Gruppe oder individuell - beides hat Vor- und Nachteile!


Lieber Peter,

die politische Situation in Nepal ist zwar recht komplex und fuer die betroffene Bevoelkerung, die sich in ihrem eigenen Land nicht im Urlaub befindet, sondern dort lebt und ueberwiegend auch den Widrigkeiten des Alltags ausgesetzt ist, eine schwer zu tragende Last - fuer manche sogar Existenz- oder gar Lebensbedrohend; fuer Reisende stellt sich die Situation - insbesondere was die Sicherheitslage anbetrifft - jedoch etwas anders dar.

Es gibt Gebiete, die aus Sicherheitsgruenden grundsaetzlich nicht bereist werden sollten - z.B. die Distrikte in Mittel- oder Fernwestnepal (genauere Angaben, siehe die Website des Auswaertigen Amtes: www.auswaertiges-amt.de/www/de/laenderinfos/laender/laender_ausgabe_html?type_id=4&land_id=120) -, die 'klassischen' Trekkinggebiete 'Annapurna', 'Langtang, Helambu, Gosainkund' und 'Everestgebiet' gelten jedoch nach wie vor als relativ sicher. Die 'absolute Sicherheit' gibt es natuerlich nicht (!) und was dem Einen noch als ungefaehrlich erscheint, empfindet ein anderer vielleicht schon als bedrohlich. Die Einschaetzungen und gesammelten Erfahrungen gehen da einfach auseinander.

Ich persoenlich denke, dass man sich bei einer individuell durchgefuehrten Trekkingtour keinem hoeheren Gefaehdungspotential aussetzt, als bei einer in Gruppe gefuehrten Tour. Man sollte aber differenzieren.

Beides hat Vor- und Nachteile:

In eine Gruppe
wird die Trekkingtour gemeinsam durchgefuehrt, d.h., 'Schwierigkeiten' werden gemeinsam bewaeltigt und erlebt, aber auch die schoenen Reiseerlebnisse miteinander geteilt. Die Gruppe gibt ein Gefuehl 'relativer Sicherheit' und Geborgenheit, jeder Teilnehmer muss jedoch ein mindestmass an Anpassungsfaehigkeit und Gemeinschaftssinn mitbringen, damit die Tour zu einem gelungenen Gruppenerlebnis wird. Jede Gruppe verfuegt ueber eine gewisse Eigendynamik, die vom Tourleader und Guide richtig erkannt und eingeschaetzt werden muss, damit individuelle Beduerfnisse beruecksichtigt werden koennen, die Gruppe aber in ihrer zusammenhaengenden Form nicht gespraengt wird. Solange die Gruppe als Gruppe funktioniert und ueber eine erfahrene Fuehrung verfuegt, die es versteht, den Zusammenhalt und die Harmonie unter den Teilnehmern zu foerdern bzw. zu erhalten, geniesst man auch den gemeinsamen Schutz der Gruppe. Vorteilhaft ist auch, dass sich die Gruppenteilnehmer gegenseitig helfen und auch Erlebnisse, die Koerper oder Psyche fordern, gegenseitig reflektieren und aufarbeiten koennen.

Wenn die Gruppe z.B. von Maoisten kontrolliert oder von ihnen Wegezoll abkassiert wird, kann es sein, dass sie aufgrund ihrer ausstrahlenden Staerke und Teilnehmerzahl vorsichtiger behandelt wird. Es kann aber auch sein, dass die Gruppe erst recht auffaellt und in eine ungewuenschte Konfliktsituation geraet. Das ist von Situation zu Situation unterschiedlich.

Wichtig ist in jedem Fall, dass die Gruppenteilnehmer gegenseitig ruecksicht nehmen und Teamfaehig sind. Wenn Leitsungsdruck ausgeuebt wird oder Teilnehmer, fuer die das Ganze nicht so leicht zu bewaeltigen ist, ueberfordert werden, kann es fuer alle beteiligten zu einer quaelenden Unternehmung werden. Uneinigkeit und Streit schwaecht die Gruppe und macht sie auch nach aussen leichter angreifbar.

--

Wer individuell unterwegs ist, ist moeglicherweise zunaechst alleine, d.h. in erster Linie auf sich selbst und seine persoenlichen Faehigkeiten gestellt. Situationen muessen weitgehend eigenstaendig bewaeltigt und verarbeitet werden. Man hat nicht den Schutz der Gruppe, ist aber frei in allen Reisevorhaben und Entscheidungen. Wie stark man sich belastet wird nicht von aussen gesteuert oder gefordert, sondern selbst bestimmt. Auch wenn man zunaechst alleine unterwegs ist, so ergibt sich auf den klassischen Treks immer wieder Gelegenheit, sich anderen Reisenden oder selbst organisierten Gruppen anzuschliessen (vorausgesetzt 'die Chemie' stimmt!). Oftmals ergibt sich das ganz ideal und funktioniert im gegenseitigen Interesse. Man ist in der Regel 'nicht wirklich' alleine unterwegs. Es gibt auch immer wieder Situationen, in denen sich Trekker, die sich gegenseitig nicht kennen, helfen und unterstuetzen.
Die Moeglichkeit, vor Ort noch einen Guide zu engagieren, besteht ausserdem - wie hier schon mehrfach angsprochen. Das ist natuerlich sehr sinnvoll, wenn man so etwas macht. Ideal ist es, wenn man grundsaetzlich mindestens zu Zweit zu seiner Trekkingtour aufbricht - sei es, dass man jemanden kennenlernt, mit dem man zusammen loszieht oder halt mit einem Guide.
One of the most interesting proprietary aspects of the exchange is its KuCoin Shares (KCS) ERC-20 token. account verification poloniex Wer nicht mit Gruppe unterwegs ist, faellt manchmal auch nicht so sehr auf - das kann ebenfalls in manchen Situationen vorteilhaft sein.

---

Die Sicherheitslage sollte, ob mit Gruppe oder individuell, immer beobachtet werden. Sobald es Anzeichen dafuer gibt, dass man in eine Konfliktsituation geraten kann, so sollten Wege gefunden werden, diese zu umgehen - was oftmals auch moeglich ist, wenn man sich geschickt verhaelt.

Was den Wegezoll anbetrifft, so hat da jeder seine eigene Einstellung. Ich bin der Meinung, wenn man eine Trekkingtour in Nepal durchfuehrt, muss man unter den gegebenen Umstaenden damit rechnen, dass man irgendwann von Maoisten abkassiert wird. Auch wenn man die Maoisten nicht unterstuetzen moechte, so sollten die in der Regel 1000 Rupien (ca. 12 Euro), die gefordert werden, bezahlt werden. Es macht keinen Sinn, sich wegen eines derartigen Betrages in Schwierigkeiten zu begeben (gar eine gewaltsame Situation heraufzubeschwoeren). Man sollte einfach akzeptieren, dass diese Geldausgabe ein notwendiges Uebel ist, dass in Kauf genommen werden muss. Wer damit Probleme hat, sollte zumindest die Trekkinggebiete vorerst von seiner Reiseliste streichen. Auch waehrend des Waffenstillstandes werden mit Sicherheit Wegezoelle verlangt - davon muss man ausgehen. Die Maoisten haben ja lediglich fuer zunaechst 3 Monate die Anwendung von Waffengewalt ausgesetzt - nicht aber ihren politischen Kampf als solches. Geld benoetigen die auch weiterhin!

Ich halte es auch fuer ratsam stets freundlich und ruhig zu bleiben, selbst wenn man es mit Maoisten zu tun hat und einem das nicht sonderlich passt. Durch seine eigene Einstellung und sein Verhalten kann man Situationen positiv oder auch negativ beeinflussen. Ich persoenlich bevorzuge die erste Variante.

Wer gut ueberlegt reist und stets wachsam ist, wird im Normalfall eine Reise ohne groessere Probleme durchfuehren koennen viel schoenes erleben. Unwaegbarkeiten sind aber nicht auszuschliessen - ein Restrisiko bleibt immer!

Solltest Du noch irgendwelche Fragen haben, so kannst Du mich gerne jederzeit anrufen - ich stehe fuer Informationen gerne zur Verfuegung (selbstverstaendlich kostenlos!).

Schon jetzt wuensche ich Dir eine schoene Reise!

Mit hezlichem Gruss
Andreas

---

Yak & Yeti
Traveller Shop
Reise- und Sprachendienst
Heisterbacher Str. 54
53639 K�nigswinter
Tel.: 02223-279 350
Fax: -279 351
Mobil: 0177 - 88 55 330
E-Mail: khanal@t-online.de
*Adventure-Reisezubeh�r
*Flugtickets weltweit - alle Airlines
*Spezialist f�r Nepal & Himalaya
*Sprachen: Nepali/Hindi/Sanskrit/Englisch
*Allgemein vereidigter Sprachendienst f�r Nepali
- �bersetzungen mit Beglaubigung / Dolmetschen / Sprachunterricht

---



> ich hab mich entschieden ab dem 30.nov. ca einen monat in nepal zu verbringen. da ich mich ehrlich gesagt zu wenig �ber die politische situation in nepal informiert habe, machen mich manche leute etwas unsicher. eigentlich wollte ich wie gewohnt alleine reisen, aber mir wurde empfohlen mich einer gruppe anzuschliessen. nun,es ist mir ja bewusst, das es sicherer ist in einer gruppe, aber gibt es den auf leichteren trekks nicht genug leute mit denen man trekken kann. sollte ich mich f�r einen guide entscheiden? gibt es gebiete die ich meiden sollte, ich bin euch dankbar f�r jeden tip!!!

Abgeschickt von am 07. September 2005 um 14:46 Uhr.

Antwort zu: erster trip nach nepal? geschrieben von Peter am 06. September 2005 um 23:49 Uhr.


antworten    zur�ck zum Board




Antwort:

Name:  
E-Mail:

�berschrift:

Nachricht: