Re: wichtige medikamente nach kathmandu

Melanie, Deine Frage moechte ich zum Anlass nehmen, darauf hinzuweisen, dass die Medikamentenversorgung in Nepal katastrophal ist (bzw. war). Auf dem Land gibt es so gut wie kein Material, selbst Verbandszeug fehlt. Einmalspritzen werden mehrfach benutzt. Gerade an Verbrauchsmaterial fehlt es auf dem Land und die viel zu wenigen Aerzte pflegen alles mit sich zu tragen, weil es beim naechsten Besuch im Sanitaetsraum normalerweise nicht mehr da ist. Wir haben die entsprechenden Erfahrungen gemacht und ich kann nur die damals an uns herangetragenen Bitten weitergeben. Wer also Zugang zu ueberzaehligem Verbrauchsmaterial hat, tut gut daran, dieses zum Beispiel an das BIR-Krankenhaus in Kathmandu weiterzugeben, von dort findet es am ehesten den richtigen Weg zu Beduerftigen. Das Bir-Krankenhaus dient auch als Gefaengniskrankenhaus (Hanumandoka). Hier werden auch die politischen Opfer behandelt.
Ansonsten werden in Nepal auf dem medizinischen Sektor auf schlimme Weise Geschaefte gemacht und Leute in den Ruin getrieben, eine wichtige Aufgabe fuer die neue Regierung, dem entgegenzuwirken.
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Ich hatte das Glueck, schliesslich im Teaching Hospital der Tribhuvan Universitaet in Kathmandu zu landen, wo auch die Reichen behandelt werden und es an nichts fehlte.
Ich wurde in Helambu von meiner Freundin mit einer Papierrolle indischer Naehseide und einer gebogenen Teppichnadel zusammengenaeht, auf dem Lande gibt es tatsaechlich nichts.

Bei google koennt Ihr unter "Bir-Krankenhaus" einiges ueber die Versorgung der Landbevoelkerung lesen, siehe "Krieg im Himalaya: Hintergruende des Maoistenaufstandes in Nepal" . Auch das grosse Krankenhaus in Patan ist eine gute Anlaufstelle. Hier trifft man auf gute indische, freiwillig arbeitende Aerztinnen, die auch mich behandelten.

Bernd

Ja, nochmal ein guter Rat: Nehmt fuer Eure Wanderung die wichtigsten, einfachen Medikamente (Entmineralisierung) und das einfachste Verbandsmaterial mit, der Schamane kann Euch sonst allenfalls mit Worten troesten, weil auch er nichts hat. An die in Nepal verbreiteten Keime ist unsereins nicht gewoehnt.

Abgeschickt von Bernd Schlüter am 05. April 2008 um 15:17 Uhr.

Antwort zu: wichtige medikamente nach kathmandu geschrieben von melanie am 04. April 2008 um 13:00 Uhr.

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> Melanie, Deine Frage moechte ich zum Anlass nehmen, darauf hinzuweisen, dass die Medikamentenversorgung in Nepal katastrophal ist (bzw. war). Auf dem Land gibt es so gut wie kein Material, selbst Verbandszeug fehlt. Einmalspritzen werden mehrfach benutzt. Gerade an Verbrauchsmaterial fehlt es auf dem Land und die viel zu wenigen Aerzte pflegen alles mit sich zu tragen, weil es beim naechsten Besuch im Sanitaetsraum normalerweise nicht mehr da ist. Wir haben die entsprechenden Erfahrungen gemacht und ich kann nur die damals an uns herangetragenen Bitten weitergeben. Wer also Zugang zu ueberzaehligem Verbrauchsmaterial hat, tut gut daran, dieses zum Beispiel an das BIR-Krankenhaus in Kathmandu weiterzugeben, von dort findet es am ehesten den richtigen Weg zu Beduerftigen. Das Bir-Krankenhaus dient auch als Gefaengniskrankenhaus (Hanumandoka). Hier werden auch die politischen Opfer behandelt. > Ansonsten werden in Nepal auf dem medizinischen Sektor auf schlimme Weise Geschaefte gemacht und Leute in den Ruin getrieben, eine wichtige Aufgabe fuer die neue Regierung, dem entgegenzuwirken. > Also, auch meine Bitte, Melanie zu helfen und gleichzeitig mein Aufruf, mit einfachem Verbrauchsmaterial zu helfen. > Ich hatte das Glueck, schliesslich im Teaching Hospital der Tribhuvan Universitaet in Kathmandu zu landen, wo auch die Reichen behandelt werden und es an nichts fehlte. > Ich wurde in Helambu von meiner Freundin mit einer Papierrolle indischer Naehseide und einer gebogenen Teppichnadel zusammengenaeht, auf dem Lande gibt es tatsaechlich nichts. > Bei google koennt Ihr unter "Bir-Krankenhaus" einiges ueber die Versorgung der Landbevoelkerung lesen, siehe "Krieg im Himalaya: Hintergruende des Maoistenaufstandes in Nepal" . Auch das grosse Krankenhaus in Patan ist eine gute Anlaufstelle. Hier trifft man auf gute indische, freiwillig arbeitende Aerztinnen, die auch mich behandelten. > Bernd > Ja, nochmal ein guter Rat: Nehmt fuer Eure Wanderung die wichtigsten, einfachen Medikamente (Entmineralisierung) und das einfachste Verbandsmaterial mit, der Schamane kann Euch sonst allenfalls mit Worten troesten, weil auch er nichts hat. An die in Nepal verbreiteten Keime ist unsereins nicht gewoehnt.