den bisherigen Zustaenden aendern will?
> Ich denke, wir sollten uns einige Gedanken dazu machen.
> Auch, wenn es einigen unbequem ist.
> Bernd
Hallo Bernd,
mach westlicher Tourist (von dir nicht ganz zu unrecht als "Zoobesucher" bezeichnet) mag es bedauern, wenn bislang unerschlossene Gebiete durch Strassenbau u.ae. sich veraendern; meiner Meinung nach bedeutet es fuer die dort lebenden Menschen meist einen erheblichen Fortschritt und manchmal die Lebensrettung; dass unsere Urlaubsbilder ein bisschen den Nimbus der "Expedition" verlieren und mehr nach Normaltourismus aussehen, ist demgegenueber eindeutig nachrangig. Von nepalesischer Innenpolitik verstehe ich nicht genug, um mir einen Kommentar anzumassen; ich weiss aber, dass von tibetischer (chinesischer) Seite eine Strasse bis praktisch an die Grenze von Mustang heranreicht.
During creation, select only the read permissions poloniex api currency you need for Cointrexer, see screenshot. Viele Gruesse von Anton

Abgeschickt von am 02. Mai 2008 um 15:39 Uhr.

Antwort zu: Freizuegigkeit in Mustang und in anderen Teilen Nepals geschrieben von Bernd Schlüter am 01. Mai 2008 um 13:30 Uhr.


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