Re: sicher und unsicher in Nepal

Tut mir leid, das kann man einfach nicht so unwidersprochen stehen lassen.
Das hat nichts damit zu tun, dass man einen anderen Menschen moeglicherweise nicht achtet oder sogar verachtet. Gerade die postings von Dir, die sich fuer jeden Gelegenheitsleser und Nepalneuinteressierten in diesem board anscheinend harmlos und sachlich korrekt ausnehmen, sind die gefaehrlichen, Bernd.

Gefaehrlich im Sinne von *vollkommen wirklichkeitsfremd*, *ueberzogen*, manchmal geradezu *nepalphobisch*:

"Am schoensten und meiner Meinung nach am ungefaehrlichsten ist die 'Fussgaengerautobahn' zwischen Pokhara und Tatopani, sofern es von Touristen wimmelt."

Die meisten Nepalkenner werden entgegnen, dass Touristenwimmeln einen Weg nicht zum ungefaehrlichsten, ganz sicher nicht zum Schoensten machen.

"Ich bin allerdings seit nun zwanzig Jahren nicht mehr auf dem neuesten Stand."

Ja, und vielleicht sollte ich das nochmal explizit herausstellen !

"In Nepal kann man kaum Informationen trauen, Die Mitteilungen ueber vermisste Personen werden nach wie vor unterdrueckt. Die Veroeffentlichungen ueber die Ermordeten im Ngarjun forest sind eine absolute Ausnahme und ich habe mich ueberaus ueber die endlich erfolgreiche Informationsweitergabe gefreut."

Da wird nichts "unterdrueckt". Taeglich verschwinden weltweit deutsche Reisende, das ist fuer uns Alltag ueberall. Wollen wir aber wirklich auf RLT6 von jedem einzelnen Schicksal in abendfuellender Reportage erfahren ? Natuerlich ist Nepal keine Verbrechensinsel, dubiose Subjekte gibt es dort wie ueberall. Unter den Einheimischen, aber auch unter den Trekkern (letzteres sollte sich vor allem gut ueberlegen, wer vorort Mittrekker sucht !)

"Absolut gut informiert sind alle Parlamentsangehoerige (ich vermute, es arbeitet wieder, denn Morde an Touristen sind hier ein ueberaus wichtiges Thema)."

Und damit beginnt wieder eine von Deinen wilden abstrusen Konspirationsgeschichten....
Natuerlich gibt es auch organisierte Kriminalitaet in Nepal, und man kann trefflich darueber streiten, ob nicht auch Korruptionsbereitschaft als typischer Wesenszug vieler -nicht nur- asiatischer Voelker (Dowry/Mitgift ist uebrigens auch eine Form der Korruption, nur mal als Denkanstoss!) eine Arft Wirtschaftskriminalitaet ist.
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Wo in Mitteleuropa eine Strasse gefaehrlich ist, da ist es in Nepal eben ein ausgesetzter Pfad (beim Trekken gibt es in Nepal jedoch deutlich weniger ausgesetzte Wegverlaeufe als zB in den Alpen). Wo hier das fette Essen gesundheitsgefaehrdende Ausmasse angenommen hat, ist es in Nepal ein zu schneller unvorbereiteter Aufstieg in Hoehen ueber 3000hm (auf drohende Hoehenkrankheit kann man gar nicht oft genug aufmerksam machen!). Und wo man hier seine Handtasche nicht auf der WM Fanmeile zur Schau tragen sollte (unglaublich, was in den letzten Wochen alleine in Berlin gestohlen wurde), sollte man in Nepal nicht seinen halben textilen Hausstand herumtragen.

Es ist schlimm, dass es Raubmorde gibt, egal ob an der allzu vertrauensseligen bzw unvorsichtigen Oma daheim in Wanne-Eickel, oder am allzu vertrauensseligen bzw unvorsichtigen Trekker in Nepal.

DAS Risiko wird sich nie ausschliessen lassen. Du solltest es aber auch nicht groesser bauschen als es ist.

"[...] Wenn es geht, sprecht zutaendige Stellen und Politiker dort wegen mehr Sicherheitseinrichtungen an, vor allem, was die zuverlaessige Aufbewahrung des Reisegeldes angeht. "

Gut. Und darueber sollte man nachdenken. Dafuer gibt es allerdings traveller checks, deren System deshalb nicht greift, weil es unterwegs so wenig (bis keine) Banken gibt auf den Wanderrouten. Da andererseits haeufig schon die von einem Trekker fuer eine Wochentour mitgefuehrte Cashmenge einem durchschnittlichen Jahresgehalt eines Nepali entspricht, mag darin auch in der Tat ein verstaerktes Risiko insbesondere fuer Alleinreisende liegen. Aber das kann und sollte sachlich dargestellt werden, und nicht (weil es einen vielleicht mal selbst erwischt hatte) als Wurzel fuer Feldzuege gegen "Hauptmatadoren" des geheimen, angeblich gerade in Nepal allgegenwaertigen Verbrechens dienen.

Wir leben in einer Gesellschaft, die nicht nur fuer meinen Geschmack schon viel zu sicher geworden ist, so sicher, dass viele Menschen gerade die Unsicherheit im Sinne von *das Nichterwartbare* in den Bergen und in der Natur der Welt allgemein anzieht.
Ich moechte, dass Letzteres so bleiben darf !

Abgeschickt von windshopper am 08. Juli 2006 um 13:20 Uhr.

Antwort zu: Re: sicher und unsicher in Nepal geschrieben von Bernd Schl�ter am 06. Juli 2006 um 11:15 Uhr.


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