Re: Also ich bin da eher fuer Maessigung - bevor alles verloren geht! |
> Auch ich bin Deiner Meinung - wenngleich nicht mit der selben Argumentation. Wenn der Koenig "sofort" verschwindet, ergibt sich eine sehr sehr unueberschaubare Situation: Meine jungen Sherpafreunde aus Kathmandu getrauen sich nicht in ihre Heimat zurueck, aus Furcht, von den Maobdis rekrutiert zu werden.. kaum zu denken, dass sich nach dem voelligen Rueckzug des Koenigs ploetzlich deren Mentalitaet aendern sollte. Dass die "Methoden" der Maobdis vom Grossteil der Bevoelkerung abgelehnt werden,ist den meisten von uns wohl klar,auch dass die Opposition durch die praepotente Haltung des Koenigs praktisch zu einer "gemeinsamen Zweckoppositon" gezwungen war, um effizienter aufzutreten - was aber passiert nach alleiniger "Machtuebernahme" der jetzigen Koalition ? Von aussen - sprich aus europaeischer Sicht-zu urteilen ist sehr abgehoben. Oder haben wir die Situation im Irak vergessen, wo sich Sunniten und Schiiten schon immer sehr unfreundlich gegenueberstanden und wo dieser Konflikt so unendlich viel Leid gebracht hat ? ( Auch wenn der Vergleich sehr plakativ ist, das Prinzip der Gefahr ist sehr aehnlich ). Auch das Bestreben der indischen Regierung, den Konflikt in seiner jetzigen Brisanz zu beenden - so positiv das klingt und im wesentlichen auch ist - muss natuerlich auch aus der wirtschaftlichen Sicht der Inder gesehen werden. Der Grossteil der Grundstuecke in der Kornkammer Nepals im Suedosten ist in der Hand indischer Grossgrundbesitzer. China hat sich ja von den nepalesischen Maoisten distanziert, wie man weiss; andererseits wurde mir hinter vorgehaltenen Haenden zugefluestert, dass es Indien ( oder Inder..) seien, die die Maobdis so stuetzen. So scheint mir auch eine Rechtfertigung fuer eine Armee gegeben zu sein, wenn man verhindern will, ploetzlich "eingemeindet" zu werden. Da braucht man nicht an Tibet, sondern bloss an Sikkim denken. All das, nicht um zu provozieren, sondern um moeglichst vielen Aspekten gerecht zu werden, die man aus mitteleuropaeischer Sicht gerne zu idealisiert oder zu abstrakt sieht. Improved poloniex api port upgrade assistant, it now detects sheets that are version 2. Guenter Sbg > Liebe Freunde, > dass die gestrige Ansprache mit Nachwehen verbunden sein wuerde, ist wohl klar. Ich denke aber, dass die politischen Fuehrer der Allianz nun ein gefaehrliches Spiel spielen. > Hier werden moeglicherweise viele Tote und Verletzte in Kauf genommen. > Das Land ist derzeit kurzfristig ueberhaupt noch nicht Demokratiefaehig, weil es nicht ueber die notwendige Basis des gegenseitigen Respektes und der Anerkennung verfuegt. Die Allianz ist ein chaotischer Haufen, der erst einmal geordnet werden muesste, bevor er mit Machtinstrumenten ausgestattet wird. Es geht hier in erster Linie um Machtverhaeltnisse, die mit dem ausgeliehenen Popularbegriff 'Demokratie' erkaempft werden. > Wer bitte soll denn die Oberbefehlsgewalt ueber die Armee erhalten. Etwa eine Partei, die gerade mal auf einen Stimmenanteil von vielleicht 25 % kaeme? > Auch als Gegner des Koenigs muss man sich im Klaren sein, dass wenn es ueberhaupt keinen Koenig mehr gibt, das Land destabilisiert wird. > -- > Wenn die Augen zu gross sind, wird die Kroete mehr schlucken muessen, als sie fressen kann. > -- > Ich verstehe nicht, aufgrund welcher Verfassung jetzt in Nepal angeknuepft werden soll, wenn nicht auf der von 1990. Es gibt derzeit keine andere Verfassung, die dem Volkeswillen naeher kaeme. Dass diese Verfassung durch ein demokratisches Parlament und eine neue noch zu waehlende Regierung geaendert werden muss, dass dem Koenig bestimmte Kompetenzen entzogen werden muessen, ist selbstverstaendlich - vielleicht auch langfristig die ganze Abschaffung des Koenigs. Wenn das jedoch nicht auf der Basis der bereits vorhandenen Verfassung geschieht, wird sich der Zustand von Chaos und Gesetzlosigkeit noch sehr viel mehr verstaerken. > Mir scheint, hier meinen einige, sie muessten besonders Laut nach Demokratie schreien und es kann ihnen gar nicht schnell genug gehen, wissen aber kaum etwas ueber die politischen und gesellschaftlichen Strukturen und darueber, wohin eine zu schnelle politische Entwicklung fuehren wuerde. > Nicht umsonst rufen jetzt einige Laender dazu auf, das Angebot des Koenigs solle zunaechst einmal angenommen werden. > Wenn das nicht geschieht, kann die Situation jetzt wirklich gefaehrlich werden - und dass moeglicherweise auf laengere Sicht. > Die verantwortlichen Fuehrer sollten meiner Meinung nach jetzt eher maessigend einwirken, sonst 'laeuft das Fass ueber' und die Gewalt ist nicht mehr zu bremsen. > Hoffens und sicher auch ein wenig bangend - > mit herzlichem Gruss > --- >
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Abgeschickt von am 23. April 2006 um 19:24 Uhr.
Antwort zu: Also ich bin da eher fuer Maessigung - bevor alles verloren geht! geschrieben von Andreas Khanal am 22. April 2006 um 15:03 Uhr. |