Zu Sicherheitshinweisen |
Lieber Michi, es ist sicher ratsam sich vor der Entscheidung nach Nepal zu reisen, umfangreich - insbesondere - ueber die Sicherheitslage des Landes zu informieren. Die Beurteilungen und Einschaetzungen der Sicherheitslage sind unterschiedlich. Was die Sicherheitshinweise des eidgenoessischen Departements anbetrifft, so ist zu beruecksichtigen, dass hier zahlreiche Risikofaktoren aufgefuehrt sind, die aus einem langen Zeitraum zusammengetragen wurden. Der politische Konflikt in Nepal besteht immerhin seit nahezu 10 Jahren. Ich bin mir nicht sicher, ob es sinnvoll ist, alle moeglichen Probleme in derart geballter Form zu praesentieren. Wer das Land aus eigenen Beobachtungen und Erfahrungen kennt, wird die Probleme nicht in dieser Gesamtheit bestaetigen koennen. Das heisst nicht, dass die einzelnen Hinweise falsch waeren, jedoch treffen sie nicht alle gleichzeitig zu. Wuerde man alle moeglichen Sicherheitsprobleme Deutschlands (oder vielleicht auch der Schweiz) ueber einige Jahre zusammenfassen und gemeinsam aufzaehlen (z.B. Statistiken und Fakten ueber Kriminalitaet, Unfallrisiken, Drogenproblematik, allgemeine Gefahren des Alltags etc.), so kaeme dabei ebenfalls ein sehr erschreckendes und abschreckendes Bild zustande. Es wuerde alles irgendwie stimmen und dennoch ist das Leben hier fuer viele Menschen in ihrer Alltagsrealitaet nicht so schlecht, wie man annehmen koennte. Die schweizerischen Hinweise sind sicher dahingehend - wie Gregor schon bemerkte -, dass man hier von Behoerdenseite in alle erdenklichen Richtungen warnen und sich absichern moechte. Ich persoenlich finde die Art und Weise, wie das Auswaertige Amt in seinen Sicherheitshinweisen informiert, sehr angemessen: Dauerhafte Risiken bleiben stets Bestandteil der Sicherheitshinweise; aktuelle Ereignisse, die wirklich von Bedeutung sind, werden erwaehnt, aber wenn sie dann irgendwann an tatsaechlicher Relevanz verloren haben, werden sie im angemessenen zeitlichen Abstand wieder herausgenommen. Dadurch wird meiner Meinung nach verhaeltnismaessig aktuell auf die wichtigsten Risiken hingewiesen. Risiken duerfen sicher nicht verharmlost oder verschwiegen werden - das waere fatal! Wenn sie jedoch ueberzogen oder hochgespielt werden, verlieren sie an Glaubwuerdigkeit und nutzen sich ab. So etwas wird dann moeglicherweise nicht mehr ernst genommen. Die Entscheidung fuer oder gegen eine Nepalreise kann man nur selber nach sorgfaeltiger Abwaegung treffen. Was die gerade zu Ende gegangene Hauptsaison (Oktober bis in den Dezember hinein) anbetrifft, so waren sehr viele Touristen im Land. Die Fluege waren 'voll ohne Ende'! Ausser zwei schwerwiegenden offensichtlichen Gewaltverbrechen, ueber die auch hier im Nepalboard berichtet wurde, sind keine gravierenden (Touristen betrefende) Vorfaelle bekannt - jedenfalls nicht, dass ich wuesste (wer anderes 'konkret' zu berichten weiss, moege uns dies mitteilen). Die naechsten Wochen werden aber wegen der am 8. Februar stattfindenden Komunalwahlen (wenn sie denn tatsaechlich stattfinden werden?!?) gewiss wieder Unruhe ins Land bringen. Die politischen Probleme sind nach wie vor ungeloest und bleiben es - nach jetzigem Stand - auf unabsehbare Zeit. Die aktuelle Lage im Einzelnen werden wir wohl in den Mit herzlichem Gruss -- Yak & Yeti Tel. 02223 - 279 350 ---
> Hallo zusammen, > eigentlich wollte ich mit einem Freund im April 06 die Annapura-Runde drehen (fuer beide die erste Nepal-Reise). Und wir wollten uns auch einen Guide "mieten". Nun schreckt uns aber die Einschaetzung des EIDGENOeSSISCHEN DEPARTEMENT FUeR AUSWAeRTIGE ANGELEGENHEITEN (Schweiz) ziemlich ab. (siehe http://www.eda.admin.ch/travel/nepal_d.html)
|
Abgeschickt von am 11. Januar 2006 um 03:27 Uhr.
Antwort zu: Wie ist eure Einschaetzung der Lage? geschrieben von Michi am 10. Januar 2006 um 13:53 Uhr. |