Re: Podiumsdiskussion zur Lage Nepals + interessanter DW-Bericht

Lieber Andreas
Vielen Dank fuer Deinen Hinweis. Ich hatte die Nachricht auch auf der Homepage der Deutsch-Nepalischen Gesellschaft gelesen, aber Deine Erlaeuterungen sind sehr hilfreich. Die meisten von uns werden keine Chance haben zu der Podiumsdiskussion zu gehen. Nun wissen wir, wie man trotzdem die Diskussion nachverfolgen kann. Vielen Dank dafuer und auch fuer Deine Antwort auf meine letzte Frage an Dich.
Android user install Google Sheets from lost transfer the Play Store. Uebrigens, falls nicht schon bekannt, die postpaid-handys in Nepal sind wieder frei gegeben. So hoerte ich von meinen Freunden. Postpaid ist registriert, prepaid ist frei. Das macht wohl den Unterschied.

Mit vielen Gruessen, Dank und besten Wuenschen fuer ein Glueckliches Jahr des Feuer-Hundes an alle Nepalboarder
Roswitha


> Liebe Nepalfreunde,

> der 1. Februar - Jahrestag der verfassungswiedrigen Machtuebernahme durch Koenig Gyanendra - und die Komunalwahlen, am 8. Februar, die von der Regierung gegen den Willen der 7-Parteienallianz und den Maoisten offensichtlich durchgezogen werden, ruecken naeher. Es ist damit zu rechnen, dass die Spannung im Land waehrend der naechsten Tage weiter ansteigen wird - moeglicherweise spitzt sich die Situation zu.

> Ich moechte an dieser Stelle auf eine Podiumsdiskussion der Deutschen Welle aus der Veranstaltungsreihe 'DIALOG der Welt' hinweisen, die am Dienstag, 31. Januar 2006, um 17.00 Uhr, im Funkhaus Bonn, Kurt-Schumacher-Str. 3 stattfinden wird. Die Veranstaltung ist oeffentlich und kostet keinen Eintritt.

> Eingeladen sind Experten, die zur aktuellen Situation Nepals diskutieren.

> Der Titel der Veranstaltung und der dazugehoerige Text lauten:

> Koenigsweg fuer Nepal?
> Ein Jahr nach der Machtuebernahme des Monarchen

> Am 1. Februar 2005 entliess Nepals Koenig Gyanendra die Regierung und uebernahm selbst die Macht. Er versprach, fuer ein Ende des Buergerkriegs mit den maoistischen rebellen zu sorgen, bei dem seit 1996 mehr als 12.000 Tote zu beklagen sind. Trotz massiver Proteste im In- und Ausland ergriff der Monarch drastische Massnahmen: Drei Monate dauerte es, bis der Notstand aufgehoben wurde. Genauso lange blieben die Mobilfunknetze abgeschaltet. Immer mehr Politiker fordern seitdem die Abschaffung der Monarchie in Nepal.

> Ein Jahr nach der Machtuebernahme des Koenigs ist Zeit fuer eine Bilanz: Haben sich die Warnungen von Menschenrechtlern vor Armee-Willkuer und Zensur bewahrheitet? Ist der zehnjaehrige Buergerkrieg mit den Maoisten einam Ende naeher gekommen? Gibt es Chancen auf eine Rueckkehr zur Demokratie - oder droht Nepal als 'Failing State' im Chaos zu versinken? Und - welche Rolle spielt die internationale Gemeinschaft?

> Es diskutieren:

> Dr. Christian Wagner, Politikwissenschaftler,
> Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP),
> Forschungsgruppe Asien, Berlin

> Karl Heinz Siekmann,
> Deutscher Entwicklungsdienst (DED),
> bis November 2005 Landesdirektor Nepal, jetzt Bonn

> Ram Thapa,
> Honorarkonsul Nepals und Vorsitzender
> der Deutsch-Nepalischen Gesellschaft, Koeln

> Priya Esselborn,
> Deutsche Welle, Redakteurin
> DW-Radio/Hindi, Bonn

> Moderation: Thomas Baerthlein, Deutsche Welle,
> Leiter DW-Radio Hindi / Urdu / Bengali, Bonn

> --

> Hier noch ein paar Infos:

> Die Diskussion wird vom DW-Radio aufgezeichnet (nicht live gesendet!). Die einzelnen Redaktionen koennen die Sendung oder Teile davon in den naechsten Tagen ueber DW-Radio austrahlen
> - es bleibt den Redaktionen ueberlasen, ob sie das tun oder nicht.

> In Deutschland ist DW-Radio nur ueber Kurzwelle zu empfangen. Der Sender ist in erster Linie fuer deutschsprachige Hoerer im Ausland gedacht.

> Auf der Website der Deutschen Welle (www.dw-world.de) wird eine Datei abgespeichert, die heruntergeladen werden kann, so dass Interessenten sich die Sendung durch das Internet besorgen und anschliessend auf dem PC oder MP3 Player anhoeren koennen.

> Soviel zu der Radio Diskussion.

> --

> Ich moechte ausserdem noch auf einen Bericht von Dennis Stute hinweisen, der am 22. Dezember 2005 auf der Website der Deutschen Welle erschienen ist. Den Text habe ich unten angefuegt, er kann natuerlich auch mit Bildern auf der angegebenen Website in Originaldarstellung gelesen werden.

> Interessant an dem Artikel: es wird beschrieben, wie greifbar nahe eigentlich eine politische Loesung im November 2005 moeglicherweise gewesen ist. Ich bitte da die letzten beiden Absaetze under der Absatzueberschrift 'Politische Loesung' zu beachten.

> Ich denke, das ist fuer den Moment nun genug Lesestoff zum aktuellen Thema. Hoffen wir das Beste fuer das Land!

> Mit herzlichem Gruss
> Andreas

> ---

> Deutsche Welle / www.dw-world.de

> http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,1829693,00.html

> Bericht vom 22.12.2006

> Nepal: Der Herbst des Monarchen

> Grossansicht des Bildes mit der Bildunterschrift: Demonstration gegen den Koenig (15.12.)
> Waehrend der Druck auf Nepals absolutistischen Koenig waechst, nutzt China dessen internationale Isolation, um seinen Einfluss auf den indischen Subkontinent auszudehnen - zum Aerger Indiens.

> Es war ein ganz normaler Tag in Nepal. Studenten demonstrierten am Montag (19.12.2005) in der Hauptstadt Katmandu gegen die Herrschaft von Koenig Gyanendra, die Polizei ging mit Traenengas und Knueppeln gegen die Demonstranten vor, die ihrerseits Steine warfen. Bilanz: Mindestens 17 Festnahmen und mehr als ein Dutzend Verletzte.

>
> Fast taeglich Proteste

> Bildunterschrift: Grossansicht des Bildes mit der Bildunterschrift: Koenig GyanendraFuer Nepals absolutistischen Monarchen, der sich als Reinkarnation des Hindu-Gottes Vishnu betrachtet, wird die Luft zunehmend duenner: Waehrend weite Teile des Landes in der Hand maoistischer Rebellen sind, sieht sich der international isolierte Koenig nahezu taeglich Protesten gegenueber. "Wir haben noch ein gutes Stueck Weg vor uns", sagt Devendra Raj Panday, einer der Fuehrer der nepalesischen Buergerbewegung fuer Demokratie und Frieden (CMDP). "Aber die Bewegung gewinnt an Dynamik." Anfang Dezember, als 30.000 Menschen in Katmandu demonstrierten, machten sie nicht einmal vor dem koeniglichen Konvoi halt: Mit Steinen griffen einige Demonstranten das eskortierte Fahrzeug von Kronprinz Paras an.

>
> Auch von Aussen waechst der Druck: Vergangene Woche erhielt Gyanendra einen unerfreulichen Brief von US-Praesident George W. Bush. Die "Kathmandu Post" berichtete am Montag unter Berufung auf anonyme Quellen, Bush habe den Koenig ermahnt, sich mit den politischen Parteien auszusoehnen und einen Demokratisierungsprozess einzuleiten. Im Gespraech mit dem amerikanischen Botschafter, der das Schreiben uebergeben hatte, verwies Gyanendra dem Bericht zufolge auf die fuer Februar geplanten Lokalwahlen und kuendigte Parlamentswahlen fuer das kommende Jahr an.

>
> Embargo gegen das Koenigreich

> Den Oppositionsparteien genuegt dies freilich nicht. Es sei absurd, wenn eine Regierung, die keinerlei Legitimation habe, die Wahlen durchfuehre, sagt Devendra Raj Panday von der CMDP. Die Parteien haben bereits einen Boykott angekuendigt.

> Gyanendra hatte im Oktober 2002 die gewaehlte Regierung abgesetzt und seither mehrere Premierminister ernannt. Im vergangenen Februar schliesslich uebernahm er selbst die Macht und erklaerte, nur so liessen sich die maoistischen Rebellen besiegen, die ueber rund 15.000 Kaempfer verfuegen sollen. Doch eine Grossoffensive blieb erfolglos, der Konflikt eskalierte nur weiter. Mit dem Putsch veraergerte Gyanendra seine wichtigsten Verbuendeten: Grossbritannien, Indien und die USA setzten die Militaerhilfe fuer das belagerte Koenigreich aus.

>
> Waffen aus China

> Als der indische Staatssekretaer des Aeusseren, Shyam Saran, unlaengst Nepal besuchte, wiederholte er nicht nur die Mahnung an den Koenig, die Demokratie wiederherzustellen, sondern sah sich zu einer weiteren Aufforderung genoetigt: Es sei zu hoffen, dass sich China der Position der internationalen Gemeinschaft anschliessen werde. Peking hatte im vergangenen Monat 18 Lkw-Ladungen mit Granaten, Schusswaffen und Munition an die nepalesische Armee geliefert.

> "China hat damit die Bitten von Indien und anderen Laendern ignoriert - mit dem Ziel, seine Einflusssphaere auf Nepal auszudehnen.", sagt Dipankar Banerjee, Direktor des Instituts fuer Friedens- und Konfliktforschung IPCS in Neu Delhi. Dieser "Vorstoss auf den indischen Subkontinent" sei fuer Neu Delhi Anlass zu ernster Sorge. Chinas Beziehungen mit Pakistan und Bangladesch seien ebenfalls besser denn je - es drohe eine strategische Einkreisung Indiens, glaubt der ehemalige Generalmajor. Der militante Maoismus, der durch das Vorgehen des Koenigs eher gestaerkt werde, habe zudem das Potenzial, sich in Indien auszubreiten, wo schon jetzt in einigen Regionen maoistische Guerillas aktiv sind.

> Politische Loesung

> Dabei ist in Nepal eine politische Loesung des Konfliktes realistischer denn je: Im November hatten sich die sieben wichtigsten Parteien des Landes mit der maoistischen Guerilla auf ein gemeinsames Programm geeinigt, das die Einfuehrung einer pluralistischen Demokratie durch eine unter internationaler Aufsicht gewaehlte verfassungsgebende Versammlung fordert. Die Maoisten, die Anfang September einen einseitigen Waffenstillstand ausriefen, kuendigten an, dass sie in diesem Fall zu einer vollstaendigen Entwaffnung bereit waeren.

> Sollten sich die Rebellen daran halten, wuerde die Wiederherstellung der Demokratie zugleich ein Ende des Buergerkrieges bedeuten, der in den vergangenen zehn Jahren mehr als 12.000 Menschenleben gefordert hat. "Das Problem ist nur: Die Parteien sind derzeit nicht Teil des Staates - und der Koenig lehnt jegliche Gespraeche mit den Maoisten ab", sagt der CMDP-Fuehrer Panday. Letztendlich koenne daher nur internationaler Druck und eine demokratische Massenbewegung zur Befriedung des Landes fuehren.

> Dennis Stute

Abgeschickt von am 29. Januar 2006 um 13:09 Uhr.

Antwort zu: Podiumsdiskussion zur Lage Nepals + interessanter DW-Bericht geschrieben von Andreas Khanal am 29. Januar 2006 um 01:03 Uhr.


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