Guides zum Trekken // nepalesisches Prinzip |
Hallo Tomas,
ich kenne Nepal gut. Ich mag das Land. Ich mag die Leute. Wenn es nicht so waere, haette ich nicht den Wusch den Annapurna zum 3. Mal zu umrunden. Dann haette ich nicht ad hoc einen suendhaft teuren Flug gebucht. Ferner habe ich heute bei der Taan angerufen und ein Gespraech gefuehrt. Nach 5 Minuten und mehrmaligen nachfragen bekam ich dann die entsprechende Auskunft: Es geht nur mit Registrierung und mit Guide. Die Idee alle zu registrieren um genau zu wissen, wo jemand ist und um Hilfe schneller und gezielter herbei zu holen, ist purer Schmarrn. Auf dem Trek gibt es kaum Strom. Kaum Telefone. In Hongde gibt es ein batteriebetriebens Funkgeraet am Flughafen. Ich selber bin immer mit Satelitentelefon unterwegs. Die Turbinenschaufel eines Minilraftwerkes in Hongde ist seit Jahren (2002) kaputt und liefert keinen Strom mehr. Da kommt auch keiner heraus um sich das anzuschauen. Da zahlst Du Fees, aber eine neue kleine Turbinschaufel koennen sie nicht herbeischaffen. Es geht dabei nicht um den Guide. Es geht nicht um den Trek. Es geht darum, dass sich einige Leute eine neue Einnahmequelle erschliessen wollen. Ein uraltes nepalesisches Prinzip. Der dumme ist der kleine Mann vor Ort, dem ich viel, viel lieber mein Geld gebe. Und ich habe in der Vergangenheit gerne mein Geld auf dem Trek gelassen. Ich habe die Lodges gemocht, die Teehaeuser usw. Schon frueher musste man eine Permit kaufen. Wer glaubt, dass von dem Geld irgendwas auch in dieser Region fliesst, der irrt gewaltig. Das versickert sonst wo. Kommt aber nicht den Leuten vor Ort zugute. Ich bin in den Bergen gross geworden. Ich brauch da niemanden der auf mich aufpasst. Es wuerde genau das Gegenteil passieren, das ich mit meiner normalen Schritt- und Steiggeschwindigkeit den Guide in Gefahr bringe. Ich bin den Trek spassenshalber von Besisahar bis Jomson in 6 Tagen gegangen und fand das sehr erholsam. Glaube aber nicht, dass ein Guide oder Porter das mitmacht. Ich habe gesehen, wie sie Porter tot heruntergetragen habe - aufgehangen an einem Baumstumpf und getragen von 4 Kollegen teilweise mit Flip-Flops an den Fuessen. Aus diesem Grund wuensche ich mir, dass der "Schuss" so richtig schoen nach hinten losgeht. Manche lernen halt nur auf die harte Tour. ansonsten geht das "nepalesische Prinzip" bis in alle Ewigkeiten weiter. Mittlerweile fuehl ich mich richtig wohl, dass ich im letzten Moment meinen Flug heute storniert habe. Das GEld trage ich dann lieber woanders hin. Irgendwo wo ich nicht bedraengt, drangsaliert oder bevormundet werde. Irgendwohin, wo ich nicht die Vetternwirtschaft und Korruption unterstuetze. Vielleicht eine Transalp im Herbst oder Indien oder Suedafrika. Ich wuensch allen trotzdem viel Spass und ein gutes Durchkommen. Der WEg ist bezaubernd schoen, die Leute vor Ort nett und das um so mehr man sich dem Pass naehert. UNd passt auf Euch auf!!! Gruss Rajidh > Hallo Rajidh,
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Abgeschickt von Rajidh am 07. September 2006 um 19:50 Uhr.
Antwort zu: Re: TAAN making money geschrieben von tomasb am 07. September 2006 um 16:06 Uhr. |