Dieter Glogowski/Tibet - Flucht vom Dach der Welt ...ein paar Gedanken hierzu

Hallo Nepalboard,

auf Wunsch noch mal als eingenstaendigen Thread:

Ich moechte meine Erfahrungen mit Herrn Glogowski einbringen. Ich habe auf youtube sowohl den Beitrag ARD/ttt als auch den NDR/Zapp Beitrag gesehen.
Anlass fuer mein Interesse an Herrn Glogowski war die Tatsache, dass mir ein Freund einen Katalog des GBV (Gesellschaft fuer Bild und Vortrag) hat zukommen lassen, der im Herbst 2006 herausgegeben wurde, also fast zwei Monate vor der eigentlichen angeblichen Fluchtbegleitung (Dezember 2006). Diesen Katalog bekommen wohl alle grossen Veranstalter die Diavortraege im Programm haben. In diesem Katalog bewirbt Herr Glogowski doppelseitig seine Vortraege. Hier spricht er bereits im Herbst 2006 in der Vergangenheit
With account verification poloniex the default values that is after more than a year. Auszug:
„ Dann war es soweit: im Winter 2006 ueberquerte der Fotojournalist in einer waghalsigen Aktion mit einer tibetischen Fluechtlingsgruppe den 6.000 Meter hohen Nangpala-Pass nach Nepal, ins Land der Sherpas. Zwischen den 8.000 Meter hohen Bergriesen Cho Oyu und Mt. Everest dokumentiert der Fotograf in beeindruckender Weise die Flucht des kleinen 8-jaehrigen Tenzing und seiner 10-jaehrigen Schwester Dolma. Ziel ihrer Reise ist das nepalesische Kloster Tukchen Coelling in Ostnepal, das die Gruppe nach drei Wochen auszehrenden Fussmarsch erreicht“

Darunter steht: unter der Patenschaft des Dalai Lama und ein schoenes Foto von Herrn Glogowski mit dem Dalai Lama.Kein Hinweis auf eine gestellte Flucht(mir wurde inzwischen muendlich zugetragen, dass er dieses Vorhaben auch auf dem Weitsichtfestival 2006 dem Publikum praesentiert haben soll)

ICH FAND ES SELTSAM, DASS HIER EINE FLUCHT OeFFENTLICH VORAB ANGEKUeNDIGT WIRD!

Ich kenne das Gebiet persoenlich nicht, aber ich stelle mir das nicht ungefaehrlich vor. Meiner Meinung nach bringt man mit dieser Vorankuendigung die Leben realer Fluechtlinge (die Chinesen schlafen ja nicht, vielleicht haben die aufgrund der Ankuendigung die Posten verstaerkt) oder nach den jetzigen Informationen das Leben eventueller "Darsteller" in Gefahr. Oder sehe ich das falsch? Soviel also zum Vorhaben von Herrn Glogowski mit seiner Art der inszenierten Wirklichkeit Menschenleben zu schuetzen und im Fernsehinterview und im Vorwort des Buches diejenigen, die reale Fluechtlinge begeleitet haben, quasi als verantwortungslos hinzustellen (wie Maria Blumencron oder wie der Pionier dieses Themas der Schweizer Fotograf Manuel Bauer 1995 mit seiner Fotodoku „Flucht aus Tibet“). Uebrigens heisst Glogowskis Vortrag in diesem GBV-Katalog zu diesem Zeitpunkt noch...na wie wohl? Jawohl, wie der von Manuel Bauer “Flucht aus Tibet“ und schon fast zynisch der Zusatz “Geheime Mission am Mount Everest“!
Das ganze wirkt auf mich eher wie eine ruecksichtslose und reisserische Vermarktungsstratgie.

Ich habe mir seinen Vortrag „Tibet-Flucht vom Dach der Welt“ letztes Jahr zu Beginn seiner Tour in Duesseldorf angesehen. Nachdem sich das Publikum nach einem einfuehrenden Unterhaltungsprogramm (indische Taenze) Platz genommen hatte, kuendigte der Moderator einen kurzen Trailer ueber Glogowski an. Was kam? Gefuehlte 15 Minuten Werbung fuer seine Buecher und fuer seine Sponsoren...zum Schluss kamen Buhrufe; „ Wir wollen nicht so viel Werbung“ riefen Zuschauer. Glogowski rechtfertigte sich dann zu Beginn seines Vortrages damit, dass solche Projekte ohne Sponsoren nicht moeglich sind. Da hat er bestimmt nicht unrecht, aber warum laesst er dann nicht wenigstens die Werbung fuer seine eigenen Buecher weg, die eh draussen ausliegen. Das Publikum hat ihn zu ertragen und ertraegt ihn groesstenteils kritiklos, denn er befindet sich ja auf einer Mission fuer das Gute!

Den ersten Teil ueber die Tibet-Problematik fand ich sehr gelungen und sehr informativ, auch wenn natuerlich viel mit Superlativen gearbeitet wird, aber das wird China durchaus gerecht. Die Fotos sind gelungen und teilweise beeindruckend. Sein fotografisches Handwerk versteht er! Was immer wieder stoert sind diese kleinen Episoden die er erwaehnt...“seine“ ach so zufaelligen Momente des Schicksals. Ich kann mir nicht helfen und vielleicht tue ich ihm unrecht aber es wirkt unecht, erdichtet und schoen passend gemacht. Wolken wie Engel und vermeintliche Herzen auf Bergen, die man ohne suggestive Erlaeuterung als schlechte Urlaubsfotos aussortieren wuerde. Ach ja...ich habe gehoert, dass es Leute gibt, die seinen Vortag „Das Geheimnis der Goldenen Tara“ auch fuer weit hergeholt halten. Blaettert man im GBV-Katalog ein paar Seiten zurueck findet man vielleicht die Antwort hierzu: Dort steht unter Dieter Glogowski
Zitat:
„Mit seiner Real-Roman-Dia-Reportage „Himalaya-Das Geheimnis der Goldenen Tara“ hat er neue Akzente im Bereich der Multi-Media-Show gesetzt.
Zitat ende

Zurueck zum Vortrag: also bis zur Pause ansonsten ein gelungener Vortrag.
Danach, zumal mit dem Wissen von Heute, war das alles fuer mich nur noch eine Katastrophe. Zu keinem Zeitpunkt konnte der Zuschauer auch nur ansatzweise erkennen, dass die Flucht nachgestellt ist. Er hat sie ruehrselig und dramatisch geschildert, als haette er das alles so miterlebt. Der dramatische Abschied, die Anrufe nach Hause zu seiner Familie , dass alle es gut ueberstanden haben. Ganz nebenbei: was mir in Buch und Vortrag auffaellt ist , dass die Bilder des Flucht-Teils meiner Meinung nach deutlich schwaecher sind und auch eine andere Handschrift tragen. Aber das ist nur meine ganz subjektive Beobachtung. Es sind zudem nur wenige Fotos und wenn ich mich recht entsinne habe ich kein Foto von ihm mit den Fluechtlingen im Bereich des Passes gesehen! Wie kommts? Sonst laesst sich Herr Glogowski doch keine Gelegenheit entgehen mit auf einem Foto zu sein, besonders bei dieser einmaligen Gelegenheit! Ach ja ich vergass, er war ja so krank da oben.....vielleicht war er das ja wirklich.

Das alles hinterlaesst einen absolut bitteren Beigeschmack. Und wie der User der den NDR/Zapp Beitrag auf youtube reingestellt hat richtig anfuehrt: Und das alles passiert einem bekennenden Buddhisten ! Zeichnet sich ein bekennender Buddhist dadurch aus, dass er sich wie ein Wurm windet, die Fehler immer nur bei den anderen sucht und nicht mal bei sich selber schaut ?
Wo ist zum Beispiel der kleine Norbu aus Glogowskis Vortrag, wenn er in Kathmandu nicht registriert wurde und dort keine offiziellen Papiere bekommen hat? Was ist wenn er ohne Papiere aufgegriffen wird? Ist das verantwortungsvoll? Es wirkt alles so als haette Dieter Glogowski lediglich einen reisserischen Werbeaufmacher fuer seine Vortragstour gebraucht. In der Republik wird er von den Veranstaltern weiterhin mit dem Fluchtthema heiss beworben...

Euer Achttausender

Abgeschickt von am 19. Januar 2008 um 16:01 Uhr.


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