Re, Nico : Da man so viel Geld bei sich hat... |
Entschuldige, Nico! Ich gehe nur manchmal auf die Nepalseiten. Nach zwanzig Jahren vergeblicher Bemuehungen um mehr Sicherheit in Nepal laesst meine Anstrengung nach... Also, die Presse in Nepal ist heute strengstens zensiert. Da erscheint normalerweise nicht ein einziger Todesfall in der Zeitung. Nur im Ausland, und zwar in Indien. Du weisst wahrscheinlich, dass dort eine Exilregierung ihren Sitz hatte und unzensierte Zeitungen, fast alle in Neu Delhi, herausgab und -gibt. Zum Ende des Jahres werden in den nepalesischen Blaettern und denen, die Nachrichten ueber Nepal bringen, das sind keineswegs alle Tageszeitungen, auf Englisch die statistischen Daten veroeffentlicht, zumal die Verwaltung in Nepal meist indisch ist (Meist Soldaten "Singh"- und Brahmanenkaste). Wenige Monate nach dem Jahreswechsel, ab Mitte Februar waren sie dann zu finden und es ist ein wenig Recherchearbeit, die Daten zu finden. Sie sind aber kurz und praegnant: Soundsoviel tote Touristen dieses Jahr, aufgeschluesselt nach Nationalitaet und nepalesischer Provinz, in der der Mord geschah. Dazu die wichtigsten Kommentare der Panchayatmitglieder. Entschuldigung, dieses Organ ist ja leider unter der Diktatur Gyannendra abgeschafft worden. Also, so war es damals und noch lange Zeit danach. Nein, in Nepal duerfen diese Zeitungen der freien Welt nicht eingefuehrt werden, sie sind aber vollzaehlig in der indischen Botschaft in Berlin zu finden. Damals in Bonn war es jedenfalls so und ich wurde nach wenigen Stunden Studium mehr als fuendig. Selbst unsere Geschichte fand ich abgedruckt und vor dem "Parlament" verhandelt. Damals sollte ganz Helambu, das ist das wichtigste Sherpagebiet, fuer den Trekking-Tourismus gesperrt werden. In diesem Zusammenhang habe ich eine Bitte: Kannst Du den Namen der Berlinerin ausfindig machen, die im Mai dieses Jahres, ebenfalls im Nargajun-Forest von einem Moerder ueberfallen wurde, aber verletzt entkommen konnte? Sie wohnt in Berlin und ist vielleicht fuer die Aufgabe zu gewinnen, in der indischen Botschaft zu recherchieren, vielleicht auch, um an einem Projekt mitzuarbeiten, zukuenftige Morde zu verhindern. Wenn Du Genaueres in Nepal erfahren willst, empfiehlt sich immer der kleine Dienstweg um die Botschaften herum, bei Studenten, oder ueberhaupt allem, was als oppositionell angesehen werden kann. Das funktioniert nur im vertrauten Kreis, da das Regime sehr weniger demokratisch als das damalige in der DDR ist. |
Abgeschickt von am 29. Dezember 2005 um 20:34 Uhr.
Antwort zu: Da man so viel Geld bei sich hat... geschrieben von Nico am 22. Dezember 2005 um 22:11 Uhr. |